Zumindest erhöht sich mit einem Ritual der Genuss der Speise. Transzendente Auswirkungen von Tischgebeten lassen sich der Natur der Sache gemäß nicht erforschen.
Um das Essen herum gibt es jedoch eine Vielzahl von Ritualen in unterschiedlichsten Kulturen. Grund für WissenschaftlerInnen an der Universität Minnesota die Wirksamkeit dieser Rituale zu untersuchen. Sowohl bei Schokolade als auch bei Karotten ließ sich nachweisen, das die ProbandInnen das Nahrungsmittel mit Ritual mehr genossen.
Die Studie wurde in der Psychological Science veröffentlicht. Hier noch der Abstract in eigener Übersetzung:
„Vier Experimente testeten die neue These, das ritualisiertes Verhalten den folgenden Konsum verstärkt und verbessert – ein Effekt, der bei Schokolade, Limonade und sogar Karotten beobachtet wurde.
Experiment 1 zeigte, dass Teilnehmende, die ein ritualisiertes Verhalten durchführten, im Vergleich zu denen, die es nicht taten, Schokolade als geschmackvoller, hochpreisiger und wert ausgekostet zu werden empfanden.
Experiment 2 zeigte, das zufällige Gesten den Konsum weniger aufwerteten als ritualisierte Gesten. Weiterhin zeigte es, das eine Verzögerung zwischen dem Ritual und der Möglichkeit des Konsums die Freude vergrößerte. Das bestätigt die Idee, das ritualisiertes Verhalten die zielgerichtete Handlung (Konsum) stimuliert.
Experiment 3 fand heraus, das ein Ritual selber durchzuführen den Genuss mehr verstärkt als jemanden dabei zu beobachten das Ritual durchzuführen.Das legt nahe, das persönliche Einbeziehung wichtig für die Wirksamkeit von Ritualen ist.
Schließlich bestätigte Experiment 4 die grundlegende These: Rituale verstärken den Genuss durch Konsum durch die stärkere Beteiligung an der Erfahrung, auf die sie sich beziehen.“