5. Juli 2016
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Die Ausbildenden der EKBO haben erkannt: „Um den Nachwuchs müssen sich alle kümmern, jedes Unternehmen und jede Organisation“, so Christoph Vogel. Wer sich um den Nachwuchs nicht kümmere, sei selbst schuld. „Es ist eine andere Situation als vor 20 Jahren, wo wir viele Bewerbungen, aber wenig Stellen hatten.“ Diese Erkenntnis habe sich auch in den anderen Ausbildungsdezernaten der Landeskirchen durchgesetzt…
Anm. F.S.: Das ist nun für die Schreiber eine offensichtlich große Erkenntnis. Und es hat ja lange gebraucht, bis sie in in den Personaldezernaten der Kirche ankam. Leider, leider ist das nur die halbe Wahrheit. Maximal die halbe Wahrheit. Die ganze Wahrheit? Es gibt Organisationen, die es leicht oder leichter haben, Nachwuchs zu generieren, und es gibt Organisationen, die es schwer oder schwerer haben. Die Kirche gehört zu der zweiten Gruppe. Von über 250.000 Studienanfängern entscheiden sich im jahr 2015 noch nicht einmal 500 für das Fach Evangelische Theologie. Wenn das so ist, wenn Kirche zur zweiten Gruppe gehört – worin besteht dann die Aufgabe der Personaldezernate? Richtig: sie müssen sich besondere Strategien überlegen, um junge Menschen für ihr Fach zu gewinnen. Besondere Strategien – das ist etwas anderes als ein paar in der Regel doch recht durchsichtige Werbemaßnahmen. Nur mal ein Beispiel: eine besondere Strategie hätte sein können, Werbung für das Studium antizyklisch zu betreiben. Also gerade zu einem frühen Zeitpunkt zu werben, wo man das Personal noch gar nicht dringend braucht und händeringend sucht. Das hätte man machen können – vor 15 oder 20 Jahren. Geld war genug da. Bewerbungen auch. Und auch schlüssige Konzepte, mit einem zeitweisen Personalüberschuss umzugehen (Mehr zur Historie finden Sie hier). Damals hat man viele abgewiesen, die man heute dringend brauchte. Dies ist ein Beispiel freilich auch für das Versagen der Personaldezernate. Denn die Personaldezernate haben jungen Menschen ein Bild vom Arbeitgeber Kirche vermittelt, das absolut nicht überzeugend war. Das wirkt noch immer nach. Das heutige und zukünftige Personalproblem der Kirche ist also auch hausgemacht. Die Personaldezernenten kämpfen stehen mit ihrer Werbung also nicht nur in Konkurrenz zu anderen, oftmals interessanter erscheindenden Organisationen. Sie kämpfen auch gegen die Schatten der eigenen Vergangenheit.