Schlagwort-Archive: Nikolaus Schneider

Alles gut im Arbeitsrecht der evangelischen Kirche und ihrer Diakonie?

von verdi am 17. Juni 2014

Am 26. Mai 2014 berichteten wir über die Auseinandersetzung des Rates der Stadt Oldenburg und des Oberbürgermeisters mit der Bundeskanzlerin Merkel und der katholischen Kirche. Jetzt hat mit dem EKD-Ratsvorsitzenden Dr. Schneider auch die evangelische Kirche auf den Oldenburger Bürgermeister reagiert.

In seinem Brief an den Oberbürgermeister weist Dr. Schneider die Kritik an den Arbeitsbedingungen in Betrieben der evangelischen Kirche zurück, räumt aber ein, dass in einigen Arbeitsverhältnissen durchaus nicht tolerierbare Situationen der Dienstgeber existieren, die im Sinne der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verändert werden müssen.

Jonas Höpken, Stadtrat Oldenburgs von der LINKEN, hat auf den Verband der Vorsitzender des Rates der EKD reagiert und ebenso ein Antwortschreiben versandt. Zu den Quellen.

Der persönliche Kontakt zum Pfarrer/ zur Pfarrerin steht in engem Zusammenhang mit der Kirchenbindung. Zur neuen Mitgliedschaftsstudie der EKD.

Am Donnerstag (06.03.2014) hat die EKD in Berlin die 5. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung veröffentlicht, die sich auf Daten aus dem Jahr 2012 bezieht. Demnach schwindet die Bindungskraft der evangelischen Kirche stetig.

Daneben förderte die Studie zahlreiche Details über das kirchliche Leben und ihre Mitglieder zutage. Eine Auswahl:

Mehr als drei Viertel der evangelischen Kirchenmitglieder kennen mindestens einen Pfarrer namentlich oder vom Sehen. Dieser persönliche Kontakt steht in engem Zusammenhang mit der Kirchenbindung.

13 Prozent der Protestanten sind sehr aktiv in der Kirche: Sie gehen mindestens einmal im Monat in einen Gottesdienst, haben persönlichen Kontakt zu einem Pfarrer und wirken ehrenamtlich am kirchlichen Leben mit.

Als religiöse Themen werden vor allem ethische Fragen rund um den Tod und den Sinn des Lebens angesehen. Werte wie Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden rangieren deutlich dahinter.

Gespräche über religiöse Themen erfolgen meist in der Familie und im Freundeskreis.

Für den Austausch über religiöse Themen hat das Internet kaum Bedeutung.

Tageszeitungen und Kirchengemeindebriefe dienen mit Abstand am häufigsten als Informationsquelle über Kirche und kirchliche Themen. Als Informationsquelle über Kirche und religiöse Themen spielen auch die
Kirchengebietszeitungen, gerade für ältere Menschen, eine wichtige Rolle.

Distanz zu Kirche und Religion ist eher ein Grund zum Kirchenaustritt als der Wunsch, Kirchensteuer zu sparen.

Das diakonische Wirken der Kirche findet große Anerkennung, auch bei Konfessionslosen.

Evangelische Kirchenmitglieder sind mit ihrer Lebenssituation im Schnitt zufriedener als Konfessionslose.

Frauen engagieren sich etwas, aber nicht übermäßig häufiger in der evangelischen Kirche. Ein Zusammenhang von Bildung und Einkommen mit kirchlichem Engagement ist nicht erkennbar. epd

(Seit 1972 nimmt die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ihre Mitglieder alle zehn Jahren mittels einer groß angelegten Studie unter die Lupe.)

Mehr dazu.

Die FAZ schreibt:

Ebenso wird die Kirche nicht als Großorganisation, Landeskirche oder Dekanat wahrgenommen, sondern als Ortsgemeinde, vertreten vor allem und mit überragender Bedeutung durch ihre Pfarrer und wahrgenommen insbesondere bei den sogenannten Kasualien wie Taufe, Trauung und Bestattung. Auch schon in losem Kontakt mit einem Pastor zu stehen, kommt statistisch beinahe einem Garantieschein gleich, dass die betreffende Person in der Kirche bleibt und ihre Kinder taufen lässt.

Die SZ titelt am 06.03.14: „Die Kirche verliert ihre Mitte“

„Nahezu vollständige Gleichgültigkeit“
„Es gibt eine Tendenz zur stärkeren Polarisierung, die Mitte schmilzt ab“, sagte Oberkirchenrat Konrad Merzyn, der für die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) die Studie betreut hat, bei der Vorstellung der Untersuchung in Berlin. Nikolaus Schneider, der Ratsvorsitzende der EKD, erklärte: „Wir müssen ganz nüchtern konstatieren, dass es eine zunehmende Indifferenz bei Kirchenmitgliedern gibt.“ Er wies aber auch darauf hin, dass drei von vier Mitgliedern nicht daran dächten, die Kirche zu verlassen. Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung sagte, Mitglied einer Kirche zu sein werde zunehmend zur Frage „eines klaren Ja oder Nein“. Die Kirchenfernen suchten nicht die kontroverse Abgrenzung, es gebe „nahezu vollständige Gleichgültigkeit“. ZUm Artikel.

 

 

Keine Demokratie innerhalb der Kirche?

IV: In der aktuellen Statistikbroschüre der EKD heißt es: »Kirchenleitung zeichnet sich im deutschen Protestantismus auf allen Ebenen durch demokratische Strukturen aus«5. Das Vorwort der Broschüre stammt vom Ratsvorsitzenden, Präses Nikolaus Schneider.

V: Zu Beginn des Jahres 2013 schlug eine von Reinhard Höppner geleitete Kommission der Synode der Evang. Kirche im Rheinland (EKiR) vor, diese Landeskirche möge sich eine neue Kirchenverfassung geben, in welcher der innerkirchlichen Gewaltenteilung künftig mehr Gewicht zukommen solle. Präses Nikolaus Schneider lehnte dies mit Berufung auf die Barmer Theologische Erklärung ab. Die Synode sei in einem gewissen Sinne Exekutive, Legislative und Judikative in einem. Schneider wörtlich: »Damit ist sie im politischen Sinn nicht demokratisch.«6

Was gilt denn nun?

Aus: Demokratie innerhalb der Kirche? von Eberhard Pausch.