Schlagwort-Archive: Dystopie

Zwischen Advent und Ayokalypse – oder: Die Lust am Untergang? Prof. Niko Paech im Gespräch mit dem Oldenburger Landesjugendpfarrer Sven Evers.

01/2018

…No future? – Was tun?
„Wir steuern auf eine Apokalypse zu“,
meint der Umweltökonom Niko Paech,
„es sei denn, wir lernen aus den Krisen
auf dem Weg dahin und ändern radikal
unsere Lebensweise.“ Er sieht die
„Heimsuchung als Regulativ“. Noch hat
der Wissenschaftler und Buchautor die
Hoffnung auf Einsicht nicht aufgegeben,
doch wirklich überzeugt klingt er nicht.
Im Gespräch mit dem Oldenburger
Landesjugendpfarrer Sven Evers können
beide auch nur wenige Anzeichen für
eine Umkehr von der andauernden Zerstörung
der Welt erkennen.

 

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Prof. Torsten Meireis. The Circle: Die neue Kolonisierung des inneren Menschen

06/2016, in: Ethik und Gesellschaft, Prof. Torsten Meireis, Lehrstuhl Systemat. Theologie, Berlin

„“… Damit ergibt sich ein doppelter Befund: Einerseits werden moderne Arbeitsbedingungen, wie sie in Eggers‘ dystopischem Roman gezeichnet werden, von uns lebensweltlich als hochproblematisch empfunden – sonst würden wir den Roman genausowenig wie Lossmanns Film als dystopisch wahrnehmen und Ehrenbergs Verbindung von Depression und Arbeitsbedingungen bliebe nur absurd. Die Intuition der Problematik moderner Arbeitsverhältnisse, in denen die Initiative und Kreativität der Erwerbstätigen unter Drohung des Anerkennungs-, Teilhabe- und Teilnahmeentzugs für die Zwecke des Unternehmens und seiner Kapitaleigner möglichst grenzenlos und komplett genutzt werden steht im Hintergrund der gesamten ›Burnout‹-Semantik (auch wenn diese das Problem ins Heroische zu drehen droht) und lässt die Ausdehnung der Depressionsdiagnose auf die Erwerbsverhältnisse plausibel erscheinen….

Im Bereich der Subjektivierung der Arbeit wäre es dann gerade der doppelte spätmoderne Bruch des sich erwerbsarbeitsgesellschaftlich herausgebildeten Arbeitsversprechens, der Kritik
motivierte. Erstens nämlich bricht sowohl prekäre Erwerbsarbeit wie auch strukturelle (Langzeit-)Arbeitslosigkeit mit der normativen Unterstellung, dass jede Person, die zur qualifizierten Einbringung ihrer Arbeitskraft bereit ist, auch mit Teilhabe-, Teilnahme- und Anerkennungschancen rechnen darf (Meireis 2008, 490-505). Zweitens bricht die durch die Entgrenzung, Verdichtung und künstliche Wettbewerbe bewirkte Überladung der Arbeit genau mit demjenigen Lebenssinnversprechen, das am Beginn der Arbeitsgesellschaft steht und durch die Künstlerkritik aktualisiert worden war, sofern sie dieses ad absurdum
führt. Die durch die gegenwärtige Realität entgrenzter, verdichteter und
überladener subjektivierter Erwerbsarbeit gekennzeichnete Situation stellt damit eine Pervertierung der Lebensform der Erwerbsarbeitsgesellschaft dar – von dieser lebensformbezogenen Analyse aus lässt sich dann auch auf weitere moralische Verantwortung blicken…

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Von der Utopie zur Dystopie. Apokalyptische Filme als Spiegel der Zeit. Von Dr. Inge Kirsner.

04/2016

„Persönliches Vorwort:

„Wie im Spiegel ein dunkles Bild“ – so sollte der Titel meiner Dissertation, angefangen 1992, beendet 1995, heißen und 1996 gedruckt werden; doch der Lektor hielt den Titel für zu poetisch-unkonkret und schlug das „Programm“ der Dissertation als Titel vor: Erlösung im Film. Nun, 20 Jahre später, ziehe ich die beiden Titel zusammen und stelle Überlegungen zur Spiegelfunktion des Mediums und seiner Inhalte vor…
Schluss: „…Bei aller Dystopie und Verlust jeder Erlösungshoffnung haben zumindest die „Panem-„Filme wie auch „Mad Max“ einen utopischen Einschuss, der Max’ Einschätzung, dass „Hoffnung ein Fehler“ sei, zumindest relativiert.

Eingeschrieben in den Lauf der Dinge und das Handeln der Menschen werden transzendente Strukturen (betrachtet als fortschreitende ‘Inkarnation’ im Sinne von Bonhoeffers Ansatz); die Vervielfältigung von Differenzen, wie sie z.B. die Auflösung der Sphären des Männlichen und Weiblichen mit sich bringt[7], kommt in der Cyborgisierung der Amazone (Katniss mit der Armbrust) und der Furiosa (der fehlende Arm wird durch eine sehr funktionale Greifmaschine ersetzt) zum Ausdruck.

Der Spiegel des Films bildet nicht einfach ab, sondern „offenbart“ auch etwas von dem „was wir sein werden“ (1. Joh 3,2). Insofern weist er über sich hinaus wie auch tiefer (in uns) hinein.“

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Dystopien das beliebte Genre der Jugendliteratur

Seit den Tributen von Panem sind bei den Jugendromanen Dystopien regelmäßig unter den Bestsellern. In der Zeit gibt Stefan Mesch eine Zusammenfassung der populären Bücher. Das erschreckende ist, wahrscheinlich basiert ihr Erfolg darauf, das sie Ängste und Gefühle ihrer Leserinnen ernst nehmen. Sie beleuchten also auch die aktuellen Probleme unserer Gesellschaft.

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