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Volker Jung lobt das Engagement ehrenamtlicher Helfer für Flüchtlinge

Volker Jung, Kirchenpräsident der EKHN und Vorsitzender der Kammer für Migration und Integration der EKD äußert sich lobend über das ehrenamtliche Engagement bei der Aufnahme von Flüchtlingen. Jung sieht einen Lernprozess seit den Ausschreitungen der 90er Jahre: „Ich glaube, dass sich etwas verändert hat in den Köpfen. Da hat ein Umdenken stattgefunden hin zu der Erkenntnis: Fremdenfeindlichkeit ist nicht das, was wir wollen. So soll unser Land nicht sein.„

Es wäre nach Jung auch noch möglich weitere Flüchtlinge aufzunehmen. Dafür müsste aber das System geändert werden: „Wobei es ganz wichtig ist, dass Flüchtlinge gut in den Regionen verteilt werden. Genau so wichtig ist es, möglichst schnell ihre Integration zu fördern. Problematisch sind immer Situationen, in denen Flüchtlinge geballt an einem Ort untergebracht werden. Ich plädiere deshalb für eine dezentrale Unterbringung„

Leider bleibt Jung dabei Flüchtlinge als Hilfsbedürftige Menschen zu sehen. Gerade für die Kirche wäre es aber wichtig Gemeinschaft zu bilden. Solidarität darf nicht damit aufhören Hilfe zu verteilen. Paulus hat es für die christlichen Gemeinden im Rahmen der Jerusalemkollekte auf den Punkt gebracht: „So diene euer Überfluss ihrem Mangel diese teure Zeit lang, auf dass auch ihr Überfluss hernach diene eurem Mangel und ein Ausgleich geschehe;wie geschrieben steht: „Der viel sammelte, hatte nicht Überfluss, der wenig sammelte, hatte nicht Mangel.“(2.Kor8.14f)

Die Akzeptanz von Flüchtlingen wäre wesentlich höher, wenn wir diese Menschen nicht nur als EmpfängerInnen unserer Güte, sondern auch als Schenkende betrachten. Für die Kirche ist das eine wichtige Herausforderung, denn nur, wenn wir auch erkennen, dass auch wir bedürftig sind, kann ein Umgang auf Augenhöhe mit Flüchtlingen stattfinden.

»Dankeskultur« in der Kirche zu sehr ausgeprägt… – Eine empirische Studie in Bayern über „Die Ehrenamtlichen in unserer Kirche“

Von Joachim König / Dietmar Maschke

Im Jahr 2012 wurde innerhalb der bayerischen Landeskirche eine umfangreiche Studie zur Frage ehrenamtlichen Engagements in der Kirche entwickelt. Joachim König und Dietmar Maschke stellen zunächst die wichtigsten Ergebnisse vor. In einem zweiten Beitrag machen die Autoren auf Unterschiede zwischen dem ehrenamtlichen Engagement in Gemeinden ­einerseits und in Diensten und Werken andererseits aufmerksam.

Auszug:

Ehrenamt und Lebenslagen

Das kirchliche Ehrenamt wandelt sich mit den Menschen und ihren Lebenslagen: Es ist häufiger zeitlich befristet, klarer projekt-, ziel- und aufgabenorientiert und deckt sich viel eher mit einem selbst definierten Motiv und Eigennutz der freiwillig Engagierten. Diese Anpassungsfähigkeit zeigt sich als eine große Stärke: Kirche bietet in ihrer Vielfalt für jede Lebensphase und Lebenslage ein passendes Engagementfeld. Eltern engagieren sich z.B. oft in der Kinder- und Jugendarbeit, von den Krabbelgruppen und dem Kindergottesdienst angefangen bis zur Konfirmandenarbeit.

Interessant dabei ist vor allem: Für rund 40% spielt Religiosität und Spiritualität in ihrer Tätigkeit eine eher kleine oder gar keine Rolle. Für sie steht in erster Linie das Engagement für die Menschen und für die Gesellschaft im Vordergrund. Und das heißt eben auch: Es engagieren sich in der Kirche längst nicht nur die sog. »Hoch-Verbundenen«, sondern wir haben in vielen Bereichen eine breite Öffnung in die Gesellschaft hinein gefunden.

Zum Bericht über die Ergebnisse der Studie.

„Die evangelische Kirche scheut das klare Wort“

In der Kirche vermisst Friederike Gräff Begeisterung und Engagement. Die offiziellen Vertreter der Amtskirche sind daher für sie nicht überzeugend. In der Zeit fragt sie sich daher: „Ist Gott noch Mitglied der evangelischen Kirche?

Begeisterung und Engagement sind jedoch auch abhängig von den Arbeitsbedingungen. Nur wenn die Kirche ihren MitarbeiterInnen vertraut und ihnen die Freiräume gibt, können sie wirklich überzeugend arbeiten.