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Eberhard Hauschildt und Uta Pohl-Patalong: Kirche. Eine Rezension von Prof. Christian Grethlein.

Schon der Titel „Kirche“ als vierter Band einer ursprünglich auf drei Bände (Religionspädagogik, Homiletik, Seelsorge) angelegten Reihe „Lehrbuch Praktische Theologie“ verdient Aufmerksamkeit. Damit avanciert seit dem ersten praktisch-theologischen Versuch einer „Kirchentheorie“ durch Rainer Preul (1997) das früher der Systematischen Theologie als Ekklesiologie vorbehaltene Thema zu einer praktisch-theologischen Disziplin. Offenkundig stellen sich bei „Kirche“ praktisch-theologische Probleme, die nicht mehr nebenbei in den an der pastoralen Tätigkeit orientierten „klassischen“ Disziplinen zu bearbeiten sind. Dass sich dadurch die ganze Systematik des Fachs verschiebt und eine neue enzyklopädische Formatierung notwendig macht, ist unübersehbar und könnte der praktisch-theologischen Theoriebildung einen Innovationsschub geben. Der vollständige Text der Rezension.

Revisted: Referat „evangelisch Kirche sein“. Von Professor Dr. Eberhard Hauschildt

EKD-Synode November 2007

Referat zum Schwerpunktthema „evangelisch Kirche sein“
von Professor Dr. Eberhard Hauschildt

daraus hier nur die Merksätze:
„Mein 1. Merksatz lautet deshalb:
Kirche sein heißt Kirche sein aus der Bewegung durch Gott.

Mein 2. Merksatz lautet darum: Kirche sein heißt Institution sein.

Mein 3. Merksatz lautet: Evangelisch Kirche sein heißt: Institution sein ja, aber Institution der Freiheit.

Das ist mein 4. Merksatz, der nun die Herausforderung bezeichnet:
Evangelisch Kirche sein heißt Organisation der Freiheit sein.

Evangelisch Kirche sein, so mein 5. Merksatz, heißt ein Hybrid aus Institution und Organisation bilden. Die Evangelische Kirche tut gut daran, mit beiden Motoren zu fahren.

So lautet mein 6.Merksatz: Eine Organisation der Freiheit organisiert die maßgebliche Beteiligung der Mitglieder an den grundlegenden Entscheidungsprozessen.

Damit ergibt sich als mein 7. Merksatz: Kirche als Organisation der Freiheit ist gekennzeichnet durch theologische Auskunftsfähigkeit über den Horizont ihrer Entscheidungen.

Also lautet mein 8. Merksatz: In der Organisation der Freiheit verweisen Gottesbegegnung und Lebenserneuerung aufeinander.

Mein Merksatz 9: Die Organisation der Freiheit trifft als informierte Organisation theologisch kontrollierte Entscheidungen, damit sie für die Situation passen.

Kirche als Organisation der Freiheit, mein 10. Merksatz, ist gestaltete freie Gemeinschaft von Organisationen.

Mein 11. Merksatz dazu lautet: In einer Organisation der Freiheit sind Beteiligungsrechte und Entscheidungsbefugnisse geklärt und in Balance gebracht.

Für all das brauchen wir nicht entweder Theologie oder Zahlen, sondern Theologie und Zahlen, durch Zahlen informierte Theologie und theologisch gewichtete Zahlen.
(Das ist mein 12. Merksatz.)