Schlagwort-Archive: Reformationsjubiläum

Prof. em Heinz Schilling: 1517. Weltgeschichte eine Jahres. Eine Rezension.

05/2017
…Der emeritierte Professor für Europäische Geschichte der frühen Neuzeit an der Humboldt-Universität in Berlin, Heinz Schilling, der zuletzt 2012 ebenfalls bei C.H. Beck in München eine viel beachtete Biographie über Martin Luther veröffentlichte, hat nun sozusagen querströmend zu den Dutzenden von Veröffentlichungen, die sich alleine mit der Reformation und ihrer Bedeutung damals und heute befassen ( man kann in der Flut den Überblick verlieren), ein Buch geschrieben, das die zweifelsohne wichtigen Elemente der lutherschen Erkenntnis und des Beginns der Reformation in einen sozusagen globalen Zusammenhang stellt. …

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Giordano-Bruno-Stiftung kritisiert Feiern zum Reformationsjubiläum

25.03.2017, evangelisch.de

Die religionskritische Giordano-Bruno-Stiftung hat die Feiern zum 500. Reformationsjubiläum in diesem Jahr kritisiert. Die Luther-Dekade sei mit Millionenbeträgen aus allgemeinen Steuergeldern finanziert worden, sagte der Vorsitzende Michael Schmidt-Salomon der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag). Das halte er für „sehr bedenklich“… Mehr dazu.

… ich kann nicht anders! Kritik an einer geplatzten Kondomaktion.

Thomas Müller am 25. März 2017, theologistudierende.de

Gestern, als ich ganz gemütlich in meinem Luthersessel an meinem Luthertop saß, meinen Lutherkaffee aus der Luthertasse schlürfte (der selbstverständlich mit Lutherenergie der Stadtwerke Lutherstadt Eisleben gewärmt wurde) und dazu ein Lutherplätzchen aß, ploppten auf Lutter (Twitter für Lutheraner) ganz seltsame Nachrichten auf.

Lutherenergie? Ernsthaft? Folgen bald Luther-Pizzeria, Luther-AKW, Luther-Bordell und Luther-Schokolade? Weit sind wir davon zumindest nicht mehr entfernt. Eine Kritik an diesen Zuständen scheint durchaus angebracht und hat seine volle Berechtigung…. Mehr dazu.

Thies Gundlach meint: Die akademische Theologie verstolpert das Reformationsjubiläum

„Aus der zuständigen wissenschaftlichen Theologie kommt weithin ein kontinuierlicher Ton der Missbilligung, der die Gestaltung des Reformationsjubiläums 2017 durch Kirchen und Gesellschaft als Verrat an historischer Exaktheit und theologischer Verantwortung erkennen zu müssen meint.“

03/2017, zeitzeichen

Statt sich den Chancen und Herausforderungen zu stellen, sitzt ein Großteil der deutschen akademischen Theologie in der Schmollecke und hat sich von der konstruktiven Diskussion um das Reformationsjubiläums 2017 abgemeldet, meint Thies Gundlach, Vizepräsident im Kirchenamt der EKD…

…ber gesagt werden soll auch: In aller Regel haben sich viele relevante theologische Wissenschaftler aus der konstruktiven Diskussion um das Jubiläum abgemeldet, weil sie bei der Kritik an Details stehengeblieben sind. Es gibt einen Ausfall perspektivischer Theologie im Blick auf eine konstruktive Interpretation der kirchlichen und gesellschaftlichen Gestaltung des Reformationsjubiläums. Es herrscht eine Art grummelige Meckerstimmung gegenüber allen Aktivitäten der EKD und ihrer Gliedkirchen und eine Art besserwisserische Ignoranz gegenüber den Anliegen von Bund, Ländern und Zivilgesellschaft. Es scheint fünfhundert Jahre nach der Thesenveröffentlichung ein tragender Gedanke zu fehlen, eine weiterführende Idee und eine konstruktive Interpretation des Ereignisses. Aktualisierungsversuche werden in aller Regel als unsachgemäß kritisiert…. Mehr dazu.

Ist Luther nur etwas für die Deutsche Bahn? Anworten der von Thies Gundlach angegriffenen Theologen in der Welt.

Von Matthias Kamann | Veröffentlicht am 03.03.2017 |

Weiter beklagt Kaufmann, die EKD habe die akademischen Theologen bei der Jubiläumsvorbereitung in einem „praktisch handlungsunfähigen“ wissenschaftlichen Beirat „düpieren und kaltstellen“ wollen. Und was Gundlachs Kritik am Beharren der Theologen auf historischer Exaktheit betrifft, so kontert Kaufmann: „Offenbar ist es Ihnen noch immer nicht vorstellbar, dass man sich zu einem Phänomen wie der Reformation im Horizont gegenwartsverantworteter Theologie nicht anders als differenziert äußern kann und muss.“…

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DAS ›WAHRE REFORMATIONSJUBILÄUM‹ UND DIE ZUKÜNFTIGE CHRISTENHEIT. Interview mit Jürgen Moltmann.

03/2017


Calvin wird nachgesagt, er habe durch seinen Einsatz für das Zinsnehmen und durch seine Arbeitsethik den ›Geist des Kapitalismus‹ befördert. Sie haben dazu 2009 gesagt, das sei Unsinn; ebenso gut könne man bei Calvin von einem »Geist des Sozialismus« sprechen. Warum waren die wirtschaftsethischen Fragen für Calvin so wichtig, dass sein Name in den Diskussionen auch heute noch genannt wird?

Moltmann: Der ›Geist des Kapitalismus‹ stammt aus Florenz in der Renaissancezeit, nicht aus Genf. Die Besitzer der großen Vermögen in der Reformationszeit waren römisch-katholisch, z. B. die Fugger in Augsburg. Warum gab es vor den Kirchen in Genf keine armen Bettler? Weil Calvin nach dem Vorbild von Apostelgeschichte 6 ›Armenpfleger‹ berufen ließ‚ die für Solidarität mit den Armen sorgten. Und auch Bismarcks Sozialversicherung geht auf die Sozialpflege der niederländisch-reformierten Gemeinde in Elberfeld zurück, die Baron von der Heydt ihm vermittelte…. Mehr dazu.

„Für Huren und Heilige“. Kirche stoppt Kondome mit Luther-Sprüchen.

17.03.17, Mitteldeutsche Zeitung
…„Hier stehe ich, ich kann nicht anders“ – das sind die Worte, die Luther angeblich am Ende seiner Rede beim Reichstag zu Worms gesagt haben soll – die aber in Wirklichkeit nie gefallen sind, sondern ihm erst später zugeschrieben wurden. Auf Kondomverpackungen lesen sie sich natürlich ganz anders…

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