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Tele-Akademie: Prof. Dr. Hartmut Rosa – Sinnsuche und Resonanzbedürfnis Doku (2018)

Am 18.04.2018 veröffentlicht

Sowohl in der Philosophie als auch in der Soziologie hat die Diagnose, die Moderne trockne nach und nach die „Sinnressourcen“ der Gesellschaft aus und führe die Menschen in Sinnkrisen, eine lange Tradition. Menschen erfahren ihr Leben als sinnvoll, wenn sie sich mit der Welt – mit anderen Menschen, mit der Natur, mit ihrer Arbeit, mit ihrer Umgebung – lebendig verbunden fühlen. Anders ausgedrückt: wenn sie Resonanz erleben und die Welt zu ihnen spricht.

Zu Video.

Religion als zentrale Resonanzoase: „Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehung“. Rezension des Werks von Prof. Hartmut Rosa von Prof. Christian Grethlein .

07/2016

… Immer wieder wird scharf der Gegensatz von Resonanz und Entfremdung herausgearbeitet und modernitätstheoretisch gedeutet: „Resonanz bleibt das Versprechen der Moderne, Entfremdung aber ist ihre Realität.“ (624) Dabei taucht eine theologische Perspektive im Bereich der Resonanz auf, insofern „Religion“ – neben Natur und Kunst (197 – als zentrale „Resonanzoase“ gilt: Die „überlieferten Religionen, jedenfalls in ihrer jüdisch-christlichen oder auch islamischen Gestalt“ scheinen „zumindest auch – wenn nicht sogar primär – als (möglicherweise unverzichtbare) Gegenpole zur Steigerungs- und Dynamisierungslogik der Moderne zu fungieren“ (688). Dazu greift Rosa immer wieder auf zumindest theologie- bzw. religionsaffine Sprache zurück. So fasst er schließlich zusammen: „Unter den Bedingungen eines unerlösten Daseins ist Resonanz nur das Aufblitzen der Hoffnung auf Anverwandlung und Antwort in einer schweigenden Welt.“ (750) Davor betont er nachdrücklich die Unverfügbarkeit der Resonanzerfahrung (625) und weist auf die „Berührung durch das unverfügbar Andere“ (621) hin – fast man möchte sagen: er beschwört sie…

Die Rezension.