Schlagwort-Archive: Kirchentag Stuttgart 2015

Ist der aktuelle Protestantismus des Kirchentages ein „seltsame Mischung aus Neoliberalismus und New Age, eine Science-Fiction-Religion“?

07.06.2015, von Britta Baas, Publik-Forum

Wer soll daraus klug werden? Der Kirchentag will Zeitansage sein, lässt aber wenig Raum für radikale Anfragen an die Zeichen der Zeit. Lieber trifft man sich irgendwo in der Mitte – und hofft, dass keiner merkt, wie angepasst das ist. Der Bundespräsident macht sich lustig über den »romantischen« Sozialforscher, die Ex-Generalsekretärin Käßmann darf nicht politisch auftreten und Friedensaktivisten hält man lieber gleich ganz raus aus dem Programm. Schöne, kluge Welt? Wohl eher eine Torheit.


Was will die Kirchentagsleitung? Was treibt die Programm-Macher? Manches bleibt ein Rätsel, einiges auch nicht. Könnte die nicht als linkspolitisch verschrieene FAZ recht haben, in der Claudius Seidl am heutigen Sonntag schreibt, der aktuelle Protestantismus des Kirchentages sei »irgendeine seltsame Mischung aus Neoliberalismus und New Age, eine Science-Fiction-Religion«? Man möchte ihm gar nicht gern recht geben. Aber vielleicht muss man es?…

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Entwicklungsminister Gerd Müller und Innenminister Thomas de Maizière mit Appell “Europa darf nicht wegschauen, wenn Flüchtlinge an seinen Außengrenzen ertrinken” beim Kirchentag überrascht

Veröffentlicht am 16.06.2015
Beim Kirchentag haben wir Entwicklungsminister Gerd Müller und Innenminister Thomas de Maizière überrascht: Mit einer Protest-Aktion und einer Resolution, hinter die sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Veranstaltung des Kirchentages bei einer Abstimmung geschlossen stellten. Beide Mitglieder des Bundestages konnten so nicht anders als die 176.000 Unterschriften unter dem Appell “Europa darf nicht wegschauen, wenn Flüchtlinge an seinen Außengrenzen ertrinken” entgegenzunehmen. Unterzeichnen:

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Kirchentag: Margot Käßmann für Schuldenerlass für Griechenland

06/2015

Margot Käßmann hat einen Schuldenerlass für Griechenland angeregt. Das Erlassen von Schulden sei „biblisches Gebot“, sagte die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)…
Es solle Freiheit ermöglichen. Dieses Prinzip finde sich heute im privaten Insolvenzrecht. Man könne auch fragen: „Können nicht auch Staaten frei werden von Schulden?“ sagte Käßmann und nannte als konkretes Beispiel Griechenland.
Das wäre eine Vision, nicht weiter auf „festgefügten Pfaden zu trampeln“. Realpolitik schaffe derzeit keine Durchbrüche, sagte Käßmann vor dem Hintergrund der aktuellen Verhandlungen über weitere Hilfen für das krisengeschüttelte Land. Von den rund 8.000 Besuchern ihrer Bibelarbeit in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle erntete die Reformationsbotschafterin der EKD dafür großen Applaus.  Mehr dazu.

Bibelarbeit auf dem Kirchentag im Wortlaut.

Kirchentag Stuttgart 2015: Kirchenpräsident Martin Heimbucher: Feindbilder gegenüber Muslimen abbauen.

06/2015

Der Kirchenpräsident der Evangelisch-reformierten Kirche, Martin Heimbucher, hat beim Kirchentag in Stuttgart dazu aufgerufen, Feindbilder gegenüber Muslimen nicht zuzulassen. Heimbucher predigte in einem Feierabendmahlgottesdienst am Freitagabend, 5. Juni, in der Stuttgarter Schlosskirche.

Heimbucher sagte, dass es derzeit kaum eine drängendere Aufgabe in der Welt gebe, als gegen Vor-Urteile gegenüber den Muslimen „anzuleben“. „Es gilt, die Bilder der Gewalt wegzuschieben, die sich zwischen Menschen unterschiedlicher Religion geschoben haben.“

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Die Predigt Heimbuchers zu Röm. 12,9.

Militärgottesdienst auf dem Kirchentag.

31.05.2015

Militärgottesdienst auf dem Kirchentag, Stuttgart-Mitte, am Donnerstag 4.6.2015 um 16 Uhr, mit Militärbischof Sigurd Rink und dem Heeresmusikkorps 10 aus Ulm. Mit solchen Gottesdiensten unterstützt die Kirche das Militär. Hier macht sich die Kirche mit schuldig an den Kriegen (Auslandseinsätzen) der Bundeswehr. Jesus Christus, unsere gewaltfreier Herr, hätte sich im Grabe umgedreht, wenn er das wüsste (und wenn er noch im Grab liegen würde).

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Gut gelaunter Gauck auf dem Kirchentag: „Ich preise manchmal meinen Schöpfer, dass er die Katholiken erschaffen hat.“

04.06.2015

Bundespräsident Joachim Gauck hat seinen evangelischen Schwestern und Brüdern einen Hang zum Pessimismus attestiert. „Ich preise manchmal meinen Schöpfer, dass er die Katholiken erschaffen hat“, sagte er beim Evangelischen Kirchentag.

Die Katholiken tendierten eher dazu, sich über das Erreichte zu freuen, so Gauck weiter. Seine Auffassung, wonach sich die Deutschen besonders wohlfühlen, wenn ihnen unwohl ist, lasse sich gerade auch in protestantischen Milieus festmachen, erläuterte der ehemalige evangelische Pfarrer…  Mehr dazu.