06.09.2014, ND
Historiker kritisieren Gauck: Eskalation der Worte
Bundespräsident habe in Gdansk «weiteres Öl ins Feuer» gegossen / Warnung vor historischen Vergleichen in der Ukrainekrise / Aber auch Unterstützung für Staatsoberhaupt
Berlin. Bundespräsident Joachim Gauck wird wegen seiner Rede in Gdansk nun auch von namhaften Historikern kritisiert. Die Ansprache zum Gedenken an den Beginn des Zweiten Weltkriegs, in der das Staatsoberhaupt scharfe Worte in Richtung Russland gerichtet hatte, habe «zur Eskalation der Worte» beigetragen, zitiert die «Süddeutsche Zeitung» den Freiburger Historiker Ulrich Herbert. Gauck habe einseitig agiert und sei auf begründete Sorgen in Russland vor einer weiteren NATO-Ostausweitung «gar nicht eingegangen», zitiert die Zeitung Herbert. Ähnlich äußerten sich die Historiker Norbert Frei, Jochen Hellbeck und Andreas Wirsching.
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6. September 2014; SZ
Kritisieren Historiker Gauck zu Recht?
Bei Historikern stößt die Danziger Rede von Bundespräsident Joachim Gauck zum Gedenken an den Beginn des Zweiten Weltkriegs auf ein zwiespältiges Echo. Sie kritisieren die Schärfe, in der Gauck Russland wegen dessen Vorgehens gegen die Ukraine attackiert hatte.
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