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Bundesweite Unterschriftenaktion zur Mütterrente geht weiter

04/2016

Die im Oktober 2015 gestartete gemeinsame Initiative von SoVD, Volkssolidarität, Deutscher Frauenrat und Gewerkschaften „Für eine gerechte Mütterrente“ geht weiter. Sie findet bisher breite Unterstützung und endet am 1. Juni 2016. Anschließend sollen die Unterschriften an Bundeskanzlerin Angela Merkel überreicht werden.
Mit der Aktion wollen die Verbände politischen Druck aufbauen, um eine Gleichbehandlung der Kindererziehungszeiten bei der Rente zu erreichen. Bislang sind schon mehrere tausende Unterschriften gesammelt worden – es reicht aber noch nicht!
Die Verbände engagieren sich, um eine Gleichberechtigung bei den Rentenansprüchen für Mütter unabhängig von dem Geburtsdatum und dem Wohnort durchzusetzen. Anlass ist die andauernde Kritik an der Ungleichbehandlung bei den Kindererziehungszeiten in Ost und West. So werden für Kinder, die nach 1992 geboren wurden, drei Jahre Erziehungszeit berechnet. Für bis 1992 geborgene Kinder werden jedoch nur zwei Jahre angerechnet. Zudem fordern die Verbände, die Mütterrente nicht länger aus der Rentenkasse sondern aus Steuermitteln zu finanzieren.. Mehr dazu.

Unverschämtes Angebot der Arbeitgeber für die Löhne und Gehälter im öffentlichen Dienst. Von Dr. Heiner Flassbeck.

14. April 2016, Heiner Flassbeck
„…
Deswegen klare Kante für die Gewerkschaften: Unter zwei Prozent Abschluss pro Jahr brauchen wir gar nicht verhandeln. Da aber in Deutschland die Preise stärker steigen müssen als in anderen Ländern, um einen europäischen Ausgleich für zu niedrige deutsche Abschlüsse in der Vergangenheit zu ermöglichen, muss diese Grenze sogar auf drei Prozent festgelegt werden. Alles, was nicht drei Prozent plus bedeutet, also klar in Richtung vier Prozent geht (auf ein Jahr gerechnet natürlich), stellt eine Niederlage der Gewerkschaften dar und bringt einen weiteren deflationären Schub für Europa.“  Zum Kommentar.

Studie: „Union Busting in Deutschland – Die Bekämpfung von Betriebsräten und Gewerkschaften als professionelle Dienstleistung“

Wegen fortlaufender Missachtung der Rechte des Betriebsrates bei Hyundai, fünftgröß-
ter Autobauer der Welt, legte die IG Metall Beschwerde ein gegen die Verletzung der
OECD-Leitlinien für multinationale Unternehmen, die grundlegende arbeitsrechtliche
Normen beinhalten. In einer brandenburgischen Solarfirma ging der Gründung eines
Betriebsrates eine mehrmonatige Auseinandersetzung voraus, bei der gewerkschaft-
lich orientierte Beschäftigte beeinflusst, überwacht und unter Druck gesetzt wurden.
Bekannt sind Fälle systematischer Be- und Verhinderung von Betriebsratsarbeit schon
seit längerer Zeit insbesondere aus dem Einzelhandel, der Gastronomie und neuerdings
etwa im Windkraftanlagenbau. Lidl, Schlecker und Burger King sind dabei nur die be-
kanntesten Beispiele, Enercon ist der aktuell prominenteste Fall.
Blickt man in die USA, hat das systematische und professionell geplante Vorgehen
gegen gewerkschaftliche Interessenvertretung dort schon seit Jahrzehnten einen Na-
men: Union-Busting ist hier längst ein etabliertes Geschäftsfeld für spezialisierte An-
wälte und Kanzleien

1.Professionelle Gewerkschaftsbekämpfung in den USA

Rund um die Dienstleistung Union-Busting (Gewerkschaftsbekämpfung) existiert in den USA
seit Ende des 19. Jahrhunderts eine Branche, die in den 1970er Jahren zu neuer Blüte reifte.
Die hochbezahlten Beratungs-, Rechtsvertretungs- und Coaching-Dienste dieser auf Gewerkschaftsvermeidung  spezialisierten Agenturen und Kanzleien hatten einen erheblichen Anteil am dramatischen Niedergang der traditionellen Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung in den USA nach dem Zweiten Weltkrieg. Im Fortgang der Globalisierung haben Praktiken des Union-Busting auch in anderen Ländern Verbreitung gefunden, beispielsweise in Deutschland. Der Know-how-Transfer geschah über verschiedene Wege.
2. Union-Busting als Teil professioneller Netzwerke in Deutschland.

Der Artikel .

Die Studie ist soeben erschienen und kann kostenlos bestellt werden unter: www.otto-brenner-shop.de

Junge Metaller gedenken der Zerschlagung der Gewerkschaft durch den Nationalsozialismus

Mit einer interessanten Aktion gedenkt die Jugend der IG Metall der Zerschlagung der Gewerkschaften vor 80 Jahren durch den Nazionalsozialismus. Zehn junge Menschen haben kurze Videos für das Internet gedreht. Darin stellen sie einzelne Widerstandskämpfer vor und bekennen: „Vor 80 Jahren hätten sie mich auch mitgenommen.

Ich finde die Aktion ist äußerst gelungen, da sie zeigt, wie viele Personen, die sich politisch und gesellschaftlich engagieren opfer des Faschismus werden könnten. Der Kampf gegen den Faschismus geht also alle etwas an.

Die Art der Erinnerungsarbeit wäre vielleicht auch etwas für die Kirche.

Verdi will auch ArbeitnehmerInnen bei Diakonie und Caritas vertreten

Verdi fordert eine Änderung der Strukturen bei Diakonie und Caritas. Die beiden großen Wohlfahrtsverbände sind als Kirchliche Tendenzbetriebe von den Gewerkschaften abgeschnitten. Für ArbeitnehmerInnen gelten andere Rechte, die ihnen unter anderem das Streikrecht verwehrt.

 

Unter dem Motto „Kann Gewerkschaft Sünde sein?“ startet Verdi eine Unterschriftenaktion um den Sonderstatus der beiden Sozialverbände zu beenden.