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EKHN: Kirchensteuer in den letzten 15 Jahren real um ca. 1% p.a. angestiegen.

09/2016, von Friedhelm Schneider

Der neue Jahresbericht der EKHN 2015/2016 enthält einige interessante Informationen. Leider werden diese nicht als solche benannt. Z.B. die Entwicklung der Kirchensteuer. Der Narrativ der Finanzknappheit, zuletzt in der Gestalt von real, also inflationsbereinigt, sinkenden Kirchensteuern ist hinlänglich bekannt. Dieser Narrativ war die argumentative Basis für Stellenabbau, Kürzung von Zuweisungen an Gemeinden und Funktionen etc. Dieser Narrativ ist nunmehr auch au den eigenen Angaben des Finanzdezernates widerlegt: für den Zeitraum der zurückliegenden 15 Jahre, von 2001 bis 2015, also die Kürzungs- und Abbauepoche schlechthin, sind die Kirchensteuereinnahmen nicht allein nominal kräftig angestiegen. Auch real ist ein Anstieg zu verzeichnen.

Eine ähnliche Berechnung legte jüngst der Finanzdezernent der Ev. Kirche in Württemberg Kastrup auf der Synode vor. Seiner Berechnung zufolge lag der Anstieg bei real 1,9% p.a. ab 1992.

Nun wird also ein solcher Anstieg auch in der EKHN bestätigt. Dies geschieht nicht verbal, ergibt sich aber aus einer Tabelle des Leiters des Finanzdezernats, Thomas Striegler. Demnach lag der Realwert von 2001 bei 300 Mio. €. Er stieg bis 2015 auf ca. 350 Mio. € (Leider ist die Skalierung sehr grob gewählt, sodaß man den zweiten Wert nicht genau erkennt, sondern abschätzen muss. Er könnte auch etwas höher liegen). Geht man von den offensichtlichen Zahlen aus, dann bedeutet das eine Steigerung von 1% oder etwas größer p.a. – real ab 2001. Das wäre ein ganz beachtlicher Anstieg.
An dieser Stelle möchte ich den Hinweis nicht versäumen, dass wir die Verwendung von Realwerten bei der Beurteilung der Entwicklung der Kirchenfinanzen für nur eingeschränkt tauglich halten. Das hatten ich an anderen Stellen schon eingehend erörtert.

vgl. S.6., Tabelle unten links, Statistik (Werte 2001 bis 2015).

Sommersynode 2016 Württemberg I: „Seit 1992… durchschnittliches Kirchensteuerwachstum von jährlich real 1,9 Prozent.“

07/2016

TOP 8 – Mittelfristige Finanzplanung

„Der Langfristtrend sieht gut aus“, erklärt Finanzdezernent Oberkirchenrat Dr. Martin Kastrup bei der Einbringung der Mittelfristigen Finanzplanung. Seit 1992 gibt es trotz sinkender Mitgliederzahlen ein durchschnittliches Kirchensteuerwachstum von jährlich real 1,9 Prozent. In fast allen Vermögensbereichen entsprechen die Rücklagen den Zielvorstellungen…“

vgl. TOP 8, 1. Sitzungstag