Schlagwort-Archive: Nordkirche

Herbstsynode Nordkirche: „Solide Grundlage für künftige kirchliche Arbeit“. Präses Andreas Tietze zum Abschluss der Tagung der Landessynode

12/2017

18. November 2017 von Maren Warnecke, Silke Stöterau und Stefan Döbler

Lübeck-Travemünde. Die 18. Tagung der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) ist heute (18. November) in Lübeck-Travemünde beendet worden. Drei Tage lang hatten sich die Synodalen mit dem landeskirchlichen Haushalt 2018, mit Kirchengesetzen und Berichten beschäftigt…

Mehr dazu.

Landeskircheninterner Wettbewerb um den PfarrerInnennachwuchs

06/2017, Korrespondenzblatt, von Corinna Hektor, 1. Vors. Pfarrer- und Pfarrerinnenverein Bayern

… Manche suchen ein Examen, das weniger Schrecken birgt als das Ansbacher, andere reagieren auf Freundlichkeit, gefühlte oder tatsächliche Härten und Benachteiligungen – und nicht zuletzt auf Geld und Arbeitsbedingungen. Hessen-Nassau bezahlt deutlich höhere Vikariatsgehälter, Kurhessen ein Stipendium im Studium, die Nordkirche wirbt erfolgreich mit einem leichteren Examen und Hannover mit offensiv freundlichem Auftreten. Der interne Wettbewerb hat längst begonnen.

mehr dazu, vgl. S. 100 (print)

Synode Nordkirche: Positionspapier zur Bewirtschaftung kirchlicher Ländereien.

… Wir sprechen bei Kirchenland im Besitz der Kirchengemeinden
der Nordkirche von etwa 57.000 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche. Die Kirchenkreise
in Schleswig-Holstein und Hamburg bringen zusammen etwa 13.000 ha ein, die
Kirchenkreise Mecklenburg und Pommern je etwa 22.000 ha.
Der monetäre Wert des Ackerlands ist in den letzten Jahrzehnten außergewöhnlich
stark gestiegen, insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern. Land ist bei instabiler
Wirtschaftslage und viel Kapital, das nach Anlagemöglichkeiten sucht, auch für
Nichtlandwirte eine sichere Geldanlage,…

vor jeder Verlängerung des bestehenden
Pachtvertrages oder Neuverpachtung, die nachfolgenden Kriterien zu prüfen:
• traditionell: bisheriger Pächter vor neuem Pächter
• kirchlich: als Pächter sind in erster Linie Kirchenmitglieder zu berücksichtigen
(ACK vor Nicht-ACK). Eine Rolle kann auch das Engagement in der
Kirchengemeinde spielen, aber Vorsicht vor Begünstigungen!
• regional: näherer Pächter vor fernerem Pächter
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Positionspapier zur Bewirtschaftung kirchlicher Ländereien,
im AGFB am 27.1.2017 beschlossene Vorlage für die Landessynode
• ökologisch:
– ökologischer Anbau vor konventionellem Anbau
– Flächen, die bereits auf ökologischen Landbau umgestellt sind, sollten
bevorzugt an ökologisch wirtschaftende Betriebe verpachtet werden
• sozial:
– ökonomisch bedeutsam für den Betrieb vor „nice to have“
– mehrere Arbeitskräfte vor wenigen Arbeitskräften
– Haupterwerbslandwirt vor Nebenerwerbslandwirt
– Bevorzugung einer landwirtschaftlichen Existenzgründung
• ökonomisch: höherer Pachtpreis vor niedrigem Pachtpreis

Mehr dazu.

Kirchenmitgliedschaft – theologische Perspektiven zu einem modernen Konzept und den Konsequenzen für das Arbeitsrecht. Von Prof. Christian Grethlein

07/2016

Sommersynodaltag der Nordkirche

Wenn also Kirche einerseits auf Grund des inklusiven Charakters der Kommunikation des
Evangeliums geöffnet und zugleich durch „Taufe, Brot und Evangelium“ präziser bestimmt
wird, stellt sich die grundlegende Frage nach einer erkennbaren Form von kirchlichen
(einschließlich diakonischen) Tätigkeiten. Sie wird je nach konkretem Tätigkeitsfeld
unterschiedlich aussehen. Die neutestamentlichen Berichte vom Auftreten, Wirken und
Geschick Jesu machen aber auf eine jeder Kommunikation des Evangeliums gemeinsame
Grundlage aufmerksam: Sie ist grundsätzlich symmetrische Kommunikation (s. Mt 23,8) und
geht damit z.B. über abrechenbare Interventionen oder strategisches Handeln hinaus. Positiv
vollzieht sie sich im Bewusstsein der gemeinsamen Geschöpflichkeit und findet damit ihren
Ausdruck in der Form einer Kultur der Anerkennung. … Zum Vortrag.

Nordkirche gewährt Förderung für Lehramtskandidaten in Ev. Religion.

04/2016

Aufgrund des auch aufgrund verfehlter Personalpolitik der Kirche bedingten Nachwuchsmangels in kirchlichen Berufen greift nach der EKKW nun auch die Nordkirche in den Säckel und unterstützt Lehramtskandidaten:

„…
3. „Die Wegweiser“ – Begleitung von Lehramtsstudierenden Evangelische Religion…
Um an dieser Stelle die universitäre Ausbildung zu unterstützen und zu ergänzen,
gibt es seit dem 1. Oktober 2014 im Landeskirchenamt (Dezernat KH) eine auf 5
Jahre begrenzte Projektstelle (100%) mit dem Auftrag, eine Studierendenbegleitung
für Lehramtsstudierende im Fach Ev. Religion zu konzipieren, aufzubauen und zu
verstetigen. …

Ein weiterer Baustein der Begleitung ist das spezielle Förderungsprogramm „Die
Wegweiser+“. Studierende, die sich dafür registrieren lassen, können finanzielle Förderung
beantragen (Zuschüsse zu Fachliteratur und für Exkursionen), erhalten regelmäßig
Informationen aus der Nordkirche und haben Vorteile bei der Nutzung des
Bibliotheks- und Medienzentrums der Nordkirche (u.a. kostenloser Versandservice
im Bereich der Nordkirche)….“

mehr dazu, vgl. S. 10, 11

Nordkirche: Religionsunterricht soll Fokus auf Output-Orientierung legen

04/2016, aus dem „Sprengelbericht Schleswig und Holstein“, 2016

„4. Erstellung der neuen Fachanforderungen Evangelische Religion
Zur Qualitätsentwicklung eines Faches gehört auch die regelmäßige Überprüfung
und Anpassung dessen, was in und mit einem Fach an Fähigkeiten, Wissen und Fertigkeiten
vermittelt werden soll.
Insbesondere durch den so genannten PISA-Schock, der Anfang 2000 einen unüberhörbaren Nachhall in der Bildungsdiskussion der Bundesrepublik ausgelöst hat, ist es an der Zeit, die aus den 1990er Jahren stammenden Lehrpläne – auch für das Fach Evangelische Religion – zu überarbeiten bzw. abzulösen. Die PISA-Diskussion aufnehmend, werden die inhaltsbezogenen Lehrpläne, die der Logik einer so genannten Input-Orientierung folgten (das, was die Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines bestimmten Faches an Inhalten zu vermitteln ist), abgelöst durch kompetenzorientierte Fachanforderungen, die den Fokus auf eine Output-Orientierung legen.“  Mehr dazu, vgl. S. 11,12.

Anm. Red.: Kirche muss andere auch dann noch kopieren, wenn dort die Fehler der Reform längst offensichtlich sind.

 

Nordkirche: Staatsleistungen

vom 16. Februar 2016

„Der echte Norden“ überweist 13,32 Millionen Euro an die evangelische Nordkirche und die Katholiken. Die Ungeduld in der Koalition wächst.
KIEL | Obwohl das Grundgesetz ein Ende der Praxis vorsieht, zahlen die Länder in diesem Jahr der Kirche mehr Staatsleistungen als je zuvor: bundesweit 510 Millionen Euro. Das geht aus einer Auswertung der Länderhaushalte durch die Bürgerrechtsorganisation Humanistische Union hervor. Schleswig-Holstein überweist 13,32 Millionen Euro an die evangelische Nordkirche (13,1 Mio. Euro) und die Katholiken (224.000 Euro). Das sind 498.000 Euro mehr als im Vorjahr. So stark ist der Betrag seit über fünf Jahren nicht angehoben worden. Mehr dazu.

EKD: Kirchenaustritte 2014 auf 270.000 gestiegen. Höchster Austrittsprozentsatz in Berlin-Brandenburg-Oberlausitz, Nordkirche (1,7%), Ev. Kirche Mitteldeutschlands (EKM) und Bremen (1,6%).

02/2016, epd

Stark gestiegen ist die Zahl der Austritte: Von den 410.000 Menschen, die die Kirche verloren hat, sind 270.000 ausgetreten, im Jahr 2013 waren es 176.500.
Als Grund für den starken Anstieg hatten Kirchenvertreter immer wieder die neue Regelung beim Einzug der Kirchensteuer auf Kapitalerträge genannt…
Die Quote der Austritte in der EKD wuchs von 0,8 Prozent im Jahr 2013 auf 1,2 Prozent im Jahr 2014. Überdurchschnittlich viele Menschen verließen die Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und die Nordkirche (jeweils 1,7)…  Mehr dazu.

Die Austrittsquote der EKM und Bremens lag bei 1,6%. vgl. hier.

 

Kommentar F.S.:

Die schlechtesten Ergebnise fahren von den Flächenkirchen Berlin-Brandenburg-Oberlausitz, die Nordkirche und die EKM ein.  Gewiss: die Austrittsneigung im Norden ist nicht neu. Wir wollen hier keinen Ersatz für – aussstehende – soziologische Forschungen bieten, die die unterschiedlichen Gründe und Motive der ausgetretenen Menschen analysieren müssten. Nicht nur, aber auch hier existiert ein „Desiderat“ der Forschung. Wir wollen dies also nicht schließen. Wir erlauben uns aber den Hinweis, dass alle drei Landeskirchen den Umbauprozess der Kirche mit Verve betrieben  haben. U.a. haben alle drei den Weg der Fusionen von Landeskirchen durchgemacht, teilweise und großem Zeit- und Kraftaufwand, wie etwa in der EKM.  Diese Tatsache der Kraftanstrengungen für teilweise wenig plausible Umbauprozesse dürfte in diesen Landeskirchen ohnehin vorhandene Trends verstärkend gewirkt haben. Die Lage ist mittlerweile dramatisch, doch die EKD gibt sich stoisch. Wann zieht man endlich aus der Lage Konsequenzen?

Nordkirche: Kirchensteuerentwicklung nach Prognose bis 2019 stabil.

Tagung der Landessynode vom 19. – 21. November 2015

Kirchensteuergrobprognose bis 2019, vgl. S. 7, 8

Verteilmassen

Verteilmasse
2017       470,0  Mio. €
2018       472,0  Mio. €
2019       474,0  Mio. €

Zum Bericht.

 

Nordkirchensynode: Schwieriges Thema „Mitgliederbindung“. Von Bischöfin Kirsten Fehrs, HH

12/2015
am 19. November 2015, 12. Tagung der Nordkirchensynode

TOP 2.1.: Bericht aus dem Sprengel Hamburg und Lübeck

„…3. Schwieriges

Mitgliederbindung:
Das ist der sympathische Titel für ein Problem, dem wir uns unbedingt stellen müssen.
Demographischer Wandel, Kirchenmüdigkeit, Austritte, fehlende Sozialisation.
Wir kennen sie alle, die Faktoren, die zur Abnahme der Mitgliederzahl und zur
schwindenden Bindung an die Kirche führen. Geradezu gegenläufig zu unseren Kirchensteuereinnahmen.
Was wir noch nicht kennen – oder vielleicht einfach nicht zu
Ende gedacht haben? -, sind Ansätze, wie wir gezielt eine höhere Kirchenbindung
erreichen können.

…“

Anm. F.S.: Man fragt sich: müsste diese Frage nach den Menschen, den Mitgliedern der Gemeinden und Kirchen, müsste diese Frage  nicht die Grundfrage von und für eine Kirchenreform jeder Art sein? Wieso also wird die Frage erst 10 Jahre nach der Diskussion und Implementierung der Reformmaßnahmen à la Kirche der Freiheit gestellt? Hat etwa das „Leuchtfeuer“ Landeskirchenfusion im Norden Deutschlands nichts gebracht? Hat das Leuchtfeuer vielleicht sogar zu einer Mitgliederdesorientierung geführt? Muss die Frage der Mitgliederbindung also jetzt, nach dieser Fusion von 2012, verstärkt gestellt werden, weil sich die Reformen gerade darauf, auf die Mitgliederbindung, negativ ausgewirkt haben?