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„Where to Invade Next?“. Ein Gespräch mit dem Oscarpreisträger Michael Moore über Manipulation und Macht, guten Sex und brutale Konkurrenz in Der Standard, Wien

25. Februar 2016, INTERVIEW BERT REBHANDL

In „Where to Invade Next“ unternimmt der US-Dokumentarist eine Bildungsreise durch die Alte Welt. Ein Gespräch über Manipulation und Macht, guten Sex und brutale Konkurrenz Wien –
Der Irakkrieg spukt Michael Moore immer noch im Kopf herum. Aus guten Gründen. Viele Probleme der Gegenwart wurzeln nicht zuletzt in den Fehlern des „Kriegs gegen den Terror“. In „Where to Invade Next“ richtet der Weltstar des politischen Dokumentarfilms die US-Flagge an vielen Stellen Europas auf, weil er hier Dinge vorfindet, für die es sich eigentlich lohnen würde, in den Krieg zu ziehen – eine bessere Gesellschaft. …

STANDARD: Auch die USA hatten einen New Deal, nicht immer schon war das System so oligarchisch wie heute. Warum haben diese Traditionen so einen schlechten Stand?

Moore: Diejenigen, die an der Macht sind, wollen nicht, dass wir uns daran erinnern, dass es einmal anders war. Wir hatten auch einmal das beste Bildungssystem, nun sind wir Nummer 29. Das hilft den Mächtigen, so können sie leichter manipulieren…. – Zum vollständigen Text des Gesprächs.

Eine fundamentale Menschheitskrise bewältigen. Leserbrief von Pfr. Hans Greifenstein (auch: 1. Allgemeines Babenhäuser Pfarrerkabarett) in der EKHN- Sonntagszeitung.

02/2016, mit freundl. Erlaubnis des Autors
Laut „Deutschlandtrend“ der ARD sind 81% der Deutschen der Meinung, dass „die Regierung die Flüchtlingsfrage nicht im Griff habe“. Wie sollte sie auch? Es handelt sich dabei ja nicht um die Einführung einer überflüssigen Pkw-Maut oder einer überfälligen Rentenreform, also um „normale“ Regierungsarbeit, sondern um den Versuch, eine fundamentale Menschheitskrise zu bewältigen. Große Teile unserer Welt stehen in Flammen, Millionen Menschen sind ent-heimatet und auf der verzweifelten Suche nach einem besseren Leben. Das ist kein vorübergehendes Ärgernis sondern ein Megatrend, der noch viele Jahrzehnte „Blut, Schweiß und Tränen“ kosten wird. Das geht übrigens schon seit Jahren so, nur merken wir es hier jetzt mehr. Wenn es in der Holzklasse brennt dauert es halt immer ein bisschen bis der Rauch aufs Sonnendeck zieht. Jetzt haben wir den Salat. Und wie immer in einer solchen Situation finden sich Leute, die meinen mit wohlfeilen Sprüchen billig Punkte sammeln zu können. Und es gibt Leute, die seriös etwas unternehmen. Auf Letztere setze ich meine Hoffnung. Die Parteien im ansonsten recht zänkischen hessischen Landtag haben angesichts der krisenhaften Lage eine Art „Burgfrieden“ geschlossen. Bei Katastrophen macht man das so, wenn man vernünftig ist. Auch bei uns an der Bergstraße geben sich die Verantwortlichen redliche Mühe eine sehr schwierige Aufgabe ordentlich anzugehen. Ich sehe darin den Hauptgrund dass es bei uns besser als anderswo geht und ich möchte mich bei allen Besonnenen bedanken und bei allen, die der Verlockung widerstehen, jetzt die Backen aufzublasen und Wind zu machen. Heiße Luft hilft uns nicht weiter, es ist manchmal harte Arbeit mit schwierigen Situationen fertig zu werden. So haben es unsere Mütter und Väter nach dem Krieg gemacht und in einer ähnlichen Bewährungsprobe stehen wir jetzt auch. Es gibt manchmal Situationen wo einfache Antworten einfach Lügen sind. Wer die Probleme mit gezogener Knarre lösen will gehört in einen Wildwestfilm und nicht ins Parlament.

Dublin-Regeln haben keine Zukunft.

22.05.2015, ein Kommentar von Barbara Tambour

Das System zur Verteilung von Flüchtlingen in Europa steht vor dem Aus – auch wenn viele Politiker noch das Gegenteil behaupten. Seinen Zweck hat es nie erfüllt – Flüchtlinge in dem EU-Land festzuhalten, das sie als Erstes betreten haben. Zum Kommentar in Publik-Forum.

Kirchenasyl: Sand in einem potenziell tödlichen Getriebe. Von Joachim Frank im Deutschlandfunk.

02/2015

Mit seiner Kritik am Kirchenasyl betreibe Bundesinnenminister Thomas de Maizière Stimmungsmache wider besseres Wissen, kommentiert Joachim Frank vom Kölner Stadtanzeiger im DLF. Dass Kirchenasyl überhaupt notwendig sei, zeuge nur von einer gescheiterten Flüchtlingspolitik…
De Maizière betreibt Stimmungsmache wider besseres Wissen. Denn das Kirchenasyl endet in vier von fünf Fällen damit, dass Gerichte den beherbergten Flüchtlingen ein Aufenthaltsrecht zusprechen und vorangegangene Abschiebungstitel für falsch, voreilig oder oberflächlich erklären. Das zeigt: Mit dem bloßen Verweis auf rechtskräftige Entscheidungen ist es nicht getan. Diese Erkenntnis ist bitter für den Staat und für den Innenminister, weil sich de Maizières Rechtsformalismus ja nicht auf irgendwelche Lappalien bezieht wie Falschparken oder Schwarzfahren. Im Asylverfahren können fälschlich Abgelehnten Verfolgung, Gefängnis, Folter oder gar der Tod drohen…  Zum Artikel und Audiobeitrag.