Schlagwort-Archive: Ehrenamtliche

13 Monate Diskussion über „EKD Zukunft Ehrenamt“

09/2017
In 13 Monaten Laufzeit von www.evangelisch-ehrenamt.de haben 5558 Besucherinnen und Besucher den 47 dort eingestellten Thesen insgesamt 743mal zugestimmt oder sie abgelehnt. Dazu haben sie 54 Kommentare aufgeschrieben und 59 Thesen hinzugefügt. Aus diesen Rückmeldungen ergeben sich für die Steuerungsgruppe zwei Schlussfolgerungen und fünf Empfehlungen.

Mehr dazu.

Die zehn größten Probleme der Gemeinden. Eine Umfrage von Christ& Welt

02/2017

Christ&Welt wollte wissen: Was macht den Kirchen am meisten zu schaffen? 1.000 Haupt- und Ehrenamtliche antworteten binnen einer Woche auf unsere Umfrage.
Von Hannes Leitlein

60 Prozent gaben an, dass die Freiwilligen in ihrer Gemeinde überlastet sind. Da der Großteil der Befragten selbst ehrenamtlich aktiv ist, drückt diese Zahl auch ihre persönliche Überlastung aus. Bei den Hauptamtlichen sieht es nicht besser aus: …

Mehr dazu.

„Kooperation von Haupt- und Ehrenamtlichen als Gestaltungsaufgabe“. Eine Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

02/2016

Ein Leitfaden für die Praxis

Auf Grundlage der Ergebnisse der Studie „Kooperation von
Haupt – und Ehrenamtlichen in Pflege, Sport und Kultur“.
Einleitung:

Thema des vorliegenden Leitfadens ist die Gestaltung der Kooperationsbeziehungen zwischen
Haupt- und Ehrenamtlichen. Es gibt viele Aspekte, die zu beachten sind, um eine Kooperation
von Haupt- und Ehrenamtlichen so zu entwickeln, dass sie positiv für beide Seiten ist, also eine
Win-win-Situation erreicht wird.
Empirische Basis des Handlungsleitfadens
Diese Aspekte umfassend zu identifizieren war Gegenstand der Studie „Kooperation von
Haupt- und Ehrenamtlichen in Pflege, Sport und Kultur“, die von 2012 bis 2015 im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) von INBAS-Sozialforschung durchgeführt wurde.1
Aus den Ergebnissen dieser Studie die wichtigsten Schlussfolgerungen
für die Praxis zusammenzufassen ist das Ziel des Handlungsleitfadens. …

Win-win-Situationen schaffen
Wie eine solche Win-win-Situation schließlich aussieht, hängt von vielerlei Bedingungen und
insbesondere von den spezifischen Zielsetzungen derer ab, die die Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen konzipieren und gestalten2. Daran, dass sich solche Win-win-Situationen
in den allermeisten Fällen schaffen lassen, kann angesichts der vorliegenden Ergebnisse kaum
Zweifel bestehen. …  zum download.

Kirchenleitende Führungskräfte denken um: „Zukunft des Pfarrdienstes in unserer Kirche.“ Von Präses Annette Kurschuss, EKvW.

Kirchenleitende Führungskräfte denken um, besonders hinsichtlich der Haltung der Institution gegenüber der Schlüsselposition, den Pfarrerinnen und Pfarrern. 

06/2015, Bericht vom 18.11.2014 

Wohl gemerkt: Nicht die Pfarrerinnen und Pfarrer sind das Problem. Das kann gegenwärtig gar nicht oft und klar genug gesagt werden. Zu lange ist in unserer Kirche ein gegenteiliger Eindruck entstanden, der nachhaltige Kränkungen bei vielen Pfarrerinnen und Pfarrern hinterlassen hat. Wir brauchen in diesem Dienst –…

Das bringt einiges ins Wanken, was bisher geklärt schien. Zugleich reagieren hoch qualifizierte Ehrenamtliche und spezialisierte Fachleute in anderen kirchlichen Berufen bisweilen schon gereizt, wenn von dieser Situation der Pfarrerinnen
und Pfarrer überhaupt nur die Rede ist. Die Pfarrerinnen und Pfarrer seien allein aufgrund ihres gesicherten Beamtenstatus privilegiert, bekomme ich zu hören. Und: Bei uns sei alles ohnehin viel zu pfarrerzentriert. So entsteht ein seltsames Tabu, sich über die gegenwärtigen Herausforderungen des Pfarrdienstes öffentlich zu verständigen. Darin liegt das Problem….

Ich möchte über die Bedeutung des Pfarramtes sprechen können, ohne dies gegenüber anderen kirchlichen Berufsgruppen rechtfertigen zu müssen. Und ich bin fest davon überzeugt, dass eine Klärung und Stärkung des Pfarramtes die Stärkung sämtlicher anderer Berufsfelder einschließlich des Ehrenamtes in unserer Kirche mit sich bringen wird. Denn es geht hier nicht um eine Frage der Hierarchie von mehr oder weniger wichtigen Ämtern und Diensten. Es geht um Rollenklarheit…

Zum mündlichen Bericht der Präses über die Tätigkeit der Kirchenleitung sowie über die für die Kirche bedeutsamen Ereignisse auf der 3. (ordentlichen) Tagung der 17. Westfälischen Landessynode vom 17. bis 20. November 2014.

Austeilung des Abendmahls durch PrädikantInnen aus der Sicht des Hannoverschen Pfarrvereins

27. August 2013. Der Pfarrverein begrüßt es, dass der Bischofsrat ganz im Sinne des § 34 der Kirchenverfassung die Hauptverantwortung des Pfarramtes für die Abendmahlsverwaltung sowie dessen alleinige Zuständigkeit für das Sakrament der Taufe noch einmal bekräftigt hat. Bei der weiteren Diskussion um das pastorale Berufsbild geht der Pfarrverein zuversichtlich davon aus, dass trotz vieler Veränderungen in der Landskirche weiterhin gilt, was unsere Kirchenleitung am 24.11.2005 auf der IX. Tagung der 23. Landessynode zum Thema: „Die theologische Bedeutung des geistlichen Amtes in unserer Kirche“ ausgeführt hat, als die damalige Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann in ihrem Synodenbericht unter Berufung auf die VELKD-Bischofskonferenz noch einmal klar unterschied zwischen der Ordination als Berufung zum Vollzug der Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung, die für die gesamte Kirche gelte und grundsätzlich zum lebenslangen, öffentlichen und eigenständigen Dienst an Wort und Sakrament an jedem Ort der jeweiligen (Landes-)Kirche berechtige, und der Beauftragung, die bei Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung mitwirke, die für eine klar definierte Gemeinde oder einen Kirchenkreis berechtige oder eine bestimmte Aufgabe (z. B. Jugendfreizeiten) und  für eine befristete Zeit (pro loco et tempore) gelte – als ein nach Eigenständigkeit, Dauer und Ort klar begrenzter Dienst von PrädikantInnen, GemeindepädagogInnen, DiakonInnen und LektorInnen. Zur Quelle.

Herbstsynode der EKBO – wichtige Finanzbeschlüsse

Der Herbstsynode der EKBO wird äußerst wichtige Finanzentscheidungen treffen. Es geht dabei nicht nur um die Finanzierung der Kreiskirchlichen Verwaltungsämter sondern um die Zukunft der Eigenständigkeit und Überlebensfähigkeit der Gemeinden.

Die Vorlagen sind einsehbar unter der Drucksache 11.  Zwei Varianten stehen zur Auswahl. Es sieht so aus, dass die Kritik im Vorfeld in den Kirchenkreisen so stark war, dass die Kirchenleitung auch mit der Möglichkeit rechnet, dass die Synode dem 2. Vorschlag zustimmt und damit die Verantwortung für die KVÄ bei den Kirchenkreisen bleibt und damit scheinbar alles beim Alten.

Übersehen wird dabei leicht, dass über das Pflichtleistungsgesetz auch abgestimmt werden soll.
Neu ist zur bisherigen Praxis vor allem die Erstellung einer Eröffnungsbilanz, die natürlich viel Arbeit macht (= Kosten verursacht), ebenso ihre ständige Aktualisierung und statistische Auswertung. Dies ist aber alles auf der EKD-Synode 2010 schon beschlossen und in der EKBO seit 2012 eingeführt worden sowie der Sinn des neuen Buchungsprogramms Kigst. Wie man bei den Arbeitszeitberechnungen für eine Vollzeitkraft sieht, schafft eine Kraft wesentlich weniger Buchungen als vorher mit der Kameralistik.

Hingewiesen wird auf die Erfahrungen in der Pfalz und der EKM sowie einer Evaluation aus der Württembergischen Landeskirche, aus denen ja gerade die Kritik zu hören ist, so aus dem Rheinland von Hans-Jürgen Volk mit Hinweis auf http://www.zwischenrufe-diskussion.de/pages/ekir/verwaltungsstrukturreform-und-nkf.php.

Die Kritiker werden die Synode als Erfolg verbuchen, wenn die zweite Version durchkommt und gar nicht merken, dass es grundsätzlich doch im sogenannten Reformprozess weitergeht, sprich, dass es in Hannover und Berlin möglich wird, einen Überblick über sämtliche Immobilien- samt Inventar-Vermögenswerte einen stets aktuellen Überblick zu haben – und dies auch noch bei entsprechendem Passwort mobil auf dem Handy.

Die dafür nötigen Kosten werden den Gemeinden aufgebürdet:
– durch Vorwegabzug von 2013 (Überschüssen dank hoher Kirchensteuer)
– durch Gebühren für Zwangs-Verwaltung unserer Rücklagen und für Bauhaushalte
– und durch die weitere Finanzierung der teuren technischen Ausstattung durch die Kirchenkreise, von denen bisher öffentlich noch nicht die Rede war, jedenfalls bei uns nicht.

Deutlich wird auch, dass wir in den Gemeinden demnächst die Kirchenbücher elektronisch führen sollen. Das heißt für uns Mehrarbeit und hat mit dem Eintragen in echte Bücher als irdische Exemplare des biblischen Buches des Lebens, in das unsere Namen geschrieben sind, nichts mehr zu tun. Da haben es die Orthodoxen doch gut, die gar nichts aufschreiben.

In den ganzen Texten und auch in den allermeisten Stellungnahmen kommen die Ehrenamtlichen in den Gemeinden, die sich bisher um Baufragen gekümmert haben, überhaupt nicht vor, wie überhaupt das Potential, was Ehrenamtliche in den Gemeinden auch auf dem Gebiet der Verwaltung leisten und bei der Pflege von Gebäuden, Friedhöfen usw. Bei uns ist das jedenfalls sehr, sehr viel. Den Gemeinden werden hiermit, sämtliche Rechte entzogen, etwas in Eigenregie zu machen. Wie Sachbearbeiter in den KVÄ’s es bei den Entfernungen schaffen sollen, die in den Vorlagen genannten Zahlen von z.B. Wohnungen wie bei einer normalen Wohnungsverwaltung zu verwalten, ist mir schleierhaft. Es wird sich auf sorgfältig abgeheftete Papiere beschränken, die dann dort in Ordnern stehen und die wir vor Ort ausfüllen müssen.

Was wirklich angedacht ist und kommen soll, kann man sehr gut auf der EKD-Seite zu Finanzen sehen: http://www.ekd.de/kirchenfinanzen/assets/Konzept_fuer_die_kirchliche_erweiterte_Kameralistik_-_Neufassung_2011.pdf. Dort auf S. 3 heißt es unter dem Abschnitt “Erweiterte Kameralistik”: “Einem umfassenden Berichtswesen kommt aufgrund veränderter Darstellungen, aber auch komplexer werdender Informationen zukünftig eine besondere Bedeutung zu. So sind detaillierte Vorberichte für die Haushaltsplanung wie auch ein Anhang für den Jahresabschluss unabhängig vom Rechnungsstil vorgesehen.”

Aus der Vorlage 11 wird aber nun auch ersichtlich, wer beraten hat: das Unternehmen Steria Mummert Consulting (http://www.steria.com/de/), das auch die Rheinische Kirche beraten hat. Mit “Salz der Erde” 2007 begann dieser Prozess für das Kollegium des Konsistoriums! Auf der Herbstsynode 2007 wurde er in der Drucksache 07 der Synode erstmalig zur Kenntnis gegeben.

Die Ziele der neuen Haushaltsordnung waren schon in der 17seitigen Begründung der neuen HKVG der Frühjahrssynode der EKBO 2010 auf S.. 2, der Drucksache 08 deutlich ausgesprochen worden: Hinweisend auf die EKD HHO wird gesagt: „ Ziel war die Entwicklung eines Ressourcenaufkommens- und verbrauchskonzeptes, das die Transparenz der kirchlichen Haushalte verbessert und deren wirtschaftliche Steuerung erleichtert. Auch soll das gesamte mobile und immobile Vermögen und die Schulden der kirchlichen Einrichtungen im Vermögensnachweis (bisher Vermögensrechnung) erfasst und bewertet werden. Ein Paradigmenwechsel soll dadurch eingeleitet werden, das bei der Planung und Darstellung die Ergebnisse der kirchlichen Arbeit, also der- mit den Worten der EKD-Papiere – ‚Output – der Einrichtung Kirche im Vordergrund stehen.“….“Dies wird im Haushaltsbuch für die einzelnen kirchlichen Handlungsfelder … dargestellt. Dadurch stehen denjenigen, die über Haushalte zu entscheiden haben, Informationen zur Verfügung, anhand derer beurteilt werden kann, welche kostenmäßige Auswirkung die jeweilige Entscheidung hat. Dabei geht es um eine Befähigung zur strategischen Steuerung einer Körperschaft mit Hilfe eines ‚entscheidungsorientierten Rechnungswesens‘, dessen wichtigstes Instrument die Ziel- und Leistungsbeschreibungen sind. “(Hervorhebungen von K.D.)
Die Synode der EKBO hat eine Alternative: Die Annahme der Vorlage 12, den Antrag des Sprengels Marzahn, die Verwaltungskosten in der EKBO nicht zu erhöhen. Damit allerdings müssten dann auch die frühere Fehlentscheidung korrigiert werden, die Bilanzeröffnungen zur Pflicht macht.
Dr. Katharina Dang