Hier finden Sie eine Übersicht an Ausstellungstafeln, auf denen über die Besonderheiten einer christlichen Motivation für widerständiges Verhalten im Nationalsozialismus reflektiert wird. Klicken Sie einen der Titel an, erhalten Sie Texte zu grundsätzlichen Fragestellungen.
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«Wir glauben, dass Teile dieser Materialien die geschriebene Geschichte widerlegen» – Alfred Rosenbergs Tagebücher
Am 16. Oktober 1946 wurde Alfred Rosenberg in Nürnberg hingerichtet. Er blieb bis zuletzt überzeugter Anhänger einer mörderischen Weltanschauung, die er selbst in Worten und Untaten mitgeprägt hatte. Sein 1930 erschienenes Buch «Der Mythus des 20. Jahrhunderts» erreichte eine Millionenauflage. Nun sind in den Vereinigten Staaten Tagebücher von «Hitlers Weltanschauungschef», wie ihn die Anklage nannte, aufgefunden worden. Sie galten nach den Nürnberger Prozessen als verschollen; möglicherweise hatte sie der stellvertretende Chefankläger, Robert Kempner, an sich genommen. Offenbar verspricht man sich neue Erkenntnisse nicht geringen Ausmasses: «Wir glauben, dass Teile dieser Materialien die geschriebene Geschichte widerlegen», gab der Archivar Henry Mayer vom Holocaust-Museum zu Protokoll, ohne allerdings Näheres zu verraten. zum Artikel
In der Mediathek: Der Stellvertreter
Die Uraufführung des Geschichtsdramas „Der Stellvertreter“ war einer der größten Theater-Skandale des 20. Jahrhunderts. In seinem halbdokumentarischen „christlichen Trauerspiel“ warf der junge Autor Rolf Hochhuth Papst Pius XII. vor, durch sein Schweigen den Massenmord an den Juden Europas nicht verhindert zu haben.
Zu finden ist der Klassiker in der Mediathek des wdr.
„Emotional gleichgeschaltet“
Vor 80 Jahren kapitulierte der deutsche Katholizismus: Zwar waren die christlichen Werte zu sentimental für den Männlichkeitswahn der Nationalsozialisten. Aber ihre rigide Moral kam vielen entgegen. Die Kirche bewahrte ihre Unabhängigkeit, schwieg aber meist zu Vernichtungskrieg und Völkermord.