27.04.2018 11:48 Uhr
Ein Theologe sorgt in einer Israel-Schrift der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) für so viel Wirbel, dass der Landesverband Jüdischer Gemeinden eine Reise mit der Kirche nach Israel kurzfristig absagt.
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27.04.2018 11:48 Uhr
Ein Theologe sorgt in einer Israel-Schrift der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) für so viel Wirbel, dass der Landesverband Jüdischer Gemeinden eine Reise mit der Kirche nach Israel kurzfristig absagt.
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Veröffentlicht am 02.06.2016
Bischöfe und Kirchenleitende aus drei Erdteilen, aus Afrika, Asien und Deutschland reisen nach Israel/Palästina. Gemeinsam erleben sie das Heilige Land. Auch Präses Manfred Rekowski und Oberkirchenrätin Barbara Rudolph sind für unsere Evangelische Kirche im Rheinland mit dabei.
Stationen dieser Reise wurden in einem Film festgehalten, der jetzt auf Bibel-TV erstmals öffentlich ausgestrahlt wird. … Zur Sendung.
SAMSTAG, 30. APRIL 2016, transparentonline
von Rüdeger Baron
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Fazit
Gerade die Theologen und Kirchenvertreter, denen die Verbrechen an den Juden und die Mitschuld der Kirche besonders nahe gegangen waren, ignorierten oder verharmlosten die Umstände, unter denen die Juden in Palästina ihren Staat errichteten, und die Verbrechen an der einheimischen palästinensischen Bevölkerung.[22] Dies kann man sich nur so erklären, dass sie meinten, mit ihrer Begeisterung und Unterstützung für Israel die Schuld, die sie besonders empfanden, ein Stück weit abtragen zu können.
Aus dem absolut notwendigen Eingeständnis der Mitschuld der Kirche an der brutalsten Judenverfolgung der Geschichte und aus dem Bemühen um ein neues, respektvolles Verhältnis zum Judentum wurde so praktisch eine Unterwerfung. Die evangelische Kirche passte sich wieder einmal dem Zeitgeist an und zwar auch in ihrer Theologie. War es bis zum Zusammenbruch des „Dritten Reiches“ in Deutschland üblich, Nationalist und Antisemit zu sein, so setzte sich in den Sechziger- und Siebzigerjahren allmählich ein Israelbild durch, das den Staat und seine Politik über jeden Zweifel erhaben machte. Daran hatte auch die evangelische Kirche mit vielfältigen Einlassungen und Aktivitäten im kirchlich-politischen Feld erheblichen Anteil. Statt einfach zuzugeben, dass damals auch die Kirche dem grassierenden Rassismus verfallen war (entgegen allen Lehren über die Gottesebenbildlichkeit jedes einzelnen Menschen), wird ein neues theologisches Denkgebäude errichtet, um die einstigen Opfer in den Himmel zu heben – und wiederum werden die Konsequenzen für die Betroffenen ignoriert.[23]
20.05.2016, Von INGE GÜNTHER, FR
Der israelische Minister Mosche Jaalon zieht sich aus der Politik zurück, weil er den Rechtsdrall der Regierung nicht mitmachen will.
Der Ton, den Mosche Jaalon Freitag in seiner Rücktrittserklärung als Verteidigungsminister anschlug, war lakonisch. Aber die Kritik an seinem obersten Dienstherrn, Benjamin Netanjahu, hatte es in sich. „Mein Mangel an Vertrauen in ihn“, hatte Jaalon am Morgen auf seiner Facebook-Seite bekannt, sei der Grund, eine Auszeit zu nehmen. Er habe zwar nicht vor, sich aus dem politischen Leben zurückzuziehen. Aber jüngste Differenzen mit Netanjahu in moralischen Grundsatzfragen hätten seinen Entschluss reifen lassen, sämtliche Ämter in Regierung und Parlament niederzulegen. Der Likud, so Jaalon, sei unter fundamentalistische Einflüsse geraten und nicht mehr seine Partei…. Mehr dazu.
09/2015, von Klara Butting
Israel – Palästina: Herausforderungen benennen [PDF
Seit der Debatte im Deutschen Pfarrerblatt im Anschluss an einen Artikel von Jochen Vollmer ist es im deutschen Protestantismus merkwürdig ruhig geworden im Blick auf die Bedeutung des Staates Israel für den Christlich-jüdischen Dialog. Vielleicht Gelegenheit sich mit einer grundlegenden Arbeit von Gerhard Gronauer „Der Staat Israel im deutschen Protestantismus. Wahrnehmungen in Kirche und Publizistik von 1948 bis 1972“ zu beschäftigen. Die Einleitung und die wesentlichen Ergebnisse dieser Untersuchung sind hier dokumentiert.
An dieser Stelle sei auf die hervorragende Textsammlung zum Themenbereich Christlich-jüdischer-Dialog und weit darüber hinaus im „Compass-Infodienst“ hingewiesen. Frei zugänglich ist der Bereich „Online-Extra“ mit inzwischen 209 Aufsätzen; dort auch Beiträge über die „Vollmer-Kontroverse“ als Nr. 148. Der etwa zweimal wöchentlich erscheinende Newsletter zu aktuellen Ereignissen und Hintergründen ist gegen einen geringen Betrag abonnierbar und ist ein wichtiger Beitrag, um über politische, religiöse und theologische Entwicklungen zur Israel-Thematik auf dem Laufenden zu bleiben. H.S.