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Berliner Luther-Posse

24. AUGUST 2016

Das Luthertum kann seit seinen Anfängen ohne Luther-Spiegelungen nicht leben. Kaum eine Religion hat einen derartigen personalen Narzissmus entwickelt, wie gerade diese Konfession…

Die neueste Posse ist nun das geplante Luther-Denkmal in Berlin. Man kann sich fragen, warum man 2017 überhaupt ein weiteres Luther-Denkmal braucht und gerät bei der Antwort sofort in eine interessante Gemengelage der Verquickung von Thron und Altar. …

Zum Kommentar vgl. Eintrag vom 24.August.

Unterrichtsmaterial zur Lutherdekade

Passend zum aktuellem Jahr der Lutherdekade hat die Platform DerLehrerclub.de Unterrichtsmaterial zum Thema „Reformation – Medien – Sprache“ entwickelt. Der Entwurf ist für die achte Klasse vorgesehen.

War die Reformation vor 500 Jahren schon crossmedial? Hat Luther wirklich als erster ein „Machtwort“ gesprochen? Luther, theologischer Urheber der Reformation, stieß eine Medienrevolution an, die eine neue Wort- und Bildsprache hervorbrachte.

Das Material schlägt einen Bogen von der Historie bis zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler. Thematisch passende Lese- und Linkempfehlungen runden das Angebot ab.

Elisabeth von Rochlitz – eine Säule der Reformation

Die Reformation setzte viele Impulse zur Emanzipation. Christen und Christinnen sahen sich mit existentiellen Fragen ihres Glaubens konfrontiert und beantworteten sie nach eigener Überzeugung. Diese neu gewonnene Freiheit führte dazu, dass sich viele Menschen mutig für ihre Überzeugung auf beiden Seiten einsetzten.

Längst hat sich in der Forschung durchgesetzt die Reformation nicht mehr auf einige wenige Protagonisten zu begrenzen. „Reformatorische Zirkel“ war ein schönes Wort meiner Kirchengeschichtsvorlesungen, dass den Korrespondenzen, Disputen und gemeinsamen Anstrengungen gut Rechnung trägt. Als Student wurde für mich die Welt der Reformation facettenreicher und tiefgründiger. Nicht ein Gedanke oder eine Person, sondern ein Komplexes Werk vieler Impulse, dass ich verstehen, gewichten und bewerten konnte.

Eines hatten die reformatorischen Zirkel dennoch gemein. Sie bestanden aus gelehrten oder mächtigen Männern.

Zum 500 jährigen Jubiläum der Reformation feiert die EKD die Lutherdekade. Vor allem Regional wird dennoch an die Mitreformatoren erinnert.

Spannend ist eine Ausstellung in der Burg Rochlitz. Unter dem Titel „Eine STARKE FRAUENgeschichte – 500 Jahre Reformation“ lockt eine Sonderausstellung zu Elisabeth von Rochlitz. Sie setzte in ihrem Wittum gegen ihren Schwiegervater Georg den Bärtigen die Reformation durch. Als einzige Frau im Schmalkaldischem Bund lieferte sie wichtige Geheiminformationen und stand mit den Hauptmännern in Kontakt. Dabei versuchte sie auf eine Friedliche Lösung zu drängen.

Ein guter Schritt auch die vielen Starken Frauen der Reformation in das öffentliche Bewusstsein zu rufen. Meine Lieblingsband hat es in einem gutem Wortspiel unbewusst auf den Punkt gebracht: „His story will be history an my story is just a waste of time.“

Lesen Sie auch hier einen Zeitungsartikel zur Ausstellung.

Offener Brief der Reformgruppe Ökumene 2017 an Papst Franziskus

Die Kirchenreformgruppe Ökumene 2017 setzt sich für eine stärkere Verbundenheit der Konfessionen in versöhnter Verschiedenheit ein. In einem Brief an Papst Franzikus fordern sie daher zwei Dinge anlässlich der nun fast 500 jährigen Kirchenteilung:

1. Die Exkommunikation Martin Luthers soll aufgehoben werden: „Die Rehabilitierung Martin Luthers durch die römische Kurie wäre ein angemessenes Zeichen der Versöhnung und eine historisch längst überfällige Geste, die Mitverantwortung der römischen Kurie an der Kirchenspaltung einzuräumen. „

2. Eine gegenseitige eucharistische Gastfreundschaft der christlichen Kirchen.

Lesen und unterzeichnen sie hier den Offenen Brief.