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Synode Nordkirche: Konfessionslosigkeit ist der Normalfall in Ostdeutschland

26. November Synode der Nordkirche
Lübeck-Travemünde (idea) – Konfessionslosigkeit ist der Normalfall im Osten Deutschlands. Das sagte der Bischof im Sprengel Pommern, Hans-Jürgen Abromeit (Greifswald), am 22. November vor der Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland in Lübeck-Travemünde. Gemeinsam mit seinem Mecklenburger Kollegen, Andreas von Maltzahn (Schwerin), stellte er den Bericht vor „Kirche im Dialog, Kirche mit einer Mission – Streiflichter einer Suchbewegung“. Nach Abromeits Worten haben mehr als 75 Prozent aller Einwohner Mecklenburg-Vorpommerns keine konfessionelle Bindung. Im Umgang mit diesen Menschen helfe es nicht, auf den schnellen Erfolg zu setzen… Mehr dazu.

Dass seit der Vereinigung in Deutschland zwei verschiedene „Religionskulturen“ bestehen, hat die 4. KMU (Kirchenmitgliedschaftsstudie) schon ergeben. Vgl. Jan Hermelink: Die Vielfalt der Mitgliedschaftsverhältnisse, in: 4 EKD-Erhebung, S. 425). Das Bild, das die Bischöfe von der Situation in den östlichen Teilen der frisch fusionierten Nordkirche zeichnen, bestätigt diese Aussage. Die Fusion erfolgte, nachdem diese grundlegenden Erkenntnisse bereits gewonnen waren. Und das macht sie um so unverständlicher. Eine Fusion von Kirchen mit unterschiedlichen Kulturen – das erfordert viel Zeit, Energie, Kräfte –  zu schweigen von Finanzmitteln… So viel Mut oder zu viel Mut?  F.S.

Konfessionslosigkeit

Ein gutes Drittel aller Deutschen gehört keiner Religionsgemeinschaft an. Für sie ist in der Soziologie die Bezeichnung „Konfessionslose“ gebräuchlich geworden. Konfessionslosigkeit meinte ursprünglich die Nichtzugehörigkeit zu einer christlichen Kirche. Im Zuge der religiösen Pluralisierung wird damit meist allgemein die Nichtzugehörigkeit zu einer religiösen Gemeinschaft bezeichnet. Der Begriff Konfession (von lat. confessio: „Bekenntnis“) hat sich seit dem 19. Jahrhundert als Bezeichnung für die unterschiedlichen christlichen Kirchen herausgebildet (zunächst vor allem evangelisch, katholisch und reformiert). Im Blick auf die Kirchenzugehörigkeit ist Deutschland – auch regional – annähernd gedrittelt: Ein Drittel der Bevölkerung ist katholisch (31,09 Prozent, überwiegend im Westen und Süden Deutschlands), ein Drittel evangelisch (30,17 Prozent) und ein Drittel konfessionslos (29,23 Prozent, vor allem im Osten, Zahlen: REMID 2009). Zur Quelle.