Mancher gibt sich fromme Müh‘
Geht sonntags zur Eucharistie.
Einesteils der Seele wegen,
Soll die sich doch zum Himmel regen.
Zweitens ist es hinterher
Um das Herz nicht mehr so schwer.
Drittens aber nimmt man gar
Auch gern die Zeit zur Einkehr wahr.
Seht, da ist die Tante Bolte,
Die das auch sehr gerne wollte.
Den Leib des Herrn doch muss sie meiden.
Sie ließ sich von dem Onkel scheiden!
Streckt bittend ihre Hände vor sich,
Doch Ratz und Meise kategorisch:
„Wer lebt in solcher Sündigkeit,
Dem steht das Gastmahl nicht bereit.
Was Gott eint, kann Mensch nicht scheiden!
Geschiedene kann der nicht leiden!“
In Stein gefasst steht ihre Mahnung.
Von Ehe hab’n die richtig Ahnung!
Doch Tantchen lächelt ganz verschmitzt.
Der neue Onkel heißt jetzt Fritz.
Sie standen vor dem Traualtar
Und sagten sich in Liebe „Ja!“.
Froh nimmt sie teil am Abendmahl.
Was Ratze sagt, ist ihr egal.
Und Meise kann sie mal gigantisch!
Die Tante ist jetzt protestantisch!
Dieses war der erste Streich,
Doch der zweite folgt sogleich.
Zweiter Streich
…
Alle Streiche.