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EKHN Frühjahrssynode: GAU bei Doppik-Implementierung: Pilotregion meldet „zehntausende Buchungsvorgänge aufgelaufen“!

05/2017

… Seit der Einführung der Doppik 2015 konnten Tausende Buchungsvorgänge nicht durchgeführt werden,  da im Buchungssystem diese Buchungen zunächst nicht verarbeitet werden konnten. Noch immer entstehen Rückstände durch nicht funktionierende Programmbestandteile. Dies führt zu Unmut bei Ehren- und hauptamtlichen in der Region und zu Verärgerung und Unverständnis  bei externen Geschäftspartnern wie Kommunen und Firmen. Inzwischen sind mehrere Zehntausend Buchungsvorgänge aufgelaufen, die nur durch zusätzliches Personal abgebaut werden können…  Mehr zum Antrag.

Das Thema Implementierung der Doppik scheint in der EKHN zum Dauerbrenner zu werden,

vgl. hier oder hier oder hier.

Anm. F.S.: In der Penne saßen wir gerne in Pausen bei heißem Wetter auf der Fensterbank. Eine ältere Lehrerin ermahnte uns beim Betreten des Klassenzimmers: „Geht mir von den Fensterbänken runter. Am Ende fällt einer raus, und keiner will’s gewesen sein.“ Keiner will’s gewesen sein – das wird ja wohl auch langsam zur latenten Überschrift der Doppik-Implementierung in der EKHN. Oder übernimmt etwa jemand die Verantwortung? Oder sollte man fragen: gibt es in der EKHN noch eine Finanzabteilung?

 

EKHN-Synode- Doppik: Kostensteigerung von ursprünglich 9 Mio. € auf rd. € 21,4 Mio.“ (Teilkosten) und Umsetzungstohuwabohu: „Die Abarbeitung von Rückständen hat weiter höchste Priorität..“

11/2016, EKHN, Drucksache zur Synode

„… Eine der größeren Baustellen im Doppik-Projekt stellt die Schnittstelle zur Personalabrechnung dar… Daneben stehen die Verbuchungen der Besoldung für Pfarrpersonen, Kirchenbeamtinnen und Kirchenbeamte für die Haushaltsjahre 2015 und 2016 aus. …“

„Aufgrund der Umsetzungsschwierigkeiten in der Anfangsphase des Projekts entstanden in den Pilotregionalverwaltungen sowie der Gesamtkirchenkasse teils erhebliche Buchungs- und Arbeitsrückstände, die die Arbeitsfähigkeit der aller betroffenen Einrichtungen wesentlich beeinträchtigten…“

Gegenüber der in der Herbstsynode 2015 dargestellten Umstellungskosten von rd. € 13,5 Mio. ergibt die Neukalkulation einen erhöhten Finanzbedarf von rd. € 5,9 Mio. Hinzu kommt eine mit Sperrvermerk versehene Sicherheitsreserve von € 2,0 Mio. Damit belaufen sich die Gesamtprojektkosten bezogen auf die Gesamtprojektlaufzeit inklusive der gesperrten Sicherheitsreserve auf rd. € 21,4 Mio….

Zur Drucksache der EKHN-Synode.

Zu Hintergrund und Historie vgl. hier.

Im Blindflug. Zur Lage der Finanzsteuerung der EKHN. „Roll-Out“ erneut verschoben.

11/2016

1. Erträge
Über einen Jahresabschluss bzw. Jahresergebnis 2015 kann dieses Mal im Frühjahr
2016 noch nicht berichtet werden, da im Zuge der Umstellungsarbeiten von
der Kameralistik auf das doppische Rechnungswesen angesichts der Komplexität
der Aufgabe noch keine vollständige Erfassung der Anfangs- und Endbestände
für das Jahr 2015 vorliegt. Insofern können auch an dieser Stelle nicht, wie sonst
üblich, Vorschläge für die Verwendung eines etwaigen Jahresüberschusses entwickelt
werden…

Die Kirchenleitung hat auf Empfehlung der Projektsteuerungsgruppe Doppik beschlossen,
die für das Jahr 2017 vorgesehene 1. Stufe des Roll-Outs auf das Jahr
2018 zu verschieben. Trotz zahlreicher Fortschritte seit Herbst 2015 waren Ende
März 2016 einige der selbst definierten weiteren Erfolgskriterien noch nicht bzw.
nicht vollständig erfüllt. …  Mehr dazu.

EKHN: der Reformstress geht weiter. Pilotprojekt zur Implementierung der Doppik gescheitert.

In der EKHN spricht sich herum, dass das Pilotprojekt zur Einführung der Doppik Anfang des Jahres abgebrochen werden musste. Abschlüsse werden ausbleiben. Die geplante generelle Einführung Anfang 2016 steht damit zur Diskussion. Forderungen nach einer Verschiebung der Implementierung werden von hochrangigen Mitarbeitern laut.

In dem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass sich die EKHN für eine IT- Spielart entschieden hat, die etwa in der EKiR schon für erheblichen Verdruss sorgte.

Prinzipieller kann man sich aber fragen: wieso gibt es eigentlich nur die Forderung der Verschiebung? Gibt es keine Synodalen, die spätestens jetzt – nach einer in der damaligen Synodalsitzung an Argumenten raren,  äußerst dürftigen Diskussion um die Ablösung der Kameralistik durch die Doppik (NKF) – aufmerken? Sollte nicht der Pfarrverein zum Schutz seiner eigenen Mitglieder, der betroffenen Pfarrerinnen und Pfarrer, die Gelegenheit nutzen, dies  dies im wesentlichen nutzlose aber kostenträchtige Projekt noch einmal prinzipiell in Frage zu stellen? 

Und was sagt der Pfarrverein?

Pfarrerinnen- und Pfarrerverein in der EKHN
Mitgliederversammlung am 11.02.2015
Vorstandsbericht Dr. Martin Zentgraf

„…
Jede Veränderung birgt Vorteile und Nachteile – Wie sich dies im Blick auf die Umstellung von der Kameralistik zur Doppik in unserer Kirche letztlich auswirken wird, bleibt abzuwarten. Jedenfalls entstehen völlig neue Herausforderungen – etwa: Wie künftig die Abschreibungen auf kirchliche Gebäude von Gemeinden refinanziert werden sollen. Wir vermuten, dass uns hier Diskussionsstoff für die kommenden Jahre erhalten bleibt…  „

Jede Veränderung birgt also Vorteile und Nachteile… Kommentar zu derartigen tiefschürfenden, nachgerade philosophisch anmutenden Ausführungen gefällig? F.S.