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Wolfgang Nethöfel, Holger Böckel, Steffen Merle (Hgg.): Vielfältige Vernetzung. Eine Buchbesprec hung von Dr. Friederike Erichsen-Wendt

02/2017

Die Rezeption ist allerdings dadurch erschwert, dass sich die überwiegende Zahl der Beiträge auf vorausgehende umfassende Publikationen der jeweiligen Verfasser bezieht, die mehr oder minder vorausgesetzt werden und deren Kenntnis für das Verständnis der Beiträge mindestens hilfreich ist. Deshalb ist zu fragen, wer als Zielgruppe des Bandes eigentlich im Blick ist. Die systemtheoretischen (Nethöfel) und weitergeführt semiotischen (Merle) Erörterungen zeigen Wichtiges auf, setzen aber beim Leser eine hohe Sachkenntnis in beiden Bereichen voraus. Hier wäre eine grundlegende Einführung, mindestens ein Glossar, als Lesehilfe wünschenswert gewesen. Daran hätte deutlich sein können, worin für alle AutorInnen des Bandes begrifflich Übereinstimmung besteht. Gleichermaßen hätte ein Schlusskapitel, das Querschnittsthemen der Beiträge noch einmal aufzeigt und bündelt, neue Einsichten bringen und hilfreich für die Weiterarbeit sein können (etwa zu den Stichworten Qualität,Parochie u.a.)…


Wolfgang Nethöfel benennt eine Reihe von ekklesiologischen Fehlschlüssen und Selbstmissverständnissen von Kirche, um deutlich zu machen, inwiefern Organisationshybride für die Lösung drängender Fragestellungen (insbesondere milieudifferenzierte Zielgruppenansprache, alternatives Finanzierungssystem) besonders leistungsfähig sind, indem sie Gleichgewichtszustände systematisch produktiv irritieren. …

mehr dazu, vgl. S. 15ff

Anm. F.S. die Welt der Begriffe und der Modelle zu entwickeln und eloquent zu beschreiben ist das eine. Das andere ist, ob und wieweit sie in der Lage sind, die Wirklichkeit tatsächlich adäquat abzubilden. Mit diesem Problem ringt die Rezensentin ganz offensichtlich.

Revisted: Zur Pfarrerstudie in der ELK Hannover: Pfarrberuf zwischen Selbststeuerung und Organisation.

eingestellt 05/2015 

10/2005, von M. Kronast, S. Griesel und W. Nethöfel, Dt. Pfarrerblatt

Themenkomplex Regionalisierung:

„…
Deshalb wurden die hannoverschen Pastor/innen auch nach der Zukunftsrelevanz von Regionalisierung gefragt. Nur 8,5% gaben an, sie für »sehr wichtig« für die Zukunft der Kirche zu halten. Damit wird die Regionalisierung z.T. deutlich schlechter bewertet als die meisten anderen Maßnahmen. Zum Vergleich: Die Stärkung der Gemeinden halten 39,7% für »sehr wichtig«…

Kirche wird als Gemeinschaft erlebt und geliebt, nicht als Organisation. Die Regionalisierung scheint zum Symbol für eine gefühlte Bedrohung der Interaktion durch die Organisation geworden zu sein. Hier entstehen neue Organisationsstrukturen, die den Interaktionsraum öffnen und es erforderlich machen, in größeren Räumen zu handeln. Spezialisierung, vermehrter Sitzungsaufwand und zunehmende Verwaltungstätigkeiten zwingen zur verstärkten Beschäftigung mit der Organisation. Die ganzheitliche Zuwendung zu einzelnen Menschen scheint immer weniger möglich. Das Verhältnis der Befragtenmehrheit zur Regionalisierung scheint zunächst negativ und resignativ zu sein: Man spricht der Regionalisierung die Zukunftsrelevanz ab, ist sich aber bewusst, dass sie den Pfarrberuf in hohem Maße verändern wird. …“

Themenkomplex Verwendung von Finanzmitteln, Investition und Desinvestitionen:

„In welchen Bereichen wünschen sich die Befragten nun vor diesem Hintergrund trotzdem verstärkte Investitionen? Die Antworten auf Frage 6.617 sind deutlich: bei Pastorinnen und Pastoren und der Ortsgemeinde (je 56,7% Nennungen von »mehr«). Finanzielle Kürzungen werden von der Mehrheit dagegen beim Neubau kirchlicher Gebäude (85,7% Nennungen von »weniger«), in der Verwaltung (75,7%) und bei den übergemeindlichen Diensten (59,6%) befürwortet…“ Zum Artikel.

Studie: „Pastorin und Pastor im Norden. Antworten – Fragen – Perspektiven“, Hrsg. Gothart Magaard & Wolfgang Nethöfel

Der Pfarrverein der EKHN hatte die erste Pfarrerzufriedenheitsstudie (Gesamtübersicht hier) einer Landeskirche in der EKHN 2001 selbständig in Angriff genommen und beauftragt. Danach folgte eine landeskirchlich beauftragte Befragung der Pfarrer der EKKW unter dem Titel “Professionsbrüche im Pfarrberuf“ (zur Zusammenfassung). Und schließlich 2010 die hier im Folgenden vollständig in Ergebnissen und Auswertungen zugängliche Studie der dritten Befragung der Schlüsselposition PfarrerIn einer Landeskirche in der (damals frisch fusionierten) Nordkirche:

Ein Arbeitsbuch zur Befragung der Pastorinnen und Pastoren der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs, der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche und der Pommerschen Evangelischen Kirche herausgegeben von Gothart Magaard & Wolfgang Nethöfel aus dem Jahr 2011.

„Einführung der Herausgeber

80 Fragen auf 22 Seiten unterteilt in 10 Bereiche: Die Befragung „Pastor/in im Norden“, von Februar bis April 2010 in drei Landeskirchen gleichzeitig durchgeführt, war ein mutiges Projekt! Umso mehr freut es uns, dass die Befragung erfolgreich abgeschlossen wurde: Von 1839 Pastorinnen und Pastoren der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs (ELLM), der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche (NEK) und der Pommerschen Evangelischen Kirche (PEK) haben 1213 den Fragebogen ausgefüllt und zurückgeschickt – eine Quote von über 65%. Bis Juli 2010 wurden die Daten digitalisiert, anschließend am Institut für Wirtschafts- und Sozialethik an der Philipps-Universität Marburg (IWS) gesichtet und für weiter gehende Auswertungen aufbereitet. Das IWS war auch verantwortlich für die Konzeption und Durchführung der Befragung. Von Beginn an wurden Vertreterinnen und Vertreter aus allen Bereichen des kirchlichen Lebens in die Erarbeitung einbezogen. So konnte sichergestellt werden, dass durch die Befragung ein nachhaltiger Diskussionsprozess in den Landeskirchen angestoßen wird. Das vorliegende Arbeitsbuch führt diesen Diskussions- und Beratungsprozess nun weiter: Autorinnen und Autoren aus verschiedenen Bereichen aller drei Landeskirchen stellen wichtige Ergebnisse der Befragung vor und bringen ihre Einschätzungen und Schlussfolgerungen in die aktuelle Diskussion… „

Der vollständige Text der Befragung und Auswertung der Nordkirche.