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Pfarrerschaft in Hannover erhält Einladung zur Diskussion der Kirchenverfassung: „Reale Mitwirkungmöglichkeit oder Placebo?“

09/2017, von Thomas Arens

Das ist doch mal eine freundliche „Mitteilung“ (G 17/2017): eine Einladung zur Diskussion über die zukünftige Gestaltung unserer Kirche.
Ein Meilenstein in der Geschichte unserer Landeskirche, vermute ich. Jedenfalls kann ich mich nicht erinnern, in den zurückliegenden 20 Jahren als Pastor auch nur einmal um meine Meinung zu Angelegenheiten, die die gesamte Kirche betreffen, gefragt worden zu sein…

Ich frage mich: Wie ergebnisoffen wird dieser Diskussionsprozess sein? Seit über 25 Jahren wird unsere Kirche von oben, ohne breiten Diskussionsprozess tief greifend umgebaut: Aktenstück 98, die sog. „Stärkung der mittleren Ebene“, dann das EKD-Papier „Kirche der Freiheit“, viele Einsparmaßnahmen und damit verbundene Gemeindefusionen und Stellenkürzungen, die Aufwertung des Kirchenkreises und gar der EKD als „Kirche“ – all das waren und sind entscheidende Weichenstellungen in Richtung eines Religionskonzerns, der seine Gemeinden, längst zu Filialen herabgestuft, topdown leitet….

Mehr dazu.

Demokartie in der Kirche I: Theorie und Praxis im Kontrast

von Friedhelm Schneider

„Das Schattenregiment der EKHN: Der erweiterte Solidarpakt stellt die Synode ins Abseits“ so teitelte in der letzten Woche ein Beitrag in den www.wort-meldungen.de . Schon im Titel wird die dann anhand der historischen Fakten belegte These entfaltet, dass die Synode bei ganz zentralen Fragen ihre Entscheidungskompetenz nicht ausüben konnte, ja, über zentrale Fragen nicht einmal in Fachausschüssen informiert war. Die Aussage bezog ich auf die vom erweiterten Solidarpakt der EKD Kirchenkonferenz betroffenen Bereiche von Finanz- und Personalpolitik. Gewiss: der Beitrag führte nur einen Indizienbeweis. Allerdings einen sehr plausiblen. Das Ergebnis kontrastiert dem Selbstverständnis der Kirchen, wie es gerade heute in etlichen Verlautbarungen fast gebetsmühlenhaft mit Hinweis auf die formale Organisationsstruktur der ev. Kirchen wiederholt wird: die Kirche sei von unten nach oben aufgebaut. So auch jetzt wieder im Jahresbericht 2013/2014 der EKHN auf den Seiten 12 bis 16. .