Schlagwort-Archive: Glaubenskongregation

„Gehe in Unfrieden“. Rausgeworfen: Kardinal Müller, Chef der Glaubenskongregation.

2. Juli 2017. Von Matthias Drobinski, SZ
Lange hat Papst Franziskus die heftigen Meinungsverschiedenheiten mit Kardinal Müller hingenommen. Doch zuletzt spielte sich Müller als theologischer Richter auf – deshalb nun die harte Degradierung.

Von Matthias Drobinski
Der Rauswurf kam kurz vorm Klassentreffen. Gerhard Ludwig Müller, der es vom Abiturienten zum Kardinal und Präfekten der Glaubenskongregation gebracht hat, war am Freitag quasi schon auf dem Weg nach Mainz, um 50 Jahre Reifeprüfung zu feiern, da bat ihn Papst Franziskus noch einmal zur Privataudienz um zwölf Uhr mittags. Er eröffnete dem überraschten Kardinal, dass es nach dem Ende seiner fünfjährigen Amtszeit als oberster Glaubenswächter am 2. Juli keine weitere geben werde…  Mehr dazu.

Theologen fordern mehr Transparenz von der Glaubenskongregation.

21.4.2016 – KNA
Vatikanstadt (KNA) Eine Gruppe katholischer Theologen, Bischöfe, Priester und Ordensfrauen fordert die römische Glaubenskongregation zu mehr Transparenz auf. Die älteste und in dogmatischen Fragen höchste vatikanische Kurienbehörde unter der Leitung von Kardinal Gerhard Ludwig Müller solle sich stärker als bisher an den „urchristlichen Werten von Gerechtigkeit, Wahrheit, Integrität und Barmherzigkeit“ orientieren, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben. Die 15 Unterzeichner kommen aus Australien, den USA, Irland oder Spanien und sind nach eigenen Angaben bereits von der Glaubenskongregation gemaßregelt worden. Als Begründung für ihr aktuelles Schreiben geben sie an, sie hätten Ende Februar Vorschläge nach Rom geschickt, aber seitdem keine Antwort erhalten…. Mehr dazu.

Katholikentag III: Pressemitteilung der Reformbewegungen. Bischöfe dürfen Franziskus-Effekt nicht verpassen

Regensburg 1.6.2014

Zum Abschluss des Regensburger Katholikentages appellieren kirchliche Reformgruppen an die Bischöfe, den positiven „Franziskus-Effekt“ nicht zu verspielen und zu verpassen, und warnen vor einer Folgenlosigkeit dieses Katholikentages. Die Bischöfe dürften nicht nur vom Dialog und Aufbruch reden, sondern müssten endlich konkrete Schritte tun und konkrete Reformen einleiten.

Die zahlreichen ermutigenden Impulse von Franziskus haben große Hoffnungen und Erwartungen bei den Gläubigen geweckt, die nun voller Ungeduld darauf warten, dass der jahrzehntelange pastorale Reformstau endlich abgebaut wird. Papst Franziskus hat die Bischöfe in aller Welt aufgefordert, mutige Vorschläge für die Pastoral in den einzelnen Kulturkreisen zu machen, und hat eindringlich den Klerikalismus kritisiert. Deshalb ist es nun Aufgabe der Bischöfe, die Arbeitsergebnisse aus ihren Diözesen und aus dem bundesweiten „Dialogprozess“ offensiv nach Rom zu bringen. Als Vorsitzender der Deutschen und der Europäischen Bischofskonferenz sowie Mitglied päpstlicher Beratungsgremien trägt Kardinal Reinhard Marx hierbei eine besonders große Verantwortung, damit der weltweite positive „Franziskus-Effekt“ nicht verpufft.

Reformen jetzt!!

Bischöfe und Priester brauchen Mut und Solidarität für eine dringend notwendige Reform der Pastoral, die theologisch geboten ist. Statt der Zusammenlegung zu XXL-Gemeinden braucht es realisierbare Konzepte für lebendige Gemeindearbeit mit Gemeindeleiter/innen und Seelsorge vor Ort. Gemeinden müssen sich im Sinne von Eucharistie versammeln können – unabhängig davon, ob ein Priester anwesend ist oder nicht. Das Sakrament der Eucharistie ist ein Recht eines jeden Getauften und keine Belohnung für Wohlverhalten gegenüber der Amtskirche. Dies gilt auch für nach einer Scheidung Wiederverheiratete. Die katholische Sexualmoral muss auf den Prüfstand, wie auch die veröffentlichten Ergebnisse der Vatikan-Umfrage zur Familien-Synode zeigen. Wo Menschen in der Sexualität zu Objekten gemacht werden, wird die Würde des Einzelnen verletzt, werden Missbrauch, Menschenhandel und Abwertung toleriert.

Ende der klerikalen Volkskirche

Der Regensburger Katholikentag war von einer Volkskirchlichkeit geprägt, wie es sie wohl in keinem anderen deutschen Bistum mehr gibt. Noch stärker hat diesen Katholikentag aber die theologisch konservative Linie des gastgebenden Bischofs Dr. Rudolf Voderholzer und seines Vorgängers Gerhard Ludwig Müller geprägt, die sehr viel mehr auf der Linie des emeritierten Papstes Benedikt als auf der von Papst Franziskus liegt. Die Berufung von Bischof Voderholzer als Berater der Glaubenskongregation, die von Kardinal Müller geleitet wird, wurde während des Katholikentages offiziell bekannt gegeben.

Die vom Regensburger Bischof und anderen Bischöfen vehement vertretene Fokussierung auf den unbedingten Lebensschutz (Ablehnung der kirchlichen Schwangerschaftskonfliktberatung) hat schon jetzt dazu geführt, dass die Positionen der römisch-katholischen Kirche in anderen ethischen Fragen (wie z.B. assistierte Sterbehilfe) in der gesellschaftlichen und politischen Debatte immer weniger Gehör finden.

Die vollständige Pressemitteilung.

Tebartz-van Elst – in vielen Punkten Unrecht geschehen ?!

Tebartz-van Elsts Freunde im Vatikan, Gänswein und Müller, Präfekt der Glaubenskongregation, stellen sich hinter den aus dem Verkehr Gezogenen:

„Gänswein kritisierte ein verzerrtes öffentliches Bild über Tebartz-van Elst und dessen Rolle bei der Kostenexplosion beim Bau seines Bischofssitzes. „Wenn das, was zu lesen war in Bezug auf die Person, auf das, was er getan hat, Realität wäre, müsste man sagen, es ist ein Unmensch in jeder Hinsicht. Aber da ist die virtuelle Realität von der konkreten Realität doch sehr unterschiedlich“, sagte Gänswein.

Er wolle keine Presseschelte anstellen, aber Tebartz-van Elst sei in vielen Punkten Unrecht geschehen. „Das ist nicht zu akzeptieren. Da muss man auch den Mut haben, sich dagegen zu stellen und zu sagen, also das hat dieser Mann nicht verdient,“ sagte Gänswein, der sowohl für den emeritierten Papst Benedikt XVI. als auch für Papst Franziskus als Privatsekretär arbeitet.“ Mehr in der SZ.