Schlagwort-Archive: Rechtsextremismus

Rechtsextremismus als Herausforderung der Theologie

Löblicher weise zeigt die Kirche immer wieder Flagge, wenn es gilt gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz zu demonstrieren. Zu leicht führt das zu dem Fehlschluss, die Kirche habe keine Probleme mit rechtsextremen Einstellungen in ihrer Mitte.

Die Mitte Studien der Friedrich Ebert Stiftung beweisen auch in der Mitte der Gesellschaft finden sich rechtsextreme Einstellungen und Gedanken. Kirchen, Gewerkschaften und demokratische Parteien sorgen für keine Immunisierung.

Die katholische Theologin Sonja Angelika Strube sieht „Rechtsextremismus als Herausforderung für die Theologie“. Im Deutschlandradio hat sie ein Interview gegeben. Spezifische Formen der Religiosität bieten Andockmöglichkeiten zur Ausgrenzung. Wer von der Überlegenheit des eigenen Glaubens und der dazugehörigen Moralvorstellungen überzeugt ist, neigt eher zu Ausgrenzungen der Andersgläubigen. Dennoch es gibt auch positive Anzeichen. Die Kirchen nehmen die Problematik verstärkt wahr.

Islamfeindlichkeit: Menschen islamischen Glaubens werden homogenisiert

Die Bevölkerung trage dazu bei, dass Gewaltdemonstrationen von Hooligans und Neonazis möglich seien, sagte der Soziologe Wilhelm Heitmeyer im DLF. Denn die Menschen differenzierten selbst nicht zwischen gewaltbereiten Salafisten und Muslimen, die einfach nur in die Moschee gingen und beteten. Heitmeyer sagte: “Die rechtsextremen Gruppen selbst und radikale Fußballfans machen sich das zunutze, um Legitimation für ihre Gewalt daraus zu ziehen.” Auch wenn die Hooligans offiziell gegen Salafisten auf die Straße gingen, gemeint seien alle Muslime. “Was neu ist, ist die Wiederbelebung des Hooliganismus’” – er sei eigentlich schon verschwunden gewesen und durch die Ultra-Bewegung ersetzt worden, sagte Heitmeyer weiter. Nun hätten sich beide Gruppen zusammengeschlossen und ein Interesse an ganz spezifischen Feindbildern – einerseits die Muslime, andererseits die Polizei. “Damit ist auch ein verhasster Staat gemeint.” Zur Quelle.

Bundesregierung gefährdet Projekte im Kampf gegen Rechtsextremismus

Gemeinsame Pressemitteilung von Steffen Bockhahn (DIE LINKE), Rolf Schwanitz (SPD) und Sven-Christian Kindler (Bündnis 90/Die Grünen)

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat in einem Gespräch mit den Haushaltsberichterstattern eingeräumt, dass die Initiativen gegen Rechtsextremismus in diesem Jahr nur Teilzusagen für das Förderjahr 2014 erhalten werden. Dieses Dilemma hat das Ministerium selbst verschuldet…“ Zum Artikel.

Studie: Wie Engagierte gegen Rechtsextremismus im Stich gelassen werden

Die Amadeu Antonio Stiftung hat ihren neuen Report veröffentlicht: „Staatsversagen. Wie Engagierte gegen Rechtsextremismus im Stich gelassen werden. Ein Report aus Westdeutschland“. Das Fazit: die Verharmlosung durch die Behörden macht es den Rechtsextremen allzu leicht.

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Der Prozess gegen den Jenaer Pfarrer Lothar Koenig hat begonnen

Der Prozess gegen den Jenaer Jugendpfarrer Lothar Koenig sorgt Bundesweit für Aufsehen. Ein Pfarrer, der den Naziaufmarsch in Dresden verhindern wollte, wird als krimineller Rädelsführer behandelt. Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft lauten unter anderem: schwerer Landfriedensbruch.

Sein Anwalt wies die Vorwürfe am ersten Prozesstag als erstunken und erlogen zurück. In der Zeit ist man sich hingegen schon vor dem Prozessauftakt sicher: Egal wie das Gericht entscheidet, die Ankklageerhebung geschah unsensibel, ohne Augenmaß und schadet der Justitz.

Etwa 50 Demonstranten begleiteten Lothar Koenig vor das Gericht um sich mit ihm zu solidarisieren. Auch im Netz findet die Solidarittserklärung viele UnterstützerInnen.