Ich stehe gerne in der Schlange an der Supermarktkasse. Ich habe die Auszeit bevor ich mein Fahrrad belade immer schon genossen. Noch mehr seit Dr. Mattern mit in einem philosophischen Seminar erklärt hat, dass man dort erkennt, dass die Welt in Ordnung ist. In der Schlange habe ich Zeit die Menschen zu beobachten. Und genau das ist jedes mal spannend.
Grob gesagt gibt es zwei Ansichten zur Natur des Menschen. Die einen sagen die Menschen sind egoistische Wesen, die nur auf ihren Vorteil bedacht sind. Diese politischen und ökonomischen Betrachtungen sehen dann die Gesellschaft oder den Staat als eine freiwillige Beschränkung um die negativen Eigenenergien der Menschen zu verhindern. Die anderen PhilosophInnen gehen davon aus, dass der Mensch ein gutes uns soziales Wesen ist.
Der Beweis für das Gute im Menschen ist simpel und einleuchtend. Alle kleinen Akte der Hilfsbereitschaft lassen sich nur als Ausnahme erklären, wenn die Menschheit egoistisch veranlagt ist. Es gibt kein freundliches die Türe aufhalten oder ein „Nach Ihnen!“.
Daran muss ich immer in der Schlange vor der Kasse denken, wenn ich die anderen Beobachte. Viele sind gestresst und wollen schnell weiter. Aber immer wieder finden sich die Beispiele kleiner Freundlichkeit. EinkäuferInnen mit nur wenigen Waren, die in der Schlange nach vorne gelassen werden. Ein Lächeln und ein „Guten Tag“ zu den KassiererInnen. Heute gab es zum Einkauf Sammelbildchen vom Supermarkt dazu geschenkt. Fast jeder in der Schlange reichte die Sammelbildchen einem kleinem Mädchen weiter. Man kann das als kleine Akte der Freundlichkeit sehen, oder als Zeichen für das Gute in den Menschen.
Wenn Sie also wieder einmal in der Schlange an der Supermarktkasse stehen. Nutzen Sie doch auch die Zeit um sich zu vergewissern, dass die Menschheit gut sein muss. Oder noch besser, geben Sie anderen eine Vergewisserung der Güte. Meistens ist das ziemlich anstecken. Dann muss ich am meisten Lächeln, wenn sich Freundlichkeit plötzlich und ohne Anlass in einer ganzen Schlange ausbreitet.