08.09.2016, domradio
Mit einer neuen Broschüre will die Stadt Frankfurt um Gäste werben – auch für einen Besuch im Rotlicht-Distrikt des Bahnhofsviertels. Der Frankfurter Stadtdekan ist empört und bezeichnet das Vorgehen der Verwaltung gar als „Griff ins Klo“.
…
Schlagwort-Archive: Stadtdekan zu Eltz
Bistum Limburg: „Ein Jahr Bistum ohne Bischof…“. Stadtdekan Johannes zu Eltz, Frankfurt, nimmt nach kritischem Zwischenruf „Auszeit im Kloster“
Das Bistum ist seit einem Jahr ohne Bischof. Rom hat eine Vertretung eingesetzt. Eine Situation, die nicht ohne Konfliktstoff ist, wie die Veranstaltung „Ein Jahr Bistum ohne Bischof…“ in Bad Homburg und zurückliegende Ereignisse belegen:
Die Veranstaltung: „Ein Jahr Bistum ohne Bischof“ lautete am Dienstag, 2. Dezember 2014, in Bad Homburg das Thema der Runde, die sich in derselben Zusammensetzung bereits im November 2013 mit der damals eskalierten Krise im Bistum Limburg beschäftigt hatte.
Diesmal gebe es sicher weniger Grund zum Streiten als vor einem Jahr, hatte Moderator Meinhard Schmidt-Degenhard bei der Begrüßung vorab festgestellt. Doch ganz so einig waren sich seine Gäste auf dem Podium Pfr. Kalteier, Dr. Freiling, Schmidt-Degenhard, Pfr. Rösch, Britta Baas dann doch nicht.
Während die Teilnehmer gleichermaßen die bereits geschehene Aufarbeitung und ihre Ergebnisse würdigten, wurden die zugrunde liegenden Probleme, die Maßnahmen und der aktuelle Stand durchaus unterschiedlich gewertet. Mehr dazu.
vorausgehende Ereignisse:
Das Bistum braucht den Bischof als Häuptling. Ein Zwischenruf von Stadtdekan Johannes zu Eltz, Frankfurt
31.07.2014
Die katholische Kirche verzeichnet nach der Affäre um Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst eine drastisch gestiegene Zahl an Austritten. Anlass für den Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz für einen Zwischenruf.
„Der Papst hat Manfred Grothe als Apostolischen Administrator eingesetzt. Ich schätze ihn sehr, er macht gute Arbeit. Dennoch wünschte ich, dass wir im Domkapitel von unserem Wahlrecht hätten Gebrauch machen dürfen. Vielleicht wäre unsere Wahl ja auch auf Manfred Grothe gefallen. An unserem Recht, den Bischof zu wählen, müssen wir mit Entschiedenheit festhalten. Das steht verbindlich im Konkordat ist keine Gnade, die wir von Rom erbitten. Wir brauchen bald einen regulären Bischof.“
Manfred Grothe, Apostolischer Administrator, in seinem aktuellen Weihnachtsbrief an alle Diözesanen im Bistum:
„…Ebenso ungewiss ist zurzeit auch, wann die Wahl ein es neuen Bischofs von der Bischofskongregation in Rom angestoßen wird. Der Heilige Vater möchte, dass ich als Ihr Apostolischer Administrator noch eine Weile im Bist um Limburg bleibe und die Sedisvakanz mit Ihnen für einen dann folgenden Neuanfang gestalte. In der ersten Jahreshälfte möchte ich unter diesem Gesichtspunkt die zwei vakanten Kanonikate besetzen und so das Domkapitel für eine neue Wahl zu gegebener Zeit komplettieren…“
Und was sagt der Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz dazu?
Stadtdekan Johannes zu Eltz nimmt Auszeit im Kloster
24.09.2014, Von Christian Scheh
Der Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz will ab dem 1. Dezember eine zeitlich befristete Auszeit in einem Kloster nehmen. Hintergrund ist offenbar der Wunsch, neue Kraft zu tanken und das eigene Leben zu reflektieren… Mehr dazu.
Limburg: keine Krise des Glaubens und der Gläubigen, sondern vor allem eine Krise der Hierarchie
Der Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz über die eigentlichen Gründe und Hintergründe der Vorfälle in Limburg.
Der Klerus müsse lernen, Kritik anzunehmen. Zu Eltz beschreibt die Situation auf dem Limburger Domberg als „klinisch frauenfrei“. Das „System Kirche“ ziehe Narzissten an: „Ein Defizit an normalen menschlichen Beziehungen wird durch ein Übermaß an Autorität kompensiert.“ Das „neofeudale Getue“ müsse aufhören. Herrschaftlichkeit funktioniere nicht mehr. „Die jetzige Krise ist keine Krise des Glaubens und der Gläubigen, sondern vor allem eine Krise der Hierarchie. Zu der gehöre ich selber. Und deswegen weiß ich das auch, “ sagte zu Eltz. Zum Bericht.
Kommentar F.S.: Die Stellungnahme des Frankfurter Stadtdekans zu Eltz führt die Diskussion weg von der individuellen Verfehlung des Bischofs: Als Problem des kirchlichen Systems und der Hierarchie kann die Fragestellung überaus gewinnbringend werden. So sie denn auf diesem Niveau geführt wird. Und das nicht allein für die katholische Kirche, sondern auch für die evangelische. Sucht man doch protestantischerseits mit den Kirchenreformen eine (Re-)Hierarchisierung und Zentralisierung des Protestantismus in Angleichung an den Katholizismus umzusetzen. Auch mit diesem Pfeiler der Reformen wird man keine Probleme lösen, sondern neue schaffen. Insofern lohnt der Blick nach Limburg gerade auch für Protestanten. Nicht nur die katholische Kirche kann daraus Lehren ziehen, auch die evangelische.