Schlagwort-Archive: Daniel Kosch

Vor und mit Gott leben ohne Gott: Missionarische Kirche in der Postmoderne

12.01.2018 – ein Blogbeitrag von Daniel Kosch

In den letzten Tagen und Wochen habe ich mich mit zwei Büchern befasst, die mich beide herausfordern und beschäftigen – obwohl sie kaum unterschiedlicher sein könnten.

Politische Theologie «nach» der Postmoderne

Der Dominikaner und Theologieprofessor Ulrich Engel befasst sich in seinem Buch mit der Frage, wie man im Kontext heutigen philosophischen Denkens von Gott sprechen und Theologie treiben kann. Seine Gedankengänge sind anspruchsvoll,…

Die Autoren des Manifests mit 10 Thesen für eine missionarische Kirche sprechen eine ganz andere Sprache. Sie wünschen, «dass unsere Länder zu Jesus finden». «Gott, der alle Menschen leidenschaftlich liebt, hat gehandelt und wird auch jetzt handeln, wenn wir ihn persönlich und rückhaltlos anrufen. Es werden Wunder geschehen. …

Zwar frage ich mich, ob dieser Weg wirklich so kompliziert und schwer verständlich sein muss, wie manche Teile des Buches von Ulrich Engel. Aber ersparen und zu einfach machen kann und darf man es sich nicht, wenn man ernsthaft mit den Menschen über die bohrenden Fragen unserer Zeit ins Gespräch kommen will.

Diesbezüglich machen es sich die Autoren des missionarischen Manifestes leider allzu einfach – was nicht ohne sehr problematische Folgen bleibt….

Mehr dazu.

 

Schweiz: wie sich das Verhältnis Staat-Religion in unterschiedlichen Kantonen „pragmatisch“ weiter entwickelt. Vorbild für die Situation in Deutschland?

03/2018, Leserbrief von Daniel Kosch

Daniel Kosch (Generalsekretär der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ)) mit einem Leserbrief zum Beitrag von Stephan Schmid-Keiser: „Zum gestörten Verhältnis von Staat und Religion“.
Und dann eine Replik von Stephan Schmid-Keiser (21.2.2018).

… Das Verhältnis von Staat und Religion ist – mindestens so weit ich sehe – nicht „gestört“, sondern entwickelt sich hierzulande in gut helvetischer Tradition pragmatisch und in kleinen Schritten hin zu Lösungen, die der veränderten Religionslandschaft Rechnung tragen….

Mehr dazu.

 

Mein Blick auf das Konzil – Dr. Daniel Kosch Generalsekretär der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ)

… Aber schon während meines Theologiestudiums wurde spürbar, dass die Errungenschaften des Konzils bedroht waren. Man begann man von der Kirche «in winterlicher Zeit» zu sprechen und es meldeten sich die «zornigen alten Männer in der Kirche» zu Wort. Der «Fall Haas», die Art und Weise, wie Rom die Befreiungstheologinnen und –theologen zum Schweigen zu bringen versuchte, die theologische Diskreditierung der historisch-kritischen Exegese durch den damaligen Präfekten der Glaubenskongregation, Joseph Ratzinger, der römische Zentralismus und andere problematische Entwicklungen führten mich je länger, je mehr zur Überzeugung, dass das Konzil gegen den Rückfall der Kirchenleitung hinter das Vatikanum II verteidigt werden müsse. Das gleiche Konzil, dessen Texte ich zu Beginn des Studiums als «zu brav» und zu «affirmativ» empfunden hatte, wurde zur «gefährlichen Erinnerung» (J.B. Metz), diesbezüglich dem Zeugnis der Bibel verwandt. Um so erfreulicher, dass ich in meinem Fachbereich, dem Neuen Testament und der Bibelpastoral, viele Frauen und Männer kennen lernte, die im Geist des Konzils  das Evangelium, seine Option für die Armen, seine Vision vom Reich Gottes und den Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit mitten in der Welt von heute ins Zentrum stellten… Zum Beitrag von Dr. theol. Daniel Kosch, CH.