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KenFM am Telefon: Willy Wimmer zum gescheiterten Putschversuch in der Türkei

22.07.2016, Interview mit Willy Wimmer, CDU, Ex- Staatssekretär im Verteidigungsministerium
Der Warnschuss!

Der gescheiterte Putsch in der Türkei wurde mit voller Absicht derart dilettantisch organisiert, um Präsident Erdogan einen finalen Schuss vor den Bug zu setzen.

Die Anweisungen kamen aus Washington und hatten eine unmissverständliche Botschaft. Sollte die Türkei weiter den antirussischen Kurs der NATO für sich ausnutzen, um auf eigene Rechnung zu arbeiten, dann müsste Washington nur mit dem Finger schnippen und der Regime-Change in Ankara wäre eingetütet.

Fakt ist: Erdogan macht im destabilisierten Syrien Ölgeschäfte mit dem IS, an denen er sich persönlich bereichert.

Erdogan bekämpft im Rahmen des inszenierten Krieges gegen Assad Kurden, wo immer er sie antrifft.

Das alles wäre dem Pentagon egal, würde Erdogan sich nicht wieder bestens mit Putin verstehen – ein Staatsbesuch in Moskau ist in Planung…  Zum Interview.

«Den Westen interessiert nur das Öl». Interview von Reformiert mit Patriarch Ignatius Ephrem II, Oberhaupt der syrisch-orthodoxen Kirche.

14.01.2015, reformiert online

Christliche Minderheiten sind im Orient unter Druck: Ignatius Ephrem II., Oberhaupt der syrisch-orthodoxen Kirche, ist dennoch optimistisch, dass die Christen in ihren Herkunftsländern verwurzelt bleiben…

? Der Westen wagt es nur halbherzig, die Türkei als Nato-Partner an ihre historische Verantwortung zu erinnern. Auch im Irak haben sich die USA lange nicht um die orientalischen Christen gekümmert. Wenig christliche Solidarität also.

Ignatius Ephrem II: Wir wollen nicht, dass die westlichen Staaten kommen, um uns Christen zu beschützen. Aber in Wahrheit kümmert sich die westliche Politik weder um Muslime noch Christen, sondern ist vor allem im Nahen Osten an einem interessiert: den ungehinderten Zugang zum Öl. Für mich stellt sich aber auch die Frage: Ist der Westen überhaupt noch christlich?

? Gilt das auch für die USA, wo Sie lange als Geistlicher gewirkt haben?

Ignatius Ephrem II: Sicher gehen die Amerikaner mehr zur Kirche als die Europäer. Sie haben durchaus fromme Politiker. Je weiter man nach oben zum Kapitolhügel kommt, desto weniger spielt das Christliche eine Rolle…  Zum vollständigen Interview.

Zur Person: Ignatius Ephrem II., 49
steht der syrisch-orthodoxen Kirche mit weltweit fünf Millionen Mitgliedern vor. Sie gehört zu einer der ältesten christlichen Kirchen der Welt. Das Wörtchen «syrisch» leitet sich von assyrisch ab. Vor seiner Wahl zum Patriarchen 2014 war er achtzehn Jahre lang Erzbischof für die Gläubigen in den USA. Dort leben mehr syrisch-orthodoxe Christen als in der Türkei, Syrien und Irak zusammen. Im Dezember 2014 besuchte der Patriarch aus Damaskus die Schweiz mit einer Diaspora von 6000 Aramäern.

Warum Proteste weltweit gären

17. März 2014, von Jan Vollmer

Aufstände in der Ukraine, in Thailand, Venezuela oder der Türkei: Weltweit proben Menschen den Widerstand. Ist das ein Trend oder nur unsere Wahrnehmung? Fachleute sind sich sicher, dass man Protestwellen voraussagen kann.

Die Weltkarte, die der amerikanische Politikwissenschaftler John Beieler programmiert hat, zeigt jede größere bekannte Unruhe der letzten 35 Jahre. Während die Monate und Jahre im Zeitraffer vorbeiziehen, leuchtet für jeden Protest ein gelber Punkt auf. Die polnischen Proteste in den 80ern flackern auf, die Demonstrationen gegen die Apartheid in Südafrika, der Fall der Berliner Mauer, der G8-Gipfel, Occupy und irgendwann das Lichtermeer des arabischen Frühlings. Mehr dazu.