Schlagwort-Archive: Lebensstandard

Muss unser Lebensstandard sinken? Von Bernhard Emunds, Publik-Forum

15.06.2018

Nein, wir müssen nicht weniger konsumieren, sondern anders, sagt Bernhard Emunds, Professor für Christliche Gesellschaftsethik. Der reiche Norden der Welt braucht einen sozialen und ökologischen Umbau der Wirtschaft. Seine Antwort auf Niko Paech in der Publik-Forum-Reihe »Streitfragen zur Zukunft«

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Magere Zeiten für Rentner. Die Versorgungswerke senken die Zinsen immer weiter herab – jetzt sogar von 1,75 auf 0,25 Prozent, wie bei der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder.

21. Juni 2016, Von Thomas Öchsner, SZ
Die Bundesregierung sagt es ganz offen: Die gesetzliche Rente allein wird in Zukunft nicht ausreichen, „um den Lebensstandard des Erwerbslebens im Alter fortzuführen“. Die Regierung rät daher stets, für den Ruhestand zusätzlich vorzusorgen. Doch nicht nur das Rentenniveau, also das Verhältnis eines Durchschnittsverdiensts zur Standardrente, sinkt. Auch die Einschnitte bei der betrieblichen Altersversorgung werden auf Grund der historisch niedrigen Zinsen immer größer… Zum Artikel.

Nicht Wachstum, sondern weniger Ungleichheit steigert die Lebensqualität

Humaner Fortschritt (21.01.2011) – Ein noch immer aktueller Artikel von Erhard Eppler.

Jedenfalls hat gerade die Krise des Marktradikalismus Sachzwänge geschaffen, für die nun wieder marktradikale Rezepte angeboten werden können: Der Staat muss „sparen“, nicht nur in Griechenland oder Spanien. Er muss Aufgaben streichen, vielleicht auch die Mehrwertsteuer erhöhen. Nur eines darf er nicht, nicht einmal in Irland: die Steuern für Unternehmen erhöhen, auch wenn sie lächerlich niedrig sind. Denn die könnten das Wirtschaftswachstum mindern – so das Argument.

Solange Regierungen vor allem dazu da sind, das Wirtschaftswachstum zu beschleunigen, zu steigern oder wieder anzukurbeln, schafft sogar der scheiternde Marktradikalismus Zwänge, die sein Überleben sichern. Man kann es auch so ausdrücken: Wo Wachstum zum entscheidenden Ziel aller Politik erhoben wird, verzichtet diese auf ihren Primat. Wachstum als Ziel führt zum Primat der Ökonomie über eine Politik, deren Pflicht es ist, die wirtschaftlich Mächtigen bei Laune zu halten.

Was Miegel formuliert, leuchtet ein und ist, wenn man die Statistik der letzten Jahrzehnte ernst nimmt, nicht überraschend. Politisch brisant ist seine dritte These, denn sie entzieht jeder undifferenzierten Wachstumspolitik die Grundlage. Eine Politik, die vor allem höhere Wachstumsraten anpeilt, ist nicht nur vergebens – und für den Staat teuer -, sondern letztlich für die Menschen auch nutzlos.

Hier treffen sich Miegels Einsichten mit der These des Bestsellers von Richard Wilkinson und Kate Pickett „The Spirit Level“, der schon im Untertitel präzisiert, was dann auf 274 Seiten mit unzähligen Statistiken bewiesen wird: „Why euqality is better for everyone.“ Nicht Wachstum, sondern weniger Ungleichheit steigert die Lebensqualität.