Schlagwort-Archive: Schuldenerlass

Harvard-Studie: Schuldenkrisen erfordern tiefe Schuldenschnitte. Erlassjahr.de

02/2016, Erlassjahr.de

Wenn man schon Schulden reduzieren muss, dann muss man es richtig machen. Zaghafte Umschuldungen in dem Bemühen, den Gläubigern möglichst wenig wehzutun, führten in der Vergangenheit stets zu höheren Kosten für alle Beteiligten. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Ökonom/innen Carmen Reinhart von der Harvard Universität und Christoph Trebesch von der Uni München. („Sovereign debt Relief and its Aftermath“. Harvard Kennedy School June 2015). Mehr dazu.

Kirchentag: Margot Käßmann für Schuldenerlass für Griechenland

06/2015

Margot Käßmann hat einen Schuldenerlass für Griechenland angeregt. Das Erlassen von Schulden sei „biblisches Gebot“, sagte die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)…
Es solle Freiheit ermöglichen. Dieses Prinzip finde sich heute im privaten Insolvenzrecht. Man könne auch fragen: „Können nicht auch Staaten frei werden von Schulden?“ sagte Käßmann und nannte als konkretes Beispiel Griechenland.
Das wäre eine Vision, nicht weiter auf „festgefügten Pfaden zu trampeln“. Realpolitik schaffe derzeit keine Durchbrüche, sagte Käßmann vor dem Hintergrund der aktuellen Verhandlungen über weitere Hilfen für das krisengeschüttelte Land. Von den rund 8.000 Besuchern ihrer Bibelarbeit in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle erntete die Reformationsbotschafterin der EKD dafür großen Applaus.  Mehr dazu.

Bibelarbeit auf dem Kirchentag im Wortlaut.

Verschuldungs- oder Vermögenskrise?

Ulrich Thielmann veröffentlicht seine Bibelarbeit vom Kirchentag in Hamburg. Unter dem Titel „Schulden- oder Vermögenskrise“ stellt er die aktuelle Lage der Finanzierungskrise und den biblischen Schuldenerlass im Deuteronomium dar.

Auch wenn sich die grundlegenden Wirtschaftsstrukturen geändert haben, zeigen sich Gemeinsamkeiten. So ist immer angeblich der Schuldner verantwortlich für seine Lage. Die Kreditgeber werden vollständig aus ihrer Verantwortung entlassen.

Dabei sollte der Grund für einen Schuldenerlass Anlass zu weiteren Überlegungen geben. Er wird benötigt, da sonst die Wirtschaft keine Investitionsmöglichkeiten mehr hat. Er war also solange die ungleiche Landverteilung nicht grundlegend geändert wurde auch ein Konjunkturmodell. Auch heute würde ein Schuldenschnitt nur den wettbewerbschwächeren die Möglichkeit geben weitere Kapitalanlagemöglichkeiten zu bilden. Bestenfalls könnten sie ihren Platz mit einem anderem Land tauschen, das nun vor dem gleichem Problem steht. Solange es am Markt Gewinner und Verlierer gibt, werden sich immer einige überschulden müssen um die Gewinne der anderen zu finanzieren.

Der Grundsatz der Gleichheit sei es als gleicher Anteil am gelobten Land bei der Landnahme oder der modernen Egalität lässt sich mit solchen Maßnahmen nicht herstellen.