Schlagwort-Archive: Unabhängigkeit des Pfarrberufs

Der Heilige Geist, das geistliche Amt und die Widerstände

von Pfr. Dr. Siegfried J. Schwemmer

Was bewegt die Kirche?

Ich war auf einer Konferenz leitender Mitarbeiter der Kirche. Thema war: „Was bewegt die Kirche?“ Es ist in der Tat eine wichtige Frage, die auch mich bewegt. Erwartet habe ich Antworten, die mich befriedigen und inspirieren. Meine Gedanken kreisten um das Wirken des Hl. Geistes: Er ist es doch, der die Kirche bewegt und am Leben hält. Er ist die Lebenskraft und die Lebensenergie der Kirche. Jesus hat den Seinen den Heiligen Geist verheißen. Dieser hatte Petrus die Augen geöffnet, dass er Christus erkannte. Er tröstete die Jünger über den Abschied. Er lehrte und leitete die Jünger Jesu. Er hatte Paulus von Jerusalem nach Rom geführt. Er weckt(e) den Glauben in den Menschen. Der Geist des

Heiligen steht am Anfang der Kirche, und sie feiert noch heute das Fest der Ausgießung des Heiligen Geistes…

Leider ist mir von der Konferenz nicht viel in Erinnerung geblieben. Allein: ich war enttäuscht. Bewegt wurden Personalprobleme, Zielvorgaben, Stellenreduktionen, Vakanz-Regelungen und Quoten. Eindrücklich war das Bemühen eines Referenten Kirchenkreise, Gemeinden und Straßenkarten mit Satelliten gestützten Techniken darzustellen, die im Intranet zur Verfügung gestellt werden sollten. Viel Papier wurde von einem anderen Kirchenrat bewegt und verteilt. Ein Online-Handbuch wurde als verbindliches Dokument vorgestellt. Am Abend gab es ein Kabarett. Vom leitenden Bischof habe ich nichts zum Thema gehört.

Ich bin mit der Frage noch nicht fertig. Vielleicht waren meine Erwartungen ein einziges Missverständnis. Es zeigt sich, wie verschieden Wahrnehmungen und Erwartungen sind. Jeder ist in „seiner Welt“ gefangen. Jeden bewegt etwas anderes. Sicher: Es gibt Probleme, die die Kirche bewegen. Doch die Kirche ist mehr. Sie ist größer als die verschiedenen und unterschiedlichen Konfessionen. Sie ist mehr, als all die äußeren Probleme. Der Geist Gottes weht wo und wann er will! (Johannes 3,8).

Lesen Sie den Artikel von Pfr. Dr. Schwemmer im Dt. Pfarrerblatt 08/2013

Zur Genese des Pfarrdienstgesetzes der EKD

Die zuständigen Gremien der EKD erstellten – nach jahrelanger Vorarbeit – einen ersten Entwurf: Stand 18. August 2009. Vom selben Datum stammt auch die erste amtliche Begründung zu diesem Entwurf. Darin hielten die EKD-Gremien noch am Jahrhunderte bewährten Grundsatz der Unabhängigkeit der Pfarrerinnen und Pfarrer fest. Sie sollten als Personen in Verkündigung und Seelsorge unabhängig sein…

Im Jahr 2010 dagegen ist dieser Grundsatz aufgegeben. Lediglich die Verkündigung soll unabhängig sein. Nur noch das Amt wird geschützt. Und das nicht einmal in vollem Umfang: Von allen Aufgabenfeldern des Amts nur die Verkündigung. Diese kleine Unabhängigkeitserklärung ist nur noch eine kleine Mauer vor der „beliebigen Versetzbarkeit“.

Lesen Sie den ganzen Beitrag von Rainer Mischke.