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Journalistische Blitzlichter auf den Gazakrieg

Der aktuelle Konflikt um den Gazastreifen lässt sich in seiner Komplexität kaum abbilden. Heinz Sigmund hat uns dankenswerter Weise einige Links herausgesucht, die als Schlaglichter einige Aspekte des Konflikts beleuchten.

1. Amos Oz hat in einem Interview mit der Deutschen Welle seine Interviewer mit zwei Eingangsfragen verblüfft, die sich mit einer in unserer Presselandschaft sehr vernachlässigten Fragestellung auseinander setzt: Welche Alternativen hat Israel eigentlich in der gegenwärtigen Situation? Oz beschreibt Israels Lage als „Lose-Lose- Situation“. Das ganze Interview ist in englischer Sprache.

2. Als erstes stirbt im Krieg bekanntlich die Wahrheit. Zum Gaza-Krieg meinen freilich viele dieselbe zu besitzen. Richard Schneider, ARD- Israel- Korrespondent, beschreibt in der FAZ seine Erfahrungen mit der schwierigen Suche nach „der Wahrheit“  im Gaza- Konflikt.

3. Anette Kahane von der Amadeu- Antonio- Stiftung setzt sich mit dem Antisemitismus in Deutschland in der Diskussion über den Gaza-Krieg auseinander.

4. In einem älteren Artikel hat die Israel-Korrespondentin der TAZ für CHRISMON  versucht eine Übersicht über die Entwicklung hin zum Gaza-Krieg gegeben.

Ein für alle Mal ! Ein Manifest zum neuerlichen Gaza-Krieg von Uri Avnery (Gush Shalom)

Jul 23, 2014

Ein für alle Mal !

In diesem Krieg haben beide Seiten dasselbe Ziel: der Situation, die vor dem Krieg bestand, ein Ende zu machen.  Ein für alle Mal!

Dem Raketenbeschuss nach Israel vom Gazastreifen her, ein Ende zu machen. Ein für alle Mal.

Der Blockade des Gazastreifens durch Israel und Ägypten ein Ende machen – ein für alle Mal.

Warum kommen die beiden Seiten nicht ohne ausländische Einmischung zu einander und  stimmen in dem „wie du mir- so ich dir“ überein?

Sie können nicht, weil sie nicht mit einander reden. Sie können einander töten, aber sie können nicht mit einander reden. Um Himmels willen nicht!

Das ist kein  Krieg gegen Terror. Der Krieg als solcher ist ein Terrorakt.

Keine Seite hat eine  andere Strategie, als die zivile Bevölkerung der andern Seite zu terrorisieren.

Die palästinensischen Kampftruppen  in Gaza versuchen, durch das Raketenwerfen auf israelische Städte und Dörfer ihren Willen aufzuerlegen und zu hoffen, dass dies die Moral der Bevölkerung bricht,  und sie zwingt, die Blockade, die den Gazastreifen in ein Open-Air-Gefängnis verwandelt, aufzuheben.

Die israelische Armee bombardiert die Bevölkerung des  Gazastreifens und zerstört ganze Stadtteile in der Hoffnung, dass die Bewohner (die, die überleben) die Hamas-Führung  abschütteln.

Beide Hoffnungen sind natürlich töricht.  Die Geschichte hat immer wieder gezeigt, dass die Terrorisierung einer Bevölkerung sie dahin bringt, sich hinter ihren Führern zu einigen und den Feind noch mehr zu hassen. Dies geschieht jetzt auf beiden Seiten. Der vollständige Text.

101 neue Thesen für den Frieden in Israel und Palästina

Ein Gush Shalom-Dokument von Uri Avnery


100. Das neue Friedenslager muss einen Friedensplan formulieren, der auf den folgenden Prinzipien beruht:
a) Die Besatzung muss aufhören. Ein unabhängiger und lebensfähiger palästinensischer Staat wird neben Israel errichtet.
b) Die Grüne Linie wird die Grenze zwischen dem Staat Israel und dem Staat Palästina sein. Begrenzter Landaustausch wird nur durch gegenseitiges Einvernehmen möglich sein, der durch freie Verhandlungen im Verhältnis von 1:1 erreicht wird.
c) Alle israelischen Siedler werden aus dem Gebiet des Staates Palästina evakuiert, und die Siedlungen werden den Flüchtlingen zur Verfügung gestellt.
d) Die Grenze der beiden Staaten wird nach Übereinkunft durch gemeinsame Abkommen für Waren und Menschen offen sein.
e) Jerusalem wird die Hauptstadt beider Staaten sein. West-Jerusalem wird die Hauptstadt Israels und Ost-Jerusalem die Hauptstadt Palästinas sein. Der Staat Palästina wird die vollständige Souveränität über Ost-Jerusalem, einschließlich des Haram Al-Sharif (Tempelberg) haben. Der Staat Israel wird die volle Souveränität über West-Jerusalem haben, einschließlich der Klagemauer und dem jüdischen Viertel in der Altstadt. Die beiden Staaten werden ein Abkommen über die Einheit der Stadt auf Verwaltungsebene erreichen.
f) Israel wird im Prinzip das Rückkehrrecht der palästinensischen Flüchtlinge als ein unveräußerliches Menschenrecht anerkennen und moralische Verantwortung für seinen Teil bei der Schaffung des Problems übernehmen. Ein Wahrheitsfindungs- und Versöhnungskomitee wird die historischen Fakten in objektiver Weise nachweisen. Die Lösung des Problems wird durch ein Abkommen erreicht, das sich nach gerechten, fairen und praktischen Erwägungen ausrichtet und auch Rückkehr auf das Gebiet des palästinensischen Staates, Rückkehr einer begrenzten und abgestimmten Zahl auf das Gebiet von Israel, Zahlungen von Kompensation und Ansiedlung in anderen Ländern einschließt.
g)  Die Wasserressourcen werden gemeinsam kontrolliert und durch ein Abkommen gleich und fair geteilt.
h) Ein Sicherheitspakt zwischen den beiden Staaten wird die Sicherheit von beiden garantieren und die besonderen Sicherheitsbedürfnisse von beiden berücksichtigen. Das Abkommen wird durch die internationale Gemeinschaft unterstützt und durch internationale Garantien bestätigt.
i) Israel und Palästina werden mit anderen Staaten der Region zusammenarbeiten, um eine regionale Gemeinschaft nach dem Vorbild der Europäischen Union zu errichten.
j) Die ganze Region wird von Massenvernichtungswaffen frei gemacht.
Zum vollständigen Text der 101 Thesen.

 

Wahrheit und Klarbeit über MH 17. Gespräch mit dem früheren Staatsminister im Verteidigungsministerium Willy Wimmer (CDU)

Hier erhalten Sie etliche solide Informationen, die Sie noch nicht kennen – und die vielleicht Ihr Weltbild verändern. Von Ex-Staatsminister Willy Wimmer, CDU.

KenFM im Gespräch mit Willy Wimmer über den Absturz der MH17 und seine Instrumentalisierung für eine konfliktorientierte Politik. Und die Alternativen zur Kriegstreiberei durch Rückkehr zum Völkerrecht, das bis in die 80iger Jahre durch die USA garantiert wurde.  Zum Video.

Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ein Artikel und viele Leserbriefe theologischer Provenienz..

9. Juli 2014 von Albrecht Müller

Auge um Auge, Zahn um Zahn, diese primitive Ideologie beherrscht das Weltgeschehen. Muss das wirklich so sein?

Am vergangenen Wochenende im Freundes- und Bekanntenkreis: wir sprachen über Ukraine, ISIS, den Konflikt des Westens mit dem Islam, über Israel, Palästina, Gaza, … . Gewalt folgt auf Gewalt und auf Gewalt. Die Frage, ob es denn nicht angebracht wäre, auf eigene Ansätze gewaltloser und erfolgreicher Konfliktlösungen zurückzukommen, wurde zunächst gar nicht verstanden. So fest eingefahren ist das Schema: Zwischen West und Ost, zwischen uns und dem Islam, zwischen Israel und Palästinensern gibt es leider keine friedlichen Lösungen. – Ist das so? Hat man das ernsthaft versucht? Man hat es nicht getan. Die herrschenden Ideologien sind auf Gewaltanwendung angelegt. Zum Artikel.

Leserbriefe zu „Auge um Auge, Zahn um Zahn“.