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Zwischen den Stühlen. Gespräch mit Kurt Marti. Von Prof. Horst Schwebel.

05/2017

Der folgende Text stammt aus dem Buch von Horst Schwebel (1979): Glaubwürdig.

Fünf Gespräche über heutige Kunst und Religion mit Joseph Beuys, Heinrich Böll, Herbert Falken, Kurt Marti, Dieter Wellershoff. München: Kaiser (Kaiser-Traktate, 40), S. 97-125….

Das Gespräch aus den Ende 70er Jahren.

Grenzverkehr. Beiträge zum Werk Kurt Martis. Eine Rezension von Georg Langenhorst.

04/2017

Der Band bietet ein äußerst informatives und fachkundig gestaltetes Panoptikum im Zugang
zum Werk des Schweizer Autors. Die Organisatoren und Herausgeber Pierre Bühler und Andreas Mauz eröffnen mit einem kundigen Vorwort, das Martis Werk innerhalb des For-
schungskontextes situiert, seine Bedeutung für die Gegenwartsliteratur auslotet und eine für
Anschlussarbeiten hilfreiche Forschungsbibliographie anfügt.
Drei Beiträge erschließen zunächst die Person Kurt Martis…
Es folgen zehn thematische Zugangswege in die Deutung des Marti’schen Werks, konzentriert
auf seine Lyrik allgemein, auf einzelne Gedichtbände, auf seine Poetologie, aber auch auf die
unterschiedlichen Gattungen der von ihm verfassten Prosa, die Besonderheiten seiner Homiletik und die Beiträge zur Literaturtheologie. Den Abschluss bilden vier freiere Beiträge:…

Bühler, Pierre/Mauz, Andreas (Hg.):

Grenzverkehr. Beiträge zum Werk Kurt Martis, Göttingen: Wallstein Verlag 2016

Der vollständige Text der Rezension.

Weiterer Beitrag zum Tod von Kurt Marti. Ein Interview von 2014: «Ich lasse mich nicht mehr aktivieren und präsentieren»

Interview von 21.12.2014, Berner Zeitung, hier: 03/2017

Bern. In einem langen Gespräch über Weihnachten, Putin, den Papst und das Warten auf den Tod beweist der 93-jährige Schriftsteller und Pfarrer Kurt Marti, dass er noch immer geistig präsent ist.

„…

Blickt man mit 93 grosszügiger auf die Welt?
Vielleicht weitblickender.

Heisst weitblickend, dass man zum Beispiel denkt, dass Wladimir Putin, der gerade die Welt in Atem hält, in 10 Jahren weg ist vom Fenster?
Ich halte Putin nicht für einen Bösewicht. Ich verstehe nicht, warum so viele Leute über ihn schimpfen. Putin vertritt natürlich russische Interessen. Aber das ist sein Recht. Indem wir ihn zum Schreckgespenst aufbauen, rufen wir alte Bilder des Kalten Krieges ab. Das finde ich blöd…“

Das vollständige Interview.

Weitere Beiträge zum Tod von Kurt Marti finden Sie hier und hier.

Seismograf seiner Epoche. Kurt Martis Essays für die Zeitschrift «Reformatio» sind in der Schweizer Literatur einzigartig.

Nicht mehr ganz aktuell, aber bedeutend: 21. Februar 2010, von Manfred Papst

Vor uns liegt ein Buch, das aussieht wie eine Bibel oder ein umfängliches Brevier: 1422 Seiten, Dünndruck, schwarzer Einband, gerundete Ecken, drei Lesebändchen. Es enthält sämtliche «Notizen und Details», die der Berner Schriftsteller und Pfarrer Kurt Marti in den Jahren 1964 bis 2007 für die Zeitschrift «Reformatio» verfasst hat. Die Edition ist ein verlegerisches Wagnis, das man kaum genug loben kann. Denn in jedem dieser über 250 Texte, deren Rubrikentitel auf Ludwig Hohls «Nuancen und Details» anspielt, erweist sich der Autor als unbestechlicher Seismograf seiner Zeit. Jede einzelne dieser Glossen und Betrachtungen, jeder einzelne dieser Essays und Aphorismen ist lesenswert. In ihrer Summe aber bilden sie ein Zeugnis, das in der Schweizer Literatur nach 1945 seinesgleichen nicht hat: 44 Jahre hellwacher Zeitzeugenschaft!

Beeindruckend ist die Vielfalt von Martis Themen: Er spricht von Theologie und Literatur, Philosophie und Ökologie, Politik und Gesellschaft. In seiner ersten Glosse geht es um fromme Schnulzen, Stadtplanung und den windigen Bestsellerautor Paul Carrell; seine letzte handelt von Eventkultur, dem Verhältnis von Glauben und Vernunft und zwei Arten von Fundamentalismus. Marti argumentiert kompetent, aber ohne Allüre. Sein Stil ist glasklar. Er ist aufmerksamer Beobachter und unerschrockener Denker, Aufklärer und Gottesmann zugleich. Zur Rezension in der NZZ.