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Der Fall Hoeness – persönliche Tragik mit staatlicher Beihilfe?

Die Anwältin Sylvia Schenk, einst Sportlerin, kämpft heute bei Transparency International gegen Korruption. Ihr Urteil ist nun rund um die Uhr gefragt. „Es ist eigentlich tragisch“, sagt sie nachdenklich. Die frühere Leichtathletin hat den Mann über Jahre als eine Art moralische Instanz wahrgenommen: „Dahin zurückzukehren wird für ihn ganz schwer.“ Die 60-Jährige glaubt, dass Hoeneß’ Leistungen „als Sportler und als Manager bleiben werden“. Aber als Mensch besitze er nur dann eine Chance, wenn er „Reue“ und „Demut“ zeige, „tätige Wiedergutmachung“ leiste. „Er war ja schon immer sozial eingestellt“.

Die Motive sind durch individuelles Fehlverhalten bestenfalls teilweise erklärbar. So wird nach weiteren Gründen gesucht:

Wir wissen bis heute nicht, wer die Parteispender sind, denen Helmut Kohl sein Ehrenwort gab, sie nicht zu verraten. Das ist die Welt, in der Uli Hoeneß groß, sehr groß wurde. Lesen Sie den Artikel.

In ähnliche Richtung argumentiert der Spiegel: Musterstaat Bayern? In Sachen Steuerfahndung kann davon nicht die Rede sein. Der Fall Hoeneß wirft ein Schlaglicht auf Defizite in der Finanzverwaltung des Freistaats, der Rechnungshof bemängelt sie seit Jahren. Nun rächt sich für CSU-Chef Seehofer die lasche Kontrolle von Steuerpflichtigen.

Finanzpolitik für den Bürger – Starker Staat reguliert die Finanzwirtschaft

Wenn eines in der Wirtschaftskrise Konjunktur hat, dann die Rhetorik der kritischen Selbstfassung. Vor lauter reden wird das Handeln „vergessen“. Josef Ackermann – ein typischer Vertreter: „Gute Spielregeln zu setzen, Regeln, die den positiven Seiten des Wettbewerbs genug Raum lassen, aber negative Aspekte möglichst ausschalten und vor allem verhindern, dass Wettbewerb ruinös wird, das ist die Aufgabe des Staates.“

Lesen Sie den vollständigen Artikel von Dr. Gerhard Schick, finanzpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen.