Schlagwort-Archive: ELK Braunschweig

Wie die Kirche mit Reformen auf die Säkularisierungsprozesse reagierte. Bischof Meyns, Braunschweig

23.11.2017

Herbstsynode Braunschweig: „Kirche in Veränderung“

…Seit 2010, so Meyns, habe die Landeskirche begonnen, sich auf die Veränderungen einzustellen: mit Kürzungen im Stellenplan, dem Verkauf von Gebäuden, einer Neuordnung der Finanzverteilung, der Neuaufstellung der diakonischen Arbeit, einer gemeinsamen Ausbildung im Vikariat, der Gründung des Pastoralkollegs in Niedersachsen, einer neuen Struktur- und Stellenplanung sowie der Einführung der Erweiterten Kameralistik….

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Kommentar F.S.: In anderen Landeskirchen räumen die Finanzdezernenten mittlerweile ein, dass die Kirchensteuern auch inflationsbereinigt in den letzten Jahrzehnten gestiegen sind. Angenommen, die Analyse von Bischof Meyns würde zutreffen, dass dies in seiner Landeskirche nicht zutrifft, die Kirchensteuereinnahmen inflationsbereinigt in Braunschweig also rückläufig wären. Dann bleibt aber doch die entscheidende Frage: ob den das Reformpaket eine richtige Antwort auf die brennenden Probleme war. Das müsste doch mittlerweile empirisch zumindest ansatzweise darstellbar sein… dass die Zahl der Austritte geringer ist als vor den Reformen… etc. Bisher konnten die Reformen nirgendwo den Relevanzverlust aufhalten. Im Gegenteil schaffen die Reformen signifikante neue Probleme: die Mitarbeiter sind schon jetzt erschöpft. Das dicke Ende kommt aber erst noch. Dann, wenn die Geburtenstarken Jahrgänge in Ruhestand sind und der Theologennachwuchs die Verluste im bundesweiten Schnitt bei weitem nicht wird ausgleichen können. Dann erst sind ja die Reformen an ihrem Ziel angelangt. Und man muss kein Prophet sein: dann kommt das dicke Ende.

„Kleine Revolution“ auf der Herbstsynode Braunschweig: „Noch stärker als bisher müssten Pfarrer und alle Mitarbeitenden in der Kirche ihren Auftrag gemeindeübergreifend wahrnehmen.“

24.11.2017

5 Neue Stellen für Diakone…Das, so Mayer, sei eine „kleine Revolution“….

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Herbstsynode Braunschweig: Debatte über Jugendarbeit

24.11.2017

Landessynode nimmt Vorschlag für eine stärkere Zusammenarbeit entgegen

Stellte neues Konzept für die Jugendarbeit vor: Dr. Elisabeth Hoffmann. Foto: Agentur Hübner
Goslar/Braunschweig. Die braunschweigische Landessynode hat Überlegungen für eine Neukonzeption der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit angestellt….

Außerdem werden sechs Propsteijugendpfarrstellen… vorgeschlagen. Für jede Propstei ist eine halbe Stelle im Blick…

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Die Braunschweiger Landeskirche in den 70er Jahren: Der Grundsatzstreit: Wie ist die Bibel zu lesen und zu verstehen?

05/2017

Kapitel 5

Die lesende Gemeinde. Der Grundsatzstreit: Wie ist die Bibel zu lesen und zu verstehen? 1

Die kritische Theologie dringt in die Gemeinden / Die Gegenbewegung / Die Braunschweiger Thesen zu Bibel und Bekenntnis März 1966 / Innerkirchliche Reaktionen auf die Braunschweiger Thesen / Die öffentliche Diskussion / Die theologisch bewegte Landeskirche / Dem Bruch entgegen / Heintzes Vortrag über „Gottes Wort in Menschenmund“ / Das Kranzbacher Bischofsgespräch / Die Landessynode Mai 1967 / Vortrag Heintzes „Was heißt: ich glaube an Jesus Christus?“ / Die Artikelserie von Eberhard Fincke „Jesus ist anders.“

Wie die Bibel zu lesen und zu verstehen sei, war in der Braunschweigischen Landeskirche seit langem geklärt: die einen so, die andern anders. Der eine wörtlich, der andere mehr liberal; aus der Bibel könne man alles herauslesen, meinte der Volksmund. Man lebte und predigte Unterschiedliches, aber nebeneinander her, ohne sich zu verketzern. Man hatte eine Bibel im Haus, aber im Konfirmandenunterricht zum letzten Mal benutzt, wenn überhaupt. Passende Bibelsprüche hatte man auswendig gelernt und brauchte nicht nachzuschlagen. „Der Herr ist mein Hirte“, zum Beispiel. Dieser gemütliche und unangefochtene volkskirchliche Zustand änderte sich in den 60er Jahren….

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Die Ev.- Luther. Landeskirche Braunschweigs von Mitarbeitern bewertet auf kununu.

10/2016

„Arbeitsatmosphäre: visionslose Kürzungsdebatten vermitteln permanentes Unwohlsein“

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Weitere Bewertungen von Landeskirchen oder kirchl. Körperschaften finden Sie z.B. hier.

Der Gott der Verunsicherung. Warum die Öffentlichkeit die Religion braucht – und die Religion die Öffentlichkeit. Festvortrag am 9. Februar 2016 im Braunschweiger Dom Matthias Drobinski, Süddeutsche Zeitung.

10.02.2016
Der Gott der Verunsicherung

Matthias Drobinski sieht die Kirchen als Anwälte des strittigen und fairen Diskurses

Braunschweig. Die Kirchen sollten der Öffentlichkeit heute dadurch einen Dienst erweisen, dass sie sich gegen fundamentalistische und totalitäre Versuchungen wenden. Dazu hat Matthias Drobinski (München) beim „Abend der Begegnung“ der Landeskirche Braunschweig am 9. Februar im Braunschweiger Dom aufgerufen: „Sie müssen immer dann widersprechen, wenn einer beansprucht, die Welt erklären und in ihrer Ganzheit deuten zu können, wenn einer mit einem Menschheitserlösungskonzept kommt“, sagte der katholische Theologe und Journalist der „Süddeutschen Zeitung“. Zum Bericht der Landeskirche. Dort kommen Sie auch zum vollständigen Text des Festvortrags, dessen Verlinkung die Braunschweigische Landeskirche verbietet:

Aus dem Festvortrag:


Der Glaube an den irritierenden Gott bedeutet erstens… Wahrheit als nie zu erreichtes Ziel einer immer doch notwendigen Suche zu begreifen. Man kann sie nicht besitzen, die Wahrheit, und eigentlich steckt diese Erkenntnis paradoxerweise in dem verärgerten Ausruf, dass da wohl jemand die Wahrheit gepachtet habe: Natürlich kann man die Wahrheit auch nicht in diesem Sinne pachten, dass man einen Preis bezahlt, und dann kann man einen Zaun ums Grundstück ziehen und alle anderen aussperren. Mir gefällt das Bild in einem anderen Sinn: Man kann das Feld beackern, das einem da auf Zeit überlassen wurde. Aber irgendwann muss man Rechenschaft geben, was man gesät und geerntet hat. Die Erkenntnis daraus müsste also lauten: Die Wahrheit gehört jemandem anders, nämlich Gott. Woran der Christ sich halten kann, ist die Zusage Gottes, dass die ehrliche und ernsthafte Suche nach der Wahrheit trotz aller menschlichen Grenzen nicht vergebens sein wird. Immer wenn die Christen dies missach-
tet haben, waren die Folgen nicht schön für alle, die anders glaubten, als die jeweils
obersten Interpreten und Hüter des Glaubens es taten. Oder, andersherum gesagt, war
der Abgrund nicht fern, in den der Glaube führen kann. Andersherum hat diese Erkenntnis
auch Christen immer wieder die Kraft gegeben, gegen innenweltliche Totalitäts- und
Wahrheitsansprüche Widerstand zu leisten, die des Nationalsozialismus, die des Kommunismus, auch gegen jene, die die Herrschaft des Geldes religiös zu überhöhen sucht. Das ist ein wichtiges Wächteramt, das den Christen aufgetragen ist: Sie müssen immer dann
widersprechen, wenn einer beansprucht, die Welt erklären und in ihrer Ganzheit deuten zu
können, wenn einer mit einem Menschheitserlösungskonzept kommt.
Dieses Amt wird in den kommenden Jahren in ganz neuer Weise wichtig werden. Die alten
und neuen totalitären und fundamentalistischen Versuchungen haben mit dem Internet ein
ubiquitäres Medium gefunden. Man kann dort nicht nur sich seriös informieren und seriös
informieren – wie wir Journalisten, in all unseren Grenzen, das zu tun versuchen. …
Der Glaube an den Gott des Zweifels bedeutet zweitens, leidempfindlich zu werden. Der
leidende, schwache, schutzbedürftige Mensch, die verletzliche Würde des Menschen ist
der Maßstab der Suche, die ich gerade beschrieben habe…

Braunschweig. Aus der Landeskirche: Pflegeleichter Propst verabschiedet. Von Dietrich Kuessner

04/2016
…So gehörte Blümel, als Sprachrohr der Behörde, zu den pflegeleichten, wenig profilierten Pröpsten und die Propstei Vorsfelde zu jenen, von der keine Impulse, allerdings auch keine Konflikte ausgingen. Seine ganze Liebe galt dem Jerusalemverein und der Gemeinde dort….

zur Quelle.

Arbeitsbelastung und Gestaltungsräume. Befragung der Pfarrerinnen und Pfarrer in der Ev.-luth. Landeskirche in Braunschweig.

Arbeitsbelastung und Gestaltungsräume. Befragung der Pfarrerinnen und Pfarrer
in der Ev.-luth. Landeskirche in Braunschweig

Gunther Schendel, Sozialwissenschaftliches Institut der EKD (SI)

Zum selben Thema hatten wir schon einen Hinweis auf den zusammenfassenden Artikel von Gunther Schendel im Dt. Pfarrerblatt, ergänzt durch einen eigenen Kommentar mit vertikalem Langfristvergleich, vgl. hier.

Hier nun der vollständige Text der Studie.

 

Braunschweig/ Pfarrerbefragung: Zufriedenheit mit der gegenwärtigen Arbeitssituation gegenüber früherer Befragung erkennbar gesunken.

05/2015, von Gunther Schendel, Deutsches Pfarrerblatt

Ergebnisse einer aktuellen Befragung aus der Evang.-luth. Landeskirche in Braunschweig. Die Zufriedenheit von Pfarrerinnen und Pfarrern mit der Leitung, dem Arbeitsfeld und den Strukturreformen:

„Sechzehn Jahre ist es her, dass die Pfarrerinnen und Pfarrer der Evang.-luth. Landeskirche in Braunschweig erstmals nach ihrer Berufszufriedenheit gefragt wurden. Jetzt hat das Sozialwissenschaftliche Institut (SI) der EKD eine neue Befragung durchgeführt… 


Resümee

Hier konnten nur einige Ergebnisse der braunschweigischen Pfarrerinnen- und Pfarrerbefragung vorgestellt werden. Wie bei den anderen Befragungen ergibt sich ein gemischtes Bild: Eine verbreitete allgemeine Zufriedenheit mit dem Pfarrberuf steht neben dem Eindruck einer gewachsenen Arbeitsverdichtung und einer zum Teil recht großen Unzufriedenheit mit konkreten Arbeitsbedingungen. Im Vergleich zu einer älteren braunschweigischen Befragung ist die Zufriedenheit mit der gegenwärtigen Arbeitssituation erkennbar – wenn auch nicht dramatisch – gesunken.

Insgesamt ergibt sich das Bild, dass die Gemeindepfarrerinnen und Gemeindepfarrer in einem sehr fragilen »Kraftfeld« arbeiten: Hilfreich sind »weiche« Faktoren im Nahbereich wie das Arbeitsklima im pastoralen Tätigkeitsfeld oder die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen. Belastend sind der wachsende Zeitdruck und die diffuse Vielfalt der Aufgaben: Erwartungen aus der Gemeinde und organisatorische Verpflichtungen wie die Verwaltungsarbeit. Und dazu kommen – wenn man diese Perspektive einmal weiterführt – noch externe »Eingriffe« in den Nahbereich: der aktuelle Kürzungsdruck, die absehbaren rechtliche Veränderungen.

Da die aktuellen finanziellen und personellen Entwicklungen die einfache Entlastung des Pfarrpersonals unwahrscheinlich machen, muss nach anderen Wegen gesucht werden. Unsere Ergebnisse legen zwei Richtungen nahe: Neben der Arbeit am Organisationsvertrauen – eine Aufgabe aller landeskirchlicher Ebenen – erscheint auch eine stärkere Vernetzung der Pfarrerinnen und Pfarrer sinnvoll, um die sichtbar gewordene Individualisierung des Leidensdrucks aufzubrechen. Der vollständige Artikel. „

Kommentar und Ergänzung F.S.:
Bemerkenswert ist in der Sache:
1. Der Vergleich mit einer früheren (hier nicht bekannten) Befragung in der Braunschweigischen Landeskirche ist, dass „die Zufriedenheit mit der gegenwärtigen Arbeitssituation erkennbar… gesunken“ ist. (Zahlenangaben dazu fehlen im Text). 

2. Die aktuellen Ergebnisse aus Braunschweig decken sich im Kern des gemeinsamen Fragenspektrums von der Tendenz her noch immer mit den Ergebnissen der ersten wissenschaftlichen Untersuchung der EKHN 2001 (verantwortlich: Dr. Dieter Becker, Dr. Peter Höhmann, Beauftragung durch den Pfarrerausschuss der EKHN Richard Dautermann – eine Studie, die Autor Gunter Schendel ignoriert…). Sie zeigte eine relativ hohe Zufriedenheit der PfarrerInnen mit dem Beruf im Kontrast zu einer hohen Unzufriedenheit mit  den Leitungsorganen. Dies Ergebnis war damals für die Leitung(en) regelrecht desaströs. Hier hat sich offensichtlich in den zurückliegenden 15 Jahren (!) nichts zum Positiven verändert. Ergebnis Braunschweig: „Bei anderen Faktoren überwiegt die Unzufriedenheit. Am höchsten ist die Unzufriedenheit im Umgang mit der Kirchenleitung mit Pfarrerinnen und Pfarrern…“ (S. 274)

Die differenzierter berichtenden und bewertenden Autoren der ersten Studie, Dieter Becker und Peter Höhmann, brachten den Sachverhalt in einem späteren, im Dt. Pfarrerblattt erschienen Artikel folgendermaßen auf den Punkt:

„Im Zusammenhang mit dem Pfarrberufsergebnissen kommt Peter Höhmann zu dem Schluss: »Insgesamt ist … eine Richtung zu erkennen, auf die hin Pfarrerinnen und Pfarrer ihre Unzufriedenheit kanalisieren. Die eigenen Handlungskompetenzen werden als positiv bewertet, Teilhabe an der Gesamtkirche und damit der positionale Bezug zu den Bedingungen, unter denen die Kompetenzen sich entfalten können und sollen, bleiben von diesem Urteil getrennt.« Die empirischen Daten erhärten die These von einer »Entkirchlichung der pastoralen Berufsgruppe«. Die Rede von einer »inneren Kündigung« gegenüber der eigenen Landeskirche hat hier ihre Begründung.“

Dass sich in dieser Schlüsselfrage – der Bewertung der Leitung durch die „Schlüsselposition“ der PfarrerInnen – innerhalb von 15 Jahren keine positive Veränderung zeigt, sollte die Kirchenleitungen bedenklich stimmen.

Die relative Stabilität der Aussagen in den unterschiedlichen Landeskirchen (horizontale Sicht) über den Zeitraum von 15 Jahren (zeitlich vertikale Sicht) hinweg in den gemeinsamen Kernfragen kann am Beispiel der Frage nach dem Image der Kirche nachvollzogen werden:

Zufriedenheit der PfarrerInnen

3.Die Pfarrerschaft lehnt die Umbauprozesse auf breiter Front ab! Die in der früheren Studie aus der Nordkirche abgefragte und dort schon sichtbare Ablehnung konkreter Komponenten des Umbauprozessses (also der Reformen) wird in  der aktuellen Braunschweiger Studie bestätigt. „Hier entsprechen die braunschweigischen Ergebnisse weitgehend denen aus dem Bereich der Nordkirche“. D.h.: 62% der Befragten sind „mehr oder weniger unzufrieden“. 

4. Aufgrund der Übereinstimmungen von Studien unterschiedlicher (westlicher) Landeskirchen ist in den bislang nicht untersuchten Landeskirchen mit ähnlichen Ergebnissen auch in den anderen Landeskirchen zu rechnen. Graduelle Unterschiede etwa nach Unternehmenskultur sind dabei nicht ausgeschlossen, größere Unterschiede aufgrund der Kulturveränderung bei Landeskirchen mit fortgeschrittener Umsetzung der Reformprozesse zu erwarten.

5. Die Ergebnisse werfen Fragen auf. Auch etwa hinsichtlich der Pfarrvertretungen. Zweifellos zeigen die Ergebnisse eine große Distanz zw. Pfarrerschaft und Kirchenleitungen und eine breite Ablehnung von Leitungsentscheidungen (Stichwort Reformprozesse). Aus Managementsicht ist das bedenklich. Die Und man fragt sich: wo waren und wo bleiben da die Pfarrvertretungen? Interessenvertretungen der Pfarrrerschaft (Pfarrvereine, Pfarraussschüsse) konnten offensichtlich bei dieser Entfremdung kein Korrektiv bilden, die dies systemische Problem hätte entschärfen können. Diese Tatsache wirft Fragen auf.

Hintergrundinformationen:

Vgl. dazu die früheren Pfarrerzufriedenheitsstudien  aus anderen Landeskirchen, soweit heute noch im Netz verfügbar (und also nicht – aus welchen Gründen?) von den Verantwortlichen wieder aus dem Netz entfernt:

Der EKHN aus dem Jahr 2000,

der EKKW (2003) unter dem Titel “Professionsbrüche im Pfarrberuf”

der Hannover’schen Landeskirche (2005) und

aus der Nordkirche (2010): “Pastorin und Pastor im Norden. Antworten – Fragen – Perspektiven”, Hrsg. Gothart Magaard & Wolfgang Nethöfel

Revisted: Pfarrberufe zwischen Praxis und Theorie. Aus Ergebnissen früherer Pfarrerzufriedenheitsstudien. Von Dr. Dieter Becker.

aus Dt. Pfarrerblatt, 10/2008, hier: Aus Ergebnissen früherer Pfarrerzufriedenheitsstudien:

Beurteilung des Images der eigenen Landeskirche
Weniger als 5% der Pfarrpersonen sind mit dem Image der eigenen Landeskirche vollkommen oder sehr zufrieden. Dagegen sind über 60% der Pfarrpersonen der beiden hessischen Kirchen mit dem Image weniger bzw. unzufrieden; in Hannover sind es über 45%.

Zufriedenheit mit dem Image der Kirche

 

Bildschirmfoto vom 2015-05-23 15:24:57

 

Nicht anders sehen die Ergebnisse im Blick auf die Wertschätzung und Zufriedenheit mit landeskirchlichen Vertretern bzw. kirchlichen Gremien aus. In allen drei Kirchen sind die Pfarrer/innen unzufrieden mit ihrer eigenen landeskirchlichen Vertretung (66–80% in der EKHN), mit der eigenen Wertschätzung (53–60% in Hannover) und mit der Alltagsunterstützung (28–47% in der EKKW, 48-69% in Hannover)…

Im Zusammenhang mit dem Pfarrberufsergebnissen kommt Peter Höhmann zu dem Schluss: »Insgesamt ist … eine Richtung zu erkennen, auf die hin Pfarrerinnen und Pfarrer ihre Unzufriedenheit kanalisieren. Die eigenen Handlungskompetenzen werden als positiv bewertet, Teilhabe an der Gesamtkirche und damit der positionale Bezug zu den Bedingungen, unter denen die Kompetenzen sich entfalten können und sollen, bleiben von diesem Urteil getrennt.« Die empirischen Daten erhärten die These von einer »Entkirchlichung der pastoralen Berufsgruppe«. Die Rede von einer »inneren Kündigung« gegenüber der eigenen Landeskirche hat hier ihre Begründung.