Mitteilungsblatt des Thüringer Pfarrvereins, Ausgabe April-Juni 2016
„…Unsere moderne Gesellschaft… braucht genau dies: Sie bedarf einer schrankenlosen Steigerungsorientierung der Subjekte, sie schafft sich Subjekte, die dieser Steigerungslogik folgen, sie richtet uns auf Mehrhabenwollen ab, weil dieser Modus der Weltbeziehung … das kulturelle Korrelat ist zur strukturellen, institutionellen, ökonomischen Verfassung einer modernen Gesellschaft…
Aber: brauchen das auch die Subjekte? Tut das uns Menschen gut?
… wird das Spiel, je länger es dauert, auch von….Angst angetrieben: wer nicht auf Steigerung und Optimierung bedacht ist, fällt im Vergleich zu anderen zurück, verliert Ressourcen, Optionen, Anschlusschancen…
Wettbewerb und Beschleunigung sind konstitutive Resonanzkiller, weil sie systematisch Angst erzeugen. Angst davor, abgehängt zu werden…
Schlussfolgerungen:
zunächst scheint es offensichtlich, dass der Modus der Weltbeziehung, der durch das instiutionelle, kapitalistische Regime der Moderne… gestiftet wird, seiner Natur nach weit eher resonanzfeindlich als resonanzförderlich ist…
Entfremdung wurde so zu einem Schlüsselbegriff moderner Sozialphilosophie und -psychologie.
Dass wir mit der Welt und einer Macht hinter ihr einen tragenden, sogar liebenden raum- und zeitübergreifenden Resonanzverbindung stehen, das ist das Versprechen der Religion.