Im Katholizismus formte sich Ende des 19. Jahrhunderts ein modernitätskritisches Programm, das als Integralismus bekannt geworden ist. Dieser Integralismus teilt mit dem wenig später entstandenen Fundamentalismus die Gemeinsamkeit, dass er sich selbst als auf dem Boden der Moderne stehend begreift, diese Moderne mit ihren wissenschaftlichen und technischen Errungenschaften grundsätzlich akzeptiert, aber ihre weltanschaulichen Implikationen ablehnt. Klassische Beispiele einer fundamentalistischen Haltung sind US-amerikanische Kreationisten, die sämtliche Ergebnisse moderner Evolutionstheorien kategorisch ablehnen, aber zur Verbreitung ihrer Botschaften selbstverständlich neueste Kommunikationstechniken benutzen; ebenso lehnen islamistische Dschihadisten die moderne Vorstellung einer Trennung von Religion und Politik ab, benutzen aber in ihrem Kampf für den islamischen Gottesstaat die neuesten Errungenschaften waffentechnischer Art. Zum Artikel.
Ein islamischer Doppelgänger des Opus Dei. Von Martin Schuck.
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