Schlagwort-Archive: Statistik Kirchenaustritte

EKD Mitgliederstatistik: Austrittszahlen noch immer über dem Wert von vor 2014 (Spitzenwert infolge Kirchensteuer auf Kapitalerträge)

07/2017,

 

die Fakten

 

die Interpretationen (in Auszügen:):

EKD veröffentlicht Mitgliederstatistik

Danach verlor die Nordkirche im Jahr 2016 39.475 Mitglieder (minus 1,88 Prozent)

Statistisch sind insgesamt 32,9 Prozent der Bevölkerung in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern evangelische Kirchenmitglieder. Insgesamt gehören 21.9 Millionen Menschen einer der 20 Gliedkirchen der EKD an. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang von 1,57 Prozent.  Mehr dazu.

 

Im Osten nichts neues

11.6.2017 MDR

Selbst im Osten Deutschlands steigen die Kirchensteuereinnahmen auf Rekordniveau. Ach und das erste mal, seit ich diese Meldungen schreibe kommt auch eine negative Meldung rein. In Sachsen-Anhalt nimmt die Kirche dieses mal 100.000 Euro weniger ein. Endlich mal ein Grund für die Kaffeesatzleser zu feiern.

Lesen Sie hier den Artikel.

Bayern: „Weniger Kirchenaustritte 2016“. Richtiger: Kirchenaustritte 2015 immer noch deutlich höher als 2013!

02/2017, Bayer. Sonntagsblatt

Unter dieser Überschrift „Weniger Kirchenaustritte 2016“ ist zu lesen:

„Die Zahl der Kirchenaustritte aus der evangelischen Kirche ist im letzten Jahr leicht zurückgegangen.

Knapp 25.000 Menschen kehrten 2015 der bayerischen Landeskirche den Rücken, im Vorjahr 2014 waren es noch 28.400, wie die Landeskirche in ihrem Jahresbericht mitteilte.“

vgl. hier.

Anm. F.S.: Wichtiger als dieser möglicherweise kleine lapsus ist die Tatsache, dass die Austritte 2014 infolge Kirchensteuer auf Kapitalerträge gegenüber 2013 um 41% sprunghaft in die Höhe geschnellt waren, vgl. hier. Eine Entwicklung, die sich selbst im Folgejahr also noch nicht wirklich beruhigt hatte. Man darf also bei der Frage, wann – und ob – hier eine Normalisierung auf das „Normalniveau vor 2014“ eintritt, auf das Ergebnis der Statistik 2016 also um so gespannter sein!

Kirchen im Abseits? Säkularisierung in Kirche und Gesellschaft. Von Prof. Gert Pickel, Leipzig

09/2015

19. Juni 2015, Kirchen im Abseits? Säkularisierung in Kirche und Gesellschaft

Präsentation im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kirche im Dialog“ in Backnang

Bildschirmfoto vom 2015-08-24 12_50_07

u.a. zu und mit den Ergebnissen der 5. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU), zu Säkularisierungstheorie versus Wettbewerbstheorie, u.v.a. mehr.

 

Kirchenaustritte in Bayern 2014: die „evangelische Kirche in Bayern trifft es besonders hart“.

07/2015, BR


Auch in Bayern ist die Zahl der Kirchenaustritte deutlich höher als im Vorjahr. 2013 traten insgesamt 45.508 Katholiken aus der Kirche aus. 2014 waren es 57.097. Das entspricht einem Anstieg um 25,5 Prozent. Die evangelische Kirche erwischte es noch härter. Nach Auskunft eines Landeskirchensprechers verließen diese 28.400 Personen, 41,5 Prozent mehr als 2013….

Zur Quelle: auf der Seite nach unten scrollen bis zur Überschrift: „Evangelische Kirche in Bayern trifft es besonders hart“.

 

„Eine Kirche, die nachbetet, was alle sagen, braucht kein Mensch.“ Zum Mitgliederschwund der Kirchen. Von Ralf Kissler, Cicero.

21. JULI 2015, Ralf Kissler, Cicero

Die 2002 gestartete, groß angelegte Werbeaktion der Evangelischen Kirche hat wohl nichts gebracht.
Kisslers Konter: Immer weniger Menschen in Deutschland gehören den christlichen Kirchen an. Bei den Protestanten ist der Absturz besonders stark. Das ist kein Wunder, denn eine Kirche, die nachbetet, was alle sagen, braucht kein Mensch…  Zum Artikel.

Gemeindegliederverlust 2000 bis 2014 von 28,92 %. Trauriger Spitzenwert in der Fusionslandeskirche EKM.

04/2015

Gemeindegliederverlust 2000 bis 2014 absolut: 311.935
Gemeindegliederverlust 2000 bis 2014 in %: 28,92 %
Jährlicher Rückgang der Gemeindegliederzahlen im Durchschnitt: 2,41%

vgl. Bildschirmfoto vom 2015-04-19 09:05:49

und im Original hier: Synodenpräsentation, S. 8. 

Vergleicht man den Mitgliederrückgang in den Landeskirchen, dann liegt dieser im Süden bei etwa nur 0,6 % bis 1 %. Was sind die Ursachen? Welche Ursachen außerhalb des Einflussbereichs? Hier ist etwa der  fortgeschrittene Säkulariserungsprozess in Ostdeutschland zu nennen oder Migrationseffekte aus den ostdeutschen Bundesländern  in den Westen. Das sind die entscheidenden Faktoren. Aber nicht alle. Man wird dann also auch fragen müssen: welcher Anteil des Rückgangs, wieviel Prozent des des Rückgangs, ist hausgemacht?  Welcher Prozentanteil  ist also bspw. auf das Konto Landeskirchenfusion zu buchen? Man darf gespannt sein, ob die im Detail immer noch unter Verschluss  gehaltenen 5. KMU solche Fragen berücksichtigt haben und also auch darauf wird Auskunft geben können.

Aber man wird nur nach Ursachen und Schuldigen suchen. Die eigentliche Frage ist: was kann man daraus wirklich lernen?  Die in der Kirche verbreitete Meinung, die Kirche könne sich gesundschrumpfen um dann wieder wachsen zu können, diese Meinung  könnte sich mit dem Ergebnis des Mitgliederrückgangs ebenfalls als Irrglaube erwiesen haben. Denn wenn sie noch kleiner wird, verschwindet Kirche in der Bedeutungslosigkeit.

Interessant, dass die EKM (vgl. Synodenpräsentation) auf den Mitgliederverlust offensichtlich anders reagiert als die Braunschweigische Synode.

Verlust von Marktanteile als Alarmzeichen

Markanteile als Maßstab für die Effizienz der Hierarchie-Stufen
…Alle Alarmglocken läuten in Unternehmen, wenn Marktanteile verloren gehen, oder das Vertrauen der Kunden in das Unternehmen sinkt. Die Erfahrung zeigt, dass eine Rückgewinnung des Ansehens und eine Wiedereroberung von verloren gegangenen Marktanteilen ungleich schwieriger zu realisieren ist, als ein rechtzeitiges Gegensteuern.