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Wo bleibt die Kirchensteuer? Kommentar einer Landpfarrerin zu einem Artikel aus der FAZ.

Wo bleibt die Kirchensteuer? FAZ, 27.03.17

Ein Artikel aus der FAZ, der zum Nachdenken anregt. Meine Vermutung geht aber dahin, dass innerhalb der EKHN die FR häufiger gelesen wird, denn die FAZ ist ja mit dem Vorurteil „konservativ“ belegt und konservativ war in der EKHN schon immer schlecht. Aber das nur am Rande.

Ich habe das Gefühl, dass der großstädtische Zentralismus, den unsere EKHN pflegt, den Sinn für kleinstädtische oder gar ländliche Realitäten verzerrt. Gerade was die finanzielle Ausstattung der Gemeinden angeht.
Ich selbst bin Pfarrerin eines ländlichen Kirchspiels, bestehend aus drei Ortschaften, werde demnächst mit der Nachbargemeinde fusioniert. Momentan bekommt die größere der Gemeinden mit Pfarrhaus und zwei Kirchen Zuweisungen um die 24.000€, die kleinere der Gemeinden mit einer Kirche knapp 14.000€. Wir haben drei angestellte Küster, die sich um die Kirchen und die Außengelände kümmern, haben eine Organistin, eine Reinigungskraft fürs Büro und eine Sekretärin mit 16 Stunden im Monat angestellt. Und sind an einem von der Gesamtkirche geförderten, aber eben auch „geforderten“ überregionalen Projekt beteiligt, das uns derzeit ca. 3.000€ im Jahr kostet.
An Fixkosten für Gehälter und Honorare, für Energie- und Wartungskosten und unumgängliche Gebühren, wie GEZ und Telefon, schlagen bei beiden Gemeinden zusammen ca. 30.000€ im Jahr zu Buche. Es bleiben gerade einmal 8.000€ über, von denen die kleine Bauunterhaltung, Grußheftchen, Urkunden, Gemeindebriefe, Materialien bezahlt werden müssen.
In den letzten 7 Jahren war in der größeren der Gemeinden der Haushalt jedesmal defizitär und das, obwohl ich als Pfarrerin schon seit ich im Amt bin Abstriche bei mir selbst mache, mir keine Fahrt- und Reisekosten erstatten lasse, sämtliche Arbeitshilfen und Arbeitsmaterialien, auch die Bürotechnik, z.B. Laptop, Scanner, Drucker, Digitalkamera und arbeitserleichternde Computerprogramme, Rasenmäher und Heckenschere aus eigenem Säckel bezahle, und wie schätzungsweise alle Kollegen, die 90ct für Büroklammern und die 1,10€ für Traubensaft im Supermarkt nie extra abrechne, sondern einfach mal eben mitbezahle.
Für diesen (strunzdoofen) Altruismus darf ich mir noch den Vorwurf unserer Pröpstin anhören, die nämlich behauptet, durch dieses Verhalten falle man allen Kollegen in den Rücken, die auf Fahrtkostenerstattung bestehen. Mir schwant: Es mag da was dran sein.

Nur, was ist denn die Alternative? Wo soll das Geld herkommen? Wo soll ich sonst sparen? Soll es jetzt nicht einmal das 59ct Grußheftchen zum Geburtstag geben? Heizen wir die Kirchen nicht mehr und riskieren damit, die ewig frierenden 80-jährigen Gottesdienstbesucherinnen auch noch zu verprellen? Schicken wir nur noch 2x im Jahr einen Gemeindebrief raus und laden nicht mehr per Wurfzettel zu besonderen Veranstaltungen ein, wie es die Vereine hier tun, weil die Mobilfunkverbindung zu schlecht ist für Whatsapp? Soll ich gar wie vor 100 Jahren zu Fuß in die Filialen wandern (würde mir sicher nicht schaden), um Fahrten zu vermeiden? Was aber lass ich für das Mehr an verbrauchter Zeit liegen?
Klar, auf diese Weise könnten wir schätzungsweise 600-700€ im Jahr einsparen und damit 50% meiner Fahrtkosten decken – oder sie auch für andere ebenso wichtige Dinge verwenden.

Wir sind so schlecht finanziell ausgestattet, dass der sprichwörtliche Bock nicht fetter wird, trotz aller Einsparungsbemühungen. Eigentlich quälen wir das arme Tier nur noch, weil wir sein Verhungern herauszögern. Ich kann’s auch in einem anderen tierischen Sinnbild verdeutlichen: der Gaul, den wir mit Umschichtungen im Haushalt reiten, ist längst tot geritten.

Ein paar Beispiele aus dem Gemeindealltag:

In den letzten Jahren sind in unserer Regionalverwaltung Stellen abgebaut worden. Ein Teil der dort abgebauten Aufgaben wurde an die Pfarrbüros zurück übertragen. Gleichzeitig werden die Verwaltungsaufgaben für die Pfarrer immer komplexer (Wann genau im Studium und Vikariat habe ich eigentlich gelernt, Geschäftsbriefe, Rechnungen, Spendenbescheinigungen oder Personalzeugnisse zu schreiben oder Personal- und Haushaltspläne zu lesen und zu erstellen?). Auch Pfarrstellen wurden und werden abgebaut, die Arbeitsaufgaben aber nicht. Die Folge in meiner Gemeinde war, dass wir aus der einfachen „Schreibkraft“ im Büro eine höhergruppierte „ausgebildete Bürokraft“ machen mussten, die Aufgaben übernommen hat, die eigentlich eine Eingruppierung einer noch höher dotierten „Verwaltungskraft“ rechtfertigen würde. Leisten können wir uns das nicht.

Moderne – extrem teure – Energiespartechnik, musste nach Richtlinien der Gesamtkirche bei der Bausanierung angeschafft werden, überfordert aber regelmäßig unsere alt gewordenen Küster und ist leider extrem störungsanfällig. Immer wieder müssen Fachfirmen von jwd kommen, die bei der Kirchensanierung engagiert werden mussten, weil sie 10ct billiger waren als die Firma vor Ort. Alleine die Anreisekosten derer im letzten Monat haben die Einsparung damals erheblich übertroffen.
Und auch viele staatliche Auflagen, z.B. die Sanierung der Öltanks, Schornsteine oder auch Kanalisationsarbeiten der Kommune mit teils Kosten im 20.000€-Bereich haben uns in der Vergangenheit enorm belastet, ohne dass es da einen Ausgleich von der Gesamtkirche gab. Die Kollekten unserer Gemeindeglieder wurden dafür verwendet – ich bin mir aber nicht sicher, dass diese diesen Verwendungszweck im Sinn hatten, als sie ihre DM in den Klingelbeutel warfen

Gerade hat unsere Küsterin gekündigt. Wir werden die Stelle wohl nicht mehr ausschreiben können, da wir die Finanzierbarkeit der Stelle, trotz Reduzierung des Arbeitsumfanges, für mehrere Jahre nicht sicherstellen können. Seit letztem Jahr muss das Geld ja für mindestens drei Jahre im Voraus vorhanden sein.
Wir haben nun die Wahl, das Geld aus der auch nicht mehr so üppig gefüllten Kollektenkasse in den Haushalt einzustellen und die Kollektenkasse noch schneller zu leeren oder künftig auf einen Küster zu verzichten.
Für die Herrschaften am Paulusplatz ist die Entscheidung ganz klar. Da hört man dann: „Bei uns in Darmstadt/Frankfurt/Wiesbaden haben wir auch keinen Küster mehr (der angestellte Hausmeister wird unterschlagen). Da machen den Küsterdienst – das bisschen Glockengeläute und Wein einschenken – EHRENAMTLICHE. Die wollen da kein Geld für haben. Sie müssen versuchen mehr Ehrenamtliche zu rekrutieren. Es liegt an Ihnen, wenn Sie keine finden.“
Ein schlauer Satz, wenn man in einem 400-Einwohner Dorf wohnt, in dem 40 Menschen unter 18 und 120 Menschen über 80 sind und der Rest entweder täglich 200km Arbeitsweg hat oder als Teilzeitkraft, Hausfrau und RentnerIn auch noch ehrenamtlich die Verwandtschaft zu Arzt und Supermarkt kutschiert, deren Höfe, Gärten, Gräber mit pflegt, Vorstandsarbeit in Vereinen leistet, im KV, der Synode und in diversen Ausschüssen sitzt, alle 14 Tage Prädikantendienst verrichtet, den Kigo verantwortet, die Kollektenkasse führt, Geburtstagsbesuche macht etc. Meine KVs haben ALLE innerhalb der Kirchengemeinde oder des Dekanats mindestens drei weitere Ehrenämter übernommen und in ihren Ortsteilen bei Kommunen und Vereinen sicher noch vier oder fünf mehr. Da geht nichts mehr! Da hat keiner Lust darauf auch noch die Hausmeister- und Küsteraufgaben zu übernehmen, zu Trauerfällen und Geburten zu läuten, den Rasen zu mähen, das Gelände und die Kirche sauber zu halten und zu pflegen und zwei Stunden beim Orgelstimmen die Tasten zu drücken.
Unsere kurhessischen Nachbarn haben einen Großteil der Küster-Aufgaben an Konfirmanden delegiert. Bei jährlich 2 Konfis aber auch utopisch, davon abgesehen, dass ich Kinderarbeit ablehne und 12-jährigen auch ungern zumuten wollte 2000qm Rasen zu mähen oder 500m Weg Schnee zu fräsen.

Das andere Mantra, das man vom Paulusplatz hört, ist: „Betreiben Sie Fundraising! Gründen Sie eine Stiftung!“
Ganz toller Tipp! Ich habe fünf Gottesdienstorte, weiß jetzt schon nicht, wie ich meine Arbeit und meine kirchlichen Ehrenämter – derzeit fünf – bewältigen soll, – wer will’s denn machen als der Pfarrer? Und wen soll ich denn da „raisen“?

In der Tat dürfte in unserer Region ein relativ hoher Anteil an der Kirchensteuer erwirtschaftet werden, weil mehrere mittelständische Familienunternehmen hier ihren Sitz haben, die Familien den Kirchengemeinden sehr verbunden sind.
Sie unterstützen die Kirchengemeinden der Gegend wirklich großzügig – keine Kirchensanierung läuft ohne Großspende von ihnen. Und ja, es gibt auch schon einige kirchliche Stiftungen, die sie unterstützen. Aber außer diesen Familien haben wir niemanden, den wir angraben könnten. Die Menschen hier waren Arbeiter und Bauern. Ihr Vermögen steckt in ihren Mehrgenerationenhäusern, ihren Ställen, ihrer Landwirtschaftstechnik. Diese Häuser, ihr Land ist in unserer Gegend kaum noch was wert. Da gibt’s keine riesigen Erbschaften.
Und sollen die hiesigen Firmen und wohlhabenden Familien wirklich die verfehlte Finanzpolitik unserer Kirche, – diesem idiotischen Ausbau von Referaten, Profil- und Projektstellen -, noch Vorschub leisten? Sollen sie dafür aufkommen, dass die EKHN alle zwei Jahre ihren Webauftritt verändern kann oder zweimal im Jahr ihre Impulspost verschickt, mit grenzwertiger Botschaft, die bei den meisten Gemeindegliedern als „Werbung“ im Papiermüll landet?

Auch hier noch ein Beispiel, das mir jedes Jahr wieder einen Adrenalin-Schub beschert: Diese tolle Aktion „Autofasten“. Jedes Jahr bekommen meine beiden Gemeinden Infopakete, Plakate, Handzettel dieser Umweltaktion unaufgefordert zugeschickt. Jedes Jahr wieder schmeißen wir sie in die Tonne.
„Autofasten? Wieder so ein Städter-Pfurz!“, würde mein immer noch Auto fahrender 93-jähriger Nachbar sagen.
In einem Dorf, in dem es außer einem Kaugummi- und einem Zigaretten-Automaten keine Geschäfte gibt, keinen Arzt, keine Bank, unter der Woche keinen Ort, an dem man sich treffen könnte, würde Autofasten buchstäblich an Leib und Seele „Verhungern“ bedeuten.
Für diesen Blödsinn werden Wälder abgeholzt, Energie verschwendet und Kirchensteuermittel für Werbeagenturen und Profilstellen rausgehauen. Mehrmals haben wir schon rückgemeldet, dass wir keine Werbemittel der Aktion haben möchten, nie hat man sich daran gehalten.
Das neueste Umweltprojekt der EKHN, „Der grüne Hahn“, fällt auch in diese Kategorie. Da darf ich nun – gesponsert von der Kirche – jemanden bestellen, der uns erzählt, was wir energetisch einsparen werden, wenn wir es uns je leisten können werden würden, unsere Glühbirnen gegen teure LEDs auszutauschen. Momentan sind wir noch in der glücklichen Lage, die kaputten gegen auf Vorrat gekaufte alte Glühbirnen austauschen zu können. Wenn es mit der Finanzausstattung der Kirchengemeinde so weitergeht, wird es aber schon sehr bald zappenduster werden.
Spätestens wenn mit der Doppik auch die 20% Rücklage verpflichtend eingeführt werden muss. Wenn wir also 20% unserer Besitzungen und Besitztümer finanziell ersetzen können müssen. Dann werden wir wohl den gesamten Restbestand der Kollekte in den Haushalt überführen müssen und werden trotzdem freiwerdende Stellen nicht mehr besetzten können, dann ist kein Geld mehr da.

Spätestens dann ist für mich auch der Punkt gekommen, an dem ich nicht mehr Landpfarrerin sein will.
Wenn ich überlege, was ich derzeit für die Ehre, 70 Stunden die Woche haupt- und ehrenamtlich für die Kirche arbeiten zu dürfen, bezahle, – fürs teure Wohnen im mir viel zu großen Pfarrhaus, den Allrounder-Anspruch und die weiten Wege auf dem Land. Dann kann ich eigentlich auch auf eine schöne halbe Stadtpfarrstelle gehen, wo ich wegen der vielen Prädikanten nur alle 6 Wochen auf die Kanzel muss, Öffis nutzen kann, kein Auto mehr brauche, Car Sharing machen und jedem Sonderangebot hinterher laufen kann…
Und wo ich die Chance habe, dass von unserer Kirchenleitung die Stadtgemeinde und ich als Person wahrgenommen und gehört werden. Langjährige Kollegen in meiner jetzigen Region behaupten dagegen, unsere ländliche Region kenne man „in Darmstadt“ – also bei Kirchenleitung und -verwaltung – nur als „Blinddarm der EKHN“ und halte sie dort für ebenso überflüssig.
So zynisch bin ich noch nicht…
Ich hab‘ noch Träume…
Vielleicht auch nur Illusionen.

Michaela Frischholz

Unser Dorf: Wir bleiben hier! Der 6-Wochen Online-Marktplatz für Informationen, Austausch, Ideen.

04/2017

 

…In vielen ländlichen Regionen sind die demografischen
Veränderungen längst spürbar:
Jüngere ziehen weg, viele alte Menschen leben
in ihren Häusern alleine, es gibt Leerstände,
die Versorgung dünnt aus usw.
Aber es gibt auch viele Menschen, die sagen:
Wir wollen hier bleiben, das ist unsere Heimat.
Das ist der Ort, den wir gewählt haben.
Hier möchten wir leben und auch alt werden.
Dass das möglich wird, dazu können Sie –
ganz im Rahmen Ihrer Möglichkeiten – etwas
beitragen, am besten natürlich gemeinsam
mit anderen…

Mehr dazu, vgl. S.6

Über den Online-Kurs
Die aktive Phase des DorfMOOC ist beendet, aber Sie können jederzeit die Materialien nutzen und mit Hinweis auf die Quelle (Quelle: DorfMOOC) auch teilen und offline zeigen. Der Kurs steht unter einer OER CC-BY Lizenz.
Sie können den Kurs ganz oder auch nur einzelne Themen bearbeiten.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Hier geht es zur Einschreibung in den Kurs!

Mehr dazu.

EKHN-Synode: BERICHT VON DER THEMENVISITATION „HERAUSFORDERUNGEN IN LÄNDLICHEN RÄUMEN“.

11/2016

1. Dorfkirchen erhalten und profilieren
Die große Bedeutung der Kirchengebäude ist in der Themenvisitation einmal mehr deutlich geworden. Sie haben einen hohen Symbolwert, der weit über die gottesdienstliche Nutzung hinausreicht. Wenn die alten Kirchengebäude unterhalten und bei Bedarf renoviert werden, während andere Bauten zunehmend verfallen, wird das als ermutigendes Zeichen verstanden. Wenn die Kirche bleibt, während andere gehen, hat das eine Ausstrahlung, die wirkt.

4. Umstrukturierungen begleiten
Dass jeder Verlust von kirchlicher Präsenz in der Fläche eine ohnehin schon geschwächte Dorfgesellschaft schmerzt und über das kirchliche Leben hinaus von Bedeutung ist, hat die Themenvisitation verdeutlicht. Und dennoch wird es angesichts des spürbaren Rückgangs der Gemeindegliederzahlen in den sog. schrumpfenden Regionen kaum möglich sein, die derzeitige kirchliche Infrastruktur auf Dauer komplett aufrecht zu erhalten…

Zum Bericht.

„individuelle Lösungen erforderlich“: Das Thema ländlicher Räume ist in der kirchlichen Wirklichkeit angekommen. Willkommen auf dem Land …

07/2015, Dt. Pfarrerblatt, von Thomas Guba

…Zunächst werden Lebensgefühle des Landes und der »Kirche auf dem Land« beschrieben, um in einem zweiten Schritt »sehen zu lernen«. Einmal genau hinschauen, welche Veränderungen finden wir vor? Die bereits angesprochenen sieben Typen helfen »einzuschätzen«: Wo stehen wir eigentlich vor Ort? Dann kommen Handlungsoptionen hinzu. Im vierten Schritt sollen »Entscheidungen gewagt« werden. Sie werden beschrieben als »Verdichten und Wachsen«. Und schließlich soll »mutig gehandelt« werden…

Wer diese Schritte aufmerksam liest und beherzigt, wird sicher Zukunftsaspekte der eigenen Gemeinde oder Region finden und Gemeindearbeit noch einmal anders ausrichten. Das ist für mich der eigentliche Ertrag dieser Schrift…

Bei der zweiten Land-Kirchen-Konferenz in Northeim lautete der Titel »Abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit« (Koh. 3,3).5 Diese Konferenz nahm, wie auch schon die Vorgängerkonferenz, einen schonungslosen Blick auf die bestehenden Verhältnisse vor. Deutlich wurde, dass Entscheidungen »vor Ort« zu treffen sind. Top-Down-Prozesse waren für die Gestalt der Kirche wenig hilfreich, wenngleich aus organisatorischen und finanziellen Gesichtspunkten manchmal geboten…
Regionale und Vor-Ort-Lösungen

Wenn man von »Kirche auf dem Land« spricht, so spricht man von unterschiedlichen Landstrichen, Dialekten, Entwicklungsmöglichkeiten usw. Kurz gesagt: Vielleicht ist nicht jedes Dorf anders, aber jede Region ist schon anders als die Nachbarregion. Wir brauchen deshalb individuelle Lösungen…  Zum Artikel.

Ev. Dienst auf dem Land zu TTIP. Von Stephan Politt

Das Transatlantische Freihandelsabkommen TTIP. Von Stephan Politt, Ev. Dienst auf dem Land in der EKD.

4. Zusammenfassende Betrachtung
Die Verlierer und Gewinner sind eindeutig zuzuordnen. Verlierer sind die Beschäftigten, die Verbraucherinnen und Verbraucher sowie die Umwelt und der außerhalb der Konkurrenz stehende öffentliche Sektor. Den Verlierern stehen einzig und allein die multinationalen Konzerne als Gewinner gegenüber. Sie setzen auf allerdings riskante riesige Absatzmärkte. Dazu gehört die Möglichkeit der grenzenlosen Direktinvestitionen im transatlantischen Handels- und Investitionsraum. Die hier verfolgte einseitige Interessenpolitik gegen soziale und ökologische Schutzrechte erklärt auch den Ausschluss von Gewerkschaften, Verbraucher- und Umweltverbänden sowie anderer Nicht-Regierungsorganisationen aus den Entscheidungszentren. Ihre Rolle ist auf das Anhörungsrecht reduziert. Mangelnde demokratische Legitimation, Intransparenz und machtvolle Geheimnistuerei haben bisher die Entscheidungsfindung geprägt. Die hoch offiziellen Beratungen werden von über 600 Vertretern der Wirtschaftslobby zusammen mit politischen Repräsentanten vorangetrieben. Durchgesetzt werden soll eine Globalisierung, bei der die Großinvestoren die Produkt- und Produktionsbedingungen dominieren. Arbeitsbezogene, soziale und ökologische Standards werden als Kostenfaktoren gesehen und sollen eliminiert werden. Dagegen wehren sich Verbraucher, Verbände und die Politik…. Zum Artikel.

vgl. zur Thematik auch: Film vom Aktionstag TTIP.