Schlagwort-Archive: Demokratieverlust

„Der Grad der Manipulation ist viel größer, als die meisten von uns auch nur ahnen.“ KenFM im Gespräch mit: Prof. Rainer Mausfeld.

11/2017; (Am 05.08.2016 veröffentlicht)

Wenn es einer sehr kleinen und übersichtlichen Gruppe von Menschen gelingt, die Massen global und über Jahrzehnte für die eigenen Ziele arbeiten zu lassen, kann das nur dann erfolgreich bewerkstelligt werden, wenn diese Eliten die Techniken der Gehirnwäsche auf allen Ebenen konsequent zur Anwendung bringen. Schon der Umstand, dass Völker sich für Krieg begeistern lassen, zeigt die Macht dieser Technik.

Seit dem römischen Prinzip „Teile und Herrsche“ haben sich die Werkzeuge der Gehirnwäsche extrem verfeinert. Ein großer Teil der sogenannten Sozialforschung wurde im Auftrag der Eliten finanziert, um den Menschen als Wesen, das nur im Kollektiv überleben kann, im Anschluss in seine Bestandteile zerlegen zu können – ihn gefügig zu machen…

 

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Wahl in Amerika: Noam Chomsky sieht tiefe Krise der Demokratie. FAZ

16.09.2016, Interview mit Noam Choamsky in der FAZ

„… warum denken so viele, dass Trump die richtige Antwort auf Fragen wie diese ist?

Wir wissen recht genau, welche Haltungen und Sorgen die Trump-Unterstützer haben. Zunächst: Es sind nicht die Armen. Die meisten sind aus der weißen Arbeiterklasse, in der Periode des Neoliberalismus wurden sie beiseite geworfen. Genau genommen begann es mit Ronald Reagan…

Für wie bedrohlich halten Sie diesen Mix?

Es handelt sich um eine tiefe Veränderung des politischen Systems. Die USA sind eigentlich ein Einparteienstaat mit zwei politischen Fraktionen, Republikanern und Demokraten. Aber: Genau genommen stimmt das so nicht mehr. Wir sind noch immer ein Einparteienstaat, der Partei des Business…

…Schauen Sie – man muss schon sagen, dass es in Europa eigentlich schlimmer ist. Die Demokratie hat in Europa einen entsetzlich schweren Schlag dadurch erlitten, dass die politische Entscheidungsgewalt auf die Brüsseler Bürokratie übertragen wurde. Eine schockierende Entwicklung. Die Vereinigten Staaten haben sich wegentwickelt von einer Demokratie, hin zu einer Plutokratie mit demokratischen Anhängseln…

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Wachsende soziale Ungleichheit gefährdet die Demokratie

Serge Halimi, Le Monde diplomatique.

Die sozialen Unterschiede wachsen weltweit. Noch problematischer ist das immer größer werdende Kapitalvermögen in den Händen weniger. Denn dieses Kapital drängt hin zur politischen Einflussnahme, der Regierungen scheinbar ohnmächtig gegenüberstehen. Diese wachsende Unwucht nicht nur in den westlichen Demokratien gefährdet diese und wendet sich gegen die objektiven Interessen der Mehrheit.

In einer gut lesbaren, informationsreichen Analyse aus Le Monde diplomatique thematisiert Serge Halimi dieses Problem. Sein aus globaler Perspektive verfasster Beitrag enthält wertvolle Hinweise auch für WahlbürgerInnen in Deutschland.

Lesen Sie „Der wahre Skandal: soziale Ungleichheit untergräbt die Demokratie“

Wandel oder Transformation? – Liebesgrüße aus Gütersloh

„Liebesgrüße aus Gütersloh “ von Prof. Matthias Burchardt, Universität Ludwigsburg.

„Spätestens seit den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts können auffällige Veränderungen in allen Bereichen der Gesellschaft beobachtet werden: Politik, Kultur, Medien, Gesundheitswesen, Sozialsysteme, Landwirtschaft, Wirtschaft, Strafvollzug, Polizei, Kirchen, Familien und natürlich das Bildungswesen zeigen in Strukturen, Prozessen, Sprachspielen, Deutungen und Bewertungen ein gänzlich anderes Gesicht. Der vollzogene Wandel wurde in der politischen Rhetorik durch Begriffe wie Reform oder „Modernisierung“ ausgewiesen. Als Legitimation wurde – postlyotard – die große Erzählung der „Globalisierung“ bemüht, Vokabeln wie „Zukunftsfähigkeit“ erzeugten Anpassungsdruck und Thatcher’s TINA-Doktrin (There is no alternative!) gewann unausgesprochen Allgemeingültigkeit. Wie wenig diese Modernisierungsprozesse tatsächlich zur Ermöglichung von Zukunft beigetragen haben, zeigt sich an den diversen Krisen, die einerseits Folge der genannten Maßnahmen sind und gleichzeitig als Argumente für weitere „alternativlose“ Reformen herangezogen werden: ökologische Krise, Klimakrise, Überschuldungskrise, Energiekrise, Wasserkrise, Krise der Sozialsystem, Bildungskrise, Finanzkrise, Euro-Krise, Demokratiekrise, Kulturinfarkt usf.“

Hinter all diesen Prozessen steckt nicht allein die Bertelsmann-Stiftung. Aber ihr Einfluss darauf ist enorm. Welche Mittel, Methoden, Instrumente und – Personen mitwirken, beschreibt Prof. Burchardt in seinem Artikel „Liebesgrüße aus Gütersloh“ auf sehr anschauliche, bisweilen unterhaltsame Weise. Zur Lektüre wärmstens empfohlen!

Matthias Burchardt „Liebesgrüße aus Gütersloh“. Der Artikel ist erschienen in: In: Demokratie setzt aus. Gegen die sanfte Liquidation einer politischen Lebensform. Hrsg. von Ursula Frost und Markus Rieger-Ladich. Sonderheft der Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik. Paderborn 2012. S. 65-77.