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Heiter-ironische Verse aus katholischen Federn zu nicht nur katholischen Fragen: Erster Streich…

Mancher gibt sich fromme Müh‘
Geht sonntags zur Eucharistie.
Einesteils der Seele wegen,
Soll die sich doch zum Himmel regen.
Zweitens ist es hinterher
Um das Herz nicht mehr so schwer.
Drittens aber nimmt man gar
Auch gern die Zeit zur Einkehr wahr.

Seht, da ist die Tante Bolte,
Die das auch sehr gerne wollte.
Den Leib des Herrn doch muss sie meiden.
Sie ließ sich von dem Onkel scheiden!
Streckt bittend ihre Hände vor sich,
Doch Ratz und Meise kategorisch:
„Wer lebt in solcher Sündigkeit,
Dem steht das Gastmahl nicht bereit.
Was Gott eint, kann Mensch nicht scheiden!
Geschiedene kann der nicht leiden!“
In Stein gefasst steht ihre Mahnung.
Von Ehe hab’n die richtig Ahnung!

Doch Tantchen lächelt ganz verschmitzt.
Der neue Onkel heißt jetzt Fritz.
Sie standen vor dem Traualtar
Und sagten sich in Liebe „Ja!“.
Froh nimmt sie teil am Abendmahl.
Was Ratze sagt, ist ihr egal.
Und Meise kann sie mal gigantisch!
Die Tante ist jetzt protestantisch!

Dieses war der erste Streich,
Doch der zweite folgt sogleich.

Zweiter Streich

Alle Streiche.

„Humor ist, wenn man trotzdem lacht…..“

„Herr Parrer, esse se nur! De Rest krieh’n eh die Säu!“ Solche Sprüche bekam ich als Pfarrer beim Geburtstagsbesuch schon mal zu hören. Ich hatte meinen Spass daran. Es nahm dem Besuch des „Herrn Pfarrers“ viel von der Schwere, die solche „hohen Besuche“ manchmal haben können. Der Lieblingspapst von uns Protestanten, Johannes XXIII., soll zu sich selbst gesagt haben: „Giovanni, nimm dich nicht so wichtig“. Wir Kirchenleute wollen den Menschen um Gottes Willen nahe sein und da ist es gut, dass wir den sakralen Ernst da lassen, wo er hin gehört: In einen besonders feierlichen Gottesdienst zum Beispiel, aber wir sollten ihn nicht immer und überall vor uns her tragen. Dann kommen wir zwar zu den Leuten ins Haus, aber nicht wirklich bei den Menschen und ihrem Leben an.

Natürlich ist das Leben nicht immer nur lustig. Je älter man wird, um so öfter hat man erlebt, dass uns das Lachen im Halse stecken bleibt, nicht wenige finden in ihrem Alltag kaum noch einen Grund, sich von Herzen zu freuen. Immer wieder mal kommen Menschen nach unseren Auftritten mit dem Pfarrerkabarett und bedanken sich mit Worten wie: „Soviel wie heute habe ich schon lange nicht mehr gelacht.“ Einerseits freut mich natürlich das Lob, andererseits erschrecke ich auch ein bisschen. Eigentlich schade oder bedenklich, dass diese Leute erst zu professionellen Spassmachern gehen müssen, um lachen zu können. Freude nur, wenn vorher Eintrittsgeld bezahlt worden ist? Da hat „der Ernst des Lebens“ anscheinend zu große Macht über das Leben der Menschen gewonnen. Wie es scheint, sind wir Protestanten vor allem Spezialisten für die problembeladenen Seiten des Lebens: Unsere Gottesdienste und Versammlungen sind meistens nachdenklich-ernste Veranstaltungen. Häufiger ist da der Grundton schwer und getragen, man hört mehr Klage als Lachen.
Humor ist laut Duden die „Gabe eines Menschen, die Unzulänglichkeit der Welt und der Menschen, den Schwierigkeiten und Missgeschicken des Alltags in heiterer Gelassenheit zu begegnen.“ Klingt doch ganz nach einem Gottesgeschenk, wenn wir diese Gabe besitzen würden, oder? Das Wort „Humor“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet: „Feuchtigkeit“. Humorlose Menschen sind trocken. Und eine Kritik an unserer Konfession. die mich mit am meisten schmerzt ist die, dass viele Menschen uns Protestanten als „trocken“ erleben…  so Pfr. Hans Greifenstein vom 1. Babenhäuser Pfarrer(!)kabarett  auf der Homepage seiner Kirchengemeinde.

und hier noch ein paar links zu humor-seiten von Pfr. Greifenstein:

http://www.matthias-jung.de/Humor%20I.html

http://www.iwwersedser.de/

http://www.zelczak.com/hesselba.htm

http://www.gavagai.de/humor/HHP23.htm

http://www.kirchenkabarett.info