Ohne PfarrerIn – das meint selbstredend nicht die Berufsausbildung der Personen, sondern ihre aktuelle Funktion der Person im Organisationssystem. Da ist die ausgebildete Pfarrerin eben – Kirchenleitung, die Dekanin Kirchenleitung in der Region (EKHN-Sprachregelung). In der neuen EKD- Synode ist also in diesem Sinne kein Pfarrer vertreten:
gewählt sind:
6 Theologen aus Kirchenleitungen
1 Dekanin
1 Verbandsvertreter
3 Berufspolitiker (darunter Kerstin Griese)
2 aus Wirtschaft (Boehringer Ingelheim) und Bankwesen (Marlehn Thieme, Ex- Deutsche Bank Direktorin)
2 Juristen (Jura-Professor, Kirchenjuristin)
Immerhin vier der Gewählten benötigten zwischen 6 bis 11 Wahlgängen.
Interessant bei den Vorstellungsreden ist zudem, dass zwar – hin und wieder – Reformthemen (Institution, Landeskirchenkirchenfusion, Gemeindefusion) angetippt werden, aber dann ohne irgendwelchen auch nur kritisch-anfragenden Klang. Kein einziges mal unter sämtlichen Vorstellungsreden wird das Wort Pfarrer/Pfarrerin, also die „Schlüsselposition“, erwähnt. Bisweilen werden durchaus große Aufgaben oder Vorhaben erwähnt, aber – wer soll sie denn umsetzen? Will die Kirche nicht nur Verlautbarungskirche, sondern Kirche der Taten werden, dann wird sie überlegen müssen, wie man die Fehler im Personalmanagement der zurückliegenden 2 Jahrzehnte endlich bearbeitet. Aber dafür, für diese wichtige Aufgabe, könnte die geeignete Person im Rat fehlen. Auf jeden Fall hat sie sich in den Vorstellungsreden nicht geoutet. (F.S.)