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Entwicklung der Kirchenmitgliedschaft im landeskirchlichen Vergleich

EKKW: „Das Ergebnis des Zensus 2011 bestätigt für unsere überwiegend ländlich strukturierte Kirche die negative Mitgliederentwicklung. Von rund 5,977 Mio. Einwohnern Hessens gehören… 40,2% der evangelischen Kirche an. Stellt man dies den Vergleichswerten der Volkszählung aus dem Jahr 1987 gegenüber, ergibt sich…ein Rückgang bei der evangelischen Kirche von 11,5 %.“

Der Rückgang beträgt demnach in der EKKW also  (nur) 0,48% p.a. Dabei muss berücksichtigt werden, dass es Datenkonsolidierungen gab und dass Nordhessen eine Abwanderungsregion geworden ist. Dass also dieser Wert eigentlich besser, niedriger ausfiehle.

Die Werte der EKKW liegen bei 0,48% p.a.,

für die Bayerische Landeskirche liegen bei 0,6% p.a.,

für die EKHN bei 0,8 bis 0,9% p.a.,

und für die EKBO bei 1,6% p.a..

Die EKD geht dagegen von durchschnittlich 1,0% Rückgang aus.

Muslime in Deutschland

Von Sonja Haug (Universität Regensburg) und Anja Stichs (Bundesamt für Migranten und Flüchtlinge, Nürnberg)

Über Muslime in Deutschland ist wenig bekannt. In der amtlichen Statistik ist erfasst, dass die katholische und evangelische Kirche jeweils etwa 25 Millionen Mitglieder haben, die jüdischen Gemeinden etwa 104.000.(i ) Da muslimische Gemeinden über keine zentrale Organisation und Registrierung verfügen, ist die Zahl ihrer Mitglieder unbekannt. Mehr dazu.

Wüstenwanderung II: Mitgliedschaftsverluste in der EKBO und Bayern im Vergleich

Der Rückgang der Kirchenmitgliedschaft wird generell mit 1% p.a. angegeben. Es lohnt aber, genau hinzuschauen – und es lohnte noch mehr, die Ergebnisse präzise zu analaysieren.

Denn der Rückgang in den einzelnen Landeskirchen verläuft offensichtlich stark unterschiedlich. Die EKBO, Ev. Kirche Berlin-Brandenburg gibt gerade einen Verlust von 1,6% p.a. bekannt, die Bayerische Landeskirche einen von 0,6% (s.u.). Nun gibt es sicher nicht nur eine einzige Begründung, sondern mehrere Ursachen wirken sich auf diese extrem abweichenden Ergebnisse aus. Wir wollen und können das in diesem Rahmen nicht analysieren. Wir sprechen aber die Vermutung aus, dass sich der im vorausgehenden Beitrag Wüstenwanderung I dargelegte Faktor „Marktstellung“ auch in diesen Ergebnissen als ein Faktor unter anderen niederschlägt. Die Bayerische Landeskirche profitiert also mit ihren geringen Verlusten von der in Bayern traditionell und bis heute starken Position der Kirchen. Während sich für die EKBO die ungünstige Ausgangsposition in Ostdeutschland als zusätzlicher, den Abwärtstrend beschleunigenden Faktor bemerkbar macht. Dieser empirische Befund zeigt also, wohin Gundlachs Wüstenwanderung führt: ins Desaster.

20 Oktober, 2013
Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz verliert weiter Mitglieder. Ende 2012 gehörten der Landeskirche noch rund eine Million Frauen und Männer an. Das waren knapp 1,4 Prozent weniger als im Jahr zuvor, heißt es im aktuellen statistischen Bericht, der zur am Mittwoch beginnenden Tagung der Kirchenparlaments vorgelegt wurde. Zum Bericht.

Zum Vergleich die Bayerische Landeskirche:

Jährlich verlieren die evangelischen Kirchengemeinden nach Angaben der Landeskirche im Durchschnitt etwa 0,6 Prozent ihrer Mitglieder. Mehr dazu.

 

Wie belastbar sind die kirchlichen Mitgliedschaftsstatistiken?

Argumentiert wird von offizieller Seite immer mit einem langjährigen, Jahrzehnte währenden Rückgang der Kirchenmitglieder um 1% p.a. Daran werden verschiedentlich Zweifel geäußert. Die offiziellen Zahlen belegen zwar die These. Allerdings berücksichtigen sie u.a. nicht, dass die Mitgliederzahlen in den 90iger Jahren ‚bereinigt‘ werden mussten. So wurden z.B. in der EKKW bis Mitte der 90iger Jahre Mitglieder auch am Zweiwohnsitz gezählt. Dies erfährt man in einer kleinen Anmerkung der entsprechenden Statistik der ekkw_2013.  Dort steht die Anmerkung: “ (1) Zählung ab 1995 ohne 2. Wohnsitze“. Die Gemeindeglieder mit doppeltem Wohnsitz waren also bis dahin (1995) zwei mal in der Statistik. Mit der Datenkonsolidierung sank selbstverständlich die Zahl der Kirchenmitglieder überproportional. Dies war in anderen Landeskirchen auch so. Und es ist nur ein Argument für das genau zu betrachtende und zu hinterfragende Argument der sinkenden Kirchenmitglieder.

Mehr dazu erfahren Sie im Artikel „Sinkende Kirchenmitglieder?“ von Pfrin Katharina Dang in einem Artikel der wort-meldungen.