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Nahrungsmittelspekulation: Neue Meta-Studie des Bremer Ökonomen Bass hält schädliche Effekte für wahrscheinlich.

„Gefahr im Verzug“: Bremer Ökonom Bass sieht akuten Handlungsbedarf

In seiner aktuellen 65-seitigen Analyse hat sich der Bremer Ökonom detailliert mit den Quellen von Pies und Glauben befasst. Demnach haben die Befürworter der Spekulation von Indexfonds einen „Literaturüberblick“ über drei Dutzend Studien vorgelegt, sind bei der Auswahl der Quellen jedoch einseitig vorgegangen. Selbst von den als relevante Belege aufgeführten zehn Studien sehen lediglich fünf empirische Arbeiten tatsächlich positive Effekte der Index-Spekulation – vier dieser fünf Arbeiten gehen allerdings auf eine einzige Wissenschaftlergruppe um den US-Wissenschaftler Scott H. Irwin zurück. Dieser Haupt-Zeuge für die vermeintliche Unschädlichkeit der Agrarspekulation musste gerade erst offenlegen, dass er eng mit der US-amerikanischen Agrar- und Indexfondsindustrie verbandelt ist.

Zudem haben Pies und Glauben auf eine methodenkritische Analyse der Quellen, die ihre Thesen stützen, verzichtet. Diese wäre aber bitter nötig: Wie die Bass-Studie belegt, sind sowohl Methoden als auch Datengrundlagen äußerst umstritten. Als andere Wissenschaftler eine Berechnung von Irwin et al. mit Daten aus einem etwas anderen Zeitraum wiederholten, seien sie „spektakulärerweise“ zum gegenteiligen Ergebnis gekommen, so Bass: Dass Indexfonds nämlich sehr wohl die Weltmarktpreise von Nahrungsmitteln beeinflussen können. Dazu zum einen der Artikel und zum anderen der Download der Studie „Finanzspekulation und Nahrungsmittelpreise“ von Prof. Hans-Heinrich Bass zum Download.