Schlagwort-Archive: Dogmenkonflikte

Polen: Katholische Ärzte verweigern Hilfe

06. Juni 2014, von Lukas Plewnia

Dreitausend katholische Ärzte fordern weitreichende Rechte, die ihnen die Beachtung ihres Glaubens auch im Beruf erlauben. Doch Gesundheitsminister Arlukowicz hält dagegen und plant keine Gesetzesänderung in diesem Bereich. Kann sich hier die Kirche durchsetzen?…

Circa dreitausend polnische Ärzte möchten ihren Glauben auch im Beruf leben (von circa 160.000 in Polen praktizierenden Ärzten). Dabei geht es um das Ablehnen von Eingriffen, die gegen katholische Dogmen verstoßen. Die Mediziner können jedoch schon heute ohne weiteres bestimmte Eingriffe oder die Verschreibung von bestimmten Medikamenten ablehnen, müssen dem Patienten allerdings einen anderen Mediziner nennen, der diese Gewissensprobleme nicht hat… Zum Artikel.

Castellio und der Streit um Toleranz. Von Christoph Fleischmann

Sebastian Castellio arbeitete in Basel als Buchdrucker und Korrektor. Die umstrittene Hinrichtung des Ketzer Michael Servet in Genf 1553 führte zu einem Streit um die Toleranz in der Reformation. Castellio ließ unter Pseudonym die Schrift „Über Ketzer und ob man sie verfolgen soll“ drucken. Darin forderte Castellio ein höheres Maß an Toleranz. Man müsse in jeder Stadt seine religiösen Überzeugungen wechseln, wie Münzen. Im Sinne der Humanisten schlägt Castellio zwischen offensichtlichen Wahrheiten, wie dem Monotheismus und nicht offensichtlichen Wahrheiten, wie Taufe, Abendmahl und den freien Willen zu unterscheiden. Da diese Fragen sich nicht eindeutig beweisen lassen, sollte hier Toleranz herrschen.

Hören Sie hier den Radiobericht oder lesen Sie hier den Artikel zu Castellio und den Streit um den Umgang mit Andersgläubigen.