Schlagwort-Archive: Priesterweihen

Im Bistum Osnabrück wird erstmals seit mindestens 100 Jahren keine Weihe stattfinden. Aktuelle Zahlen von Priesterweihen.

06/2017

„Bischöfe, lasst die Gemeinden nicht länger ausbluten!“
Wir sind Kirche zu den desaströsen aktuellen Zahlen von Priesterweihen

Pressemitteilung München, Trier, Paderborn, 2. Juni 2017

In den meisten der 27 deutschen Diözesen werden am bevorstehenden Pfingstwochenende, an dem traditionell viele Priesterweihen stattfinden, nur ein bis zwei Kandidaten zu Priestern geweiht. Im Bistum Osnabrück wird erstmals seit mindestens 100 Jahren keine Weihe stattfinden…

Desaströser Rückgang der Priesterzahlen und Priesterweihen

Seit den 1990er Jahren ist die Zahl der katholischen Geistlichen trotz vieler „Import-Priester“ kontinuierlich gesunken. Während es in den deutschen Bistümern im Jahr 1995 noch 18.663 Welt- und Ordenspriestern gab, waren es im Jahr 2015 nur noch 14.087, ein Rückgang von 25 Prozent. Hinzu kommt die starke Überalterung der Priesterschaft, so dass die in den kommenden Jahren noch dramatischeren Rückgänge schon absehbar sind…

Mehr dazu.

„Die Argumente gegen die Frauenordination wirken auf mich konstruiert und wenig überzeugend.“ Prof. Michael Seewald

30.05.2017, katholisch.de
Interview mit Prof. Michael Seewald  (29 Jahre alt und bereits Inhaber eines Lehrstuhls für Theologie.
…Frage: Wie ist Ihre Position zur Zulassung der Frauen zum Priesteramt?
Seewald: Das ist eine andere Frage – da geht es nicht um Gott, sondern um Menschen. Ich habe eine klare Meinung dazu: Ich finde, dass das Weihesakrament für alle Geschlechter offen sein sollte, dass also Frauen auch zum Priesteramt zugelassen werden sollen. Die Argumente gegen die Frauenordination wirken auf mich konstruiert und wenig überzeugend. Mit so schwachen Argumenten kann man keine derart restriktive Praxis rechtfertigen. … Mehr dazu.

Katholische Kirche: Fortschreitender Verfallsprozess. Ein Leserbrief von Alois Glück in der SZ.

13. März 2017
Pfarreien werden zusammengelegt, Priester sind immer mehr Verwalter und weniger Seelsorger, die Gläubigen werden alleingelassen. Leserinnen und Leser beschreiben, was sie in der katholischen Kirche vermissen.
Alois Glück:

…Ich halte den Weg, bewährte Diakone zu Priestern zu weihen, auch unter innerkirchlichen Aspekten für einen klugen Weg. Und ich bin sicher: Die überwältigende Mehrheit der Katholiken geht diesen Weg gerne mit. Es gibt dafür im Übrigen auch einen gewissen Bezug zu der Regelung, dass verheiratete evangelische Pfarrer nach einer entsprechenden Entscheidung und Vorbereitung als katholische Priester tätig sein dürfen. Alois Glück, Traunwalchen

Mehr dazu.

65 deutsche Bischöfe und ein Papstinterview.Ein Kommentar des KNA-Chefredakteurs Ludwig Ring-Eifel zur Bischofsvollversammlung.

09.03.2017
Die Deutsche Bischofskonferenz tagte in dieser Woche in Bergisch Gladbach bei Köln. Doch die interessanteren kirchlichen Schlagzeilen kamen aus Hamburg und aus Rom. Ein Kommentar von Ludwig Ring-Eifel, Chefredakteur der KNA.
Man müsse angesichts des in einigen Ländern dramatischen Priestermangels jetzt weiter über die Priesterweihe für erprobte Familienväter, sogenannte viri probati, nachdenken, so der Papst. Er gab damit einer Debatte Nahrung, die in Deutschland seit einigen Monaten mit neuem Schwung geführt wird….

Die deutschen Bischöfe sehen das anders. Der Konferenz-Vorsitzende Kardinal Reinhard Marx betonte nach den Beratungen, der Papst habe wohl kaum an Deutschland gedacht, sondern eher an Gebiete mit extremem Priestermangel – wie Amazonien oder Sibirien…

Mehr dazu.

Pfarrer/Priester: Die Begeisterungskrise. Kommentar von Mathias Drobinski, SZ

28. Februar 2017
Theologen im Kirchendienst haben neben einigen Einschränkungen wie dem Zölibat eigentlich ein schönes Leben: Anständige Bezahlung, man hat ständig mit Menschen zu tun. Aber man muss brennen für die Sache, die man da vertritt. Und das tut kaum noch jemand.

Von Matthias Drobinski
…Der Zölibat ist ein Problem. Aber nur eins von mehreren
Im vergangenen Jahr hat es in den katholischen Bistümern in Deutschland 80 Priesterweihen gegeben, im Jahr davor waren es gar nur 58 – so wenige wie noch nie in der Bundesrepublik. Es geht aber auch die Zahl der angehenden katholischen Laientheologen zurück. Und auch die evangelische Kirche in Deutschland hat Nachwuchssorgen; …  Mehr dazu.

Scheidung der Geister. Das neue christliche Milieu gewinnt seine Identität inzwischen auch durch Abgrenzung gegenüber einem fremdenfeindlichen Pegida-Christentum. Was die Angriffe auf ausländische Priester über den Wandel in der Kirche aussagen. Ein Kommentar von Prof. em. Dr. Dr. Dr. h.c. Paul Gabriel.

Nach dem Rücktritt des Zornedinger Priesters nach Morddrohungen liegt das Thema ausländischer Priester in der katholischen Kirche in der Luft. Dazu:

25. März 2016,  Gastkommmentar von Karl Gabriel in der SZ
„…
Hinweise mag meine 2011 erschienene Studie „Zur Situation ausländischer Priester in Deutschland“ geben. In der Untersuchung hatten wir im Auftrag der Bischofskonferenz einen Fragebogen an alle aktiven ausländischen Priester in Deutschland verschickt. Dieser fragte explizit auch nach Erfahrungen mit Rassismus und Vorurteilen. Insgesamt 16 Prozent der Priester hatten deutliche oder starke Erfahrungen mit rassistischem Verhalten gemacht, für 66 Prozent der Priester spielte dagegen der Rassismus keinerlei Rolle….“

Zum Kommentar.

 

Aus der Einleitung der Studie „Zur Situation ausländischer Priester in Deutschland“:

… Mit 93 Priesterweihen sank im Jahr 2008 die zahl der Neupriester für alle deutschen Diözesen erstmals unter 100… Vor diesem Hintergrund ist es nicht erstaunlich, dass sich… wirksame Pull- und Pushfaktoren entwickelten, die ein Anwachsen der Zahl der ausländischen Priester in
deutschen Diözesen zur Folge hatten…. In vielen Diözesen ist in den letzten Jahren – vor diesem Hintergrund verständlich – der Einsatz ausländischer Priester in der Seelsorge zu einer unübersehbaren Realität geworden, ohne dass eine breitere Diskussion darüber stattfand… Wie viele ausländische Priester derzeit in deutschen Diözesen tätig sind,  darüber gibt es keine exakten Zahlen. Es hat den Anschein, als spreche man in der deutschen Kirche nicht gerne darüber…

Zum Text der Einleitung der Studie.