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Der Mittlere Osten. Von Florian Zollmann, Direktor des Archbishop Desmond Tutu Centre for War and Peace Studies

12/2015, Artikel übernommen mit freundlicher Genehmigung von Publik Forum, erschienen in Publik Forum Extra, Dez 2015

…Doch will man die Gegenwart verstehen, ist zuerst ein Blick in die Geschichte nötig. In seinem Buch Secret Affairs (Geheime Angelegenheiten, Übersetzung d. Red.), sieht der britische Historiker Mark Curtis die Ursache für die heutigen Probleme des Mittleren Ostens in einem kolonialen System, das westliche Mächte etabliert haben und bis heute aufrechtzuerhalten versuchen. Basierend auf einer Auswertung freigegebener Regierungsdokumente zeigt Curtis, wie »europäische Mächte« nach dem Fall des Osmanischen Reichs im frühen 20. Jahrhundert den Mittleren Osten »unter sich aufgeteilt« haben. So etablierten Großbritannien und später die USA, die aus dem Zweiten Weltkrieg als stärkste Macht hervorgegangen waren, einen »Ring von Klientenstaaten«, bestehend aus »feudalen Regimen«. Zu diesem Ring gehören heute die Golfstaaten Bahrain, Kuwait, Vereinigte Arabische Emirate, Qatar und Oman sowie das radikal-islamistische Saudi-Arabien. Das Grundmuster der Beziehungen zwischen diesen Staaten und dem Westen fasst Curtis wie folgt zusammen: Die westlichen Mächte leisten Militärprotek tion und erhalten dafür exklusiven Zugang zu den Ressourcen dieser Länder, insbesondere deren Ölvorkommen. Zusätzlich sollen die Klientenstaaten als strategische Puffer gegen eine russische Expansion dienen…

 

Der vollständige Atikel: PuFo_Extra_Dez_2015_Zollmann_mittlerer_Osten