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Revisted: Missionswissenschaft als Interkulturelle Theologie und ihr Verhältnis zur Religionswissenschaft

04/2015; Augustana-Hochschule Neuendettelsau 2005

Fazit: Interkulturelle Theologie/Missionswissenschaft in Verbindung mit Religionswissenschaft ist von grundlegender Relevanz für das Ganze der evangelischen Theologie im Horizont globaler Herausforderungen. Die Stellung des Faches an den theologischen Fakultäten muss daher in Zukunft auch institutionell deutlich gestärkt werden.

Vorwort: Missionswissenschaft als Interkulturelle Theologie und ihr Verhältnis zur Religionswissenschaft Intention des folgenden Papiers ist es, Funktion und Position des Fachs Missionswissenschaft innerhalb der Theologie sowie in seinem Zusammenwirken mit der Religionswissenschaft zu präzisieren. Missionswissenschaft und Religionswissenschaft sind in deutschsprachigen Universitäten unterschiedlich verankert. Während die Religionswissenschaft sowohl innerhalb wie außerhalb theologischer Fakultäten angesiedelt sein kann, ist die Missionswissenschaft ein genuiner Teil der Theologie. Das Fach, das an fast allen evangelisch-theologischen Fakultäten gelehrt wird, fungiert unter verschiedenen Bezeichnungen wie z. B. „Missions- und Religionswissenschaft“, „Religionsgeschichte und Missionswissenschaft“, „Missionstheologie“, „Religions-, Missions- und Ökumenewissenschaft“. Das begründet sich in der komplexen Geschichte des Fachs. Der Begriff „Mission“ führt in gegenwärtigen öffentlichen und auch theologischen Diskursen häufig zu Irritationen und Stereotypisierungen, weshalb die traditionelle Fachbezeichnung Missionswissenschaft immer wieder zu Missverständnissen Anlass gibt. Die Fachgruppe „Religionswissenschaft und Missionswissenschaft“ in der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie (WGTh) und der Verwaltungsrat der Deutschen Gesellschaft für Missionswissenschaft (DGMW) haben gemeinsam dieses Dokument verabschiedet. Es trägt der Einsicht Rechnung, dass der Missionswissenschaft im Laufe ihrer Geschichte vielfältige Aufgaben für das Ganze der Theologie zugewachsen sind, die ihr den Charakter einer „Interkulturellen Theologie“ geben. Deshalb wird vorgeschlagen, der traditionellen Nomenklatur „Missionswissenschaft“ die Bezeichnung „Interkulturelle Theologie“ klärend zur Seite zu stellen, ohne den Namen Missionswissenschaft dabei ersetzen zu wollen. Die Verbindung von Missionswissenschaft bzw. Interkultureller Theologie mit der Religionswissenschaft, wie sie an theologischen Fakultäten üblich ist, hat sich als fruchtbar erwiesen und soll daher unbedingt beibehalten werden. Auch diese Verbindung wird im folgenden Papier genauer erläutert. Zum Text.

Vom Heil reden in einem atheistisch bzw. areligiös geprägten Umfeld. Von Prof. Achim Härtner M.A

These 1: Religiöse Großwetterlage: Entzauberung und Wiederverzauberung der Welt

Über Jahrzehnte galt die in den Sozialwissenschaften verbreitete „Säkularisierungsthese“ zu den allgemein anerkannten Hypothesen: im Zuge der Modernisierung westlicher Gesellschaften würde die Bedeutung der Religion immer mehr abnehmen. Antreibende Motive für eine „Entzauberung der Welt“ seien die Rationalisierung (Max Weber 1904/5), die Industrialisierung, Urbanisierung und Mobilisierung (Bryan Wilson 1966) oder die Auflösung traditioneller Bindungen (Johannes Berger 1986)…

Im Zusammenhang mit der Rede von der „Wiederkehr der Religion“ werden m.E. Umfang und Potenzial religiöser Aufschwungprozesse bisweilen stark überschätzt, insbesondere bezüglich ihrer gesellschaftlichen Prägekraft…

These 2: Atheistisches Umfeld fördert Konfessionslosigkeit, Konfessionslosigkeit fördert Religionslosigkeit bzw. Areligiosität.

Der Anteil der Konfessionslosen ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten stetig gestiegen: In Westdeutschland gehören im Jahr 1991 11% und im Jahr 2012 18% keiner Kirche an; in Ostdeutschland im Jahr 1991 65% und im Jahr 2012 68%; In der gesamten Bevölkerung einschließlich der Konfessionslosen gehen im Westen 1991 21%, 2012 25 %, im Osten 61 % und 57 % »nie« zur Kirche…

These 3: Die Gruppe der Religionslosen bzw. Religionsfreien muss von Kirche und Theologie verstärkt wahrgenommen werden…

Missionswissenschaftliche „Gretchenfrage“ angesichts zunehmender Religionslosigkeit und Areligiosität: Kann man religionslos Christ sein? – Müssen Areligiöse religiös werden, um Christen werden zu können ?…

Ausblick:
Nichtreligiös vom Heil in Christus reden – Ermutigungen und Perspektiven für Theologie und kirchliche Praxis…

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