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Europa in seinen Werten und an der Basis erneuern! Pfingstbrief 2016 von Wir sind Kirche.

05/2016

Was Gemeinden dazu beitragen können und müssen, neue Brücken der Verständigung und Versöhnung zu bauen Pfingstmontag als Fest der Einheit der Christenheit feiern Die Herausforderungen, vor denen die europäische Staatengemeinschaft, das „christliche Abendland“ steht, sind immens. Die Krise des Finanzsystems mit ihren dramatischen Folgen für viele Menschen und ganze Staaten ist immer noch nicht beherrscht. Hinzu kommen jetzt die Schwierigkeiten auf der politischen Ebene Europas bei der Bewältigung der konkreten Aufnahme und Unterbringung von Geflüchteten sowie der Integration von Menschen mit unterschiedlichen Kulturen, Sprachen und Religionen.
Der jahrzehntelange Einigungsprozess in Europa ist in Gefahr. Das bisher Erreichte ist auf einmal nicht mehr unantastbar. Wie in jeder guten Partnerschaft: Die Einheit muss gepflegt werden. Das Bemühen der politischen Kreise auf höchster Ebene allein wird aber nicht ausreichen, neue Visionen für das weitere Zusammenwachsen Europas innerhalb der Weltgemeinschaft zu entwickeln. Die europäische Zivilgesellschaft und auch die Religionen sind gefordert, neue Brücken der Versöhnung und Verständigung zu bauen. … Mehr dazu.

Kirchen sind provinzieller geworden. Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann scheidet aus dem Amt und bickt zurück.

06.05.16, SZ, Interview mit Mathias Drobinski,
„…Macht das nun die Europaskeptiker stark, dass beim Projekt Europa die innere Mitte schwach geblieben ist?

Da gibt es sicher Versäumnisse. Aber es ist auch ein Problem, dass die EU zu rasch zu viele Länder aufgenommen hat.

Ist die Europa-Idee am Ende?

Nein. Ich glaube, mit Ländern wie Polen, Ungarn, auch Tschechien muss man Geduld haben. Vielleicht auch mit manchem Europaskeptiker im alten Kerneuropa, der aus Frust heraus eine rechte Partei wählt.

Zählt für Sie die AfD dazu?

Für mich ist das eine Partei in der Pubertät. Was heißt das: Der Islam gehört nicht zu Deutschland?…

Warum engagieren sich die Kirchen Europas nicht stärker für Europa?

Das ist eine Enttäuschung, dass wir auch auf kirchlicher Ebene in Europa nicht stärker zusammenarbeiten. Viele Kirchen haben doch eine große Nähe zu den Auffassungen ihrer Regierungen und sehen sich wenig dem Ganzen verpflichtet. Unsere Stärke in Europa, auch gemeinsam mit den evangelischen und orthodoxen Kirchen, hat dadurch gelitten. Wir sind provinzieller geworden…

Wäre nicht jetzt die Zeit der Theologie gekommen, die fragt: Was gilt in einer Zeit, in der vieles unsicher geworden ist? Man hat selten den Eindruck, dass die Theologen diese Debatten führend mitgestalten.

Es ist die Stunde der Theologie. Sie könnte sich tatsächlich deutlicher zu Wort melden. Vielleicht steckt dahinter manche Resignation. Aber so ändert man nichts….

Ihre Bischofskollegen Stefan Oster aus Passau oder Rudolf Voderholzer in Regensburg fordern, dass die Theologen sich stärker am Lehramt orientieren sollen. Das klingt nicht nach großer Freiheit.

Das sind Debatten von vorgestern.

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